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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2. Perlen für eine Mätresse
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exklusiven Geschmack und die Umgangs- formen ihres Gastgebers nur staunen. Wer war Ethan Sharpe wirklich?
    Er schien kaum ein gewöhnlicher Pirat zu sein. Stattdessen zeigte er sich mehr und mehr als intelligenter und charmanter Mann, der sich kleidete wie ein Gentleman und sich in dieser Rolle genauso sicher bewegte wie als Kapitän eines Freibeuter- schiffes.
    „Es ist schon spät", bemerkte er. „Ich werde Sie in die Ka- bine zurückbringen."
    Grace nickte. Der Abend war tatsächlich lang geworden. Nun musste sie dringend wieder etwas Abstand von Ethans alles überwältigender Ausstrahlung gewinnen und den wi- derstreitenden Gefühlen, die er in ihr hervorrief. Arm in Arm schlenderten sie über Deck, als einer seiner Männer plötzlich vor ihnen auftauchte.
    ,,N' Abend, Capt'n Sharpe ... Miss."
    „Mr. Cox", entgegnete Ethan
    Der Zweite Maat trat einen Schritt beiseite, damit sie beide vorbeigehen konnten. Obwohl Cox immer höflich war, hatte er etwas an sich, das Grace Unbehagen verursachte. Seine Augen blieben kurz an ihrer Perlenkette hängen, dann verbeugte er sich höflich und verschwand in der Dunkelheit.
    Ethan schenkte dem Mann weiter keine Beachtung, denn seine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf Grace, während er ihr die Stiege hinunterhalf und mit ihr in dem nur schwach beleuchteten Gang vor seiner Kabine stand.
    „Ich habe den Abend sehr genossen, Grace, und hoffe, dass es Ihnen genauso ging."
    Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals einen interes- santeren Abend verbracht zu haben. „Ja - ich danke Ihnen, dass Sie mich eingeladen haben."
    Er berührte ihre Wange, neigte seinen Kopf und küsste sie

zärtlich. Sie hob beide Hände, zögerte einen Moment und leg- te sie dann auf seine Brust. Selbst durch den Mantel hindurch konnte sie fühlen, wie seine Muskeln sich unter ihrer Berüh- rung anspannten. Er vertiefte den Kuss, zog sie näher an sich, und sie spürte die mit jedem Moment zunehmende Erregung seines Körpers.
    Sie wusste, dass die Situation sie ängstigen sollte, ein wenig fürchtete sie sich auch. Immerhin war er der Mann, der ent- schlossen schien, sie ins Gefängnis zu bringen. Aber ein Teil von ihr genoss die Leidenschaft, die er in ihr entfachte - das Verlangen, das sie für noch keinen Mann verspürt hatte.
    „Laden Sie mich zu sich ein", flüsterte er verführerisch. Seine Worte ließen sie erschaudern. Verlangen zu empfinden war das eine - aber die Vorstellung, ihre Unschuld an ihn zu verlieren, war etwas völlig anderes.
    Grace schüttelte den Kopf und stellte überrascht fest, dass sie dabei Bedauern empfand und Tränen in ihren Augen brann- ten. „Das kann ich nicht, Ethan. Dazu bin ich nicht bereit." Warum sagte sie nicht einfach Nein zu ihm? Immerhin war sie nicht seine Frau, und er konnte wohl kaum von ihr erwarten, dass sie sein Bett teilte.
    Stattdessen gab sie ihren Gefühlen nach und drängte sich für einen kurzen Moment an ihn, als er sie erneut küsste. Sie atmete seinen Geruch nach Mann und Meer ein und kostete von der Heftigkeit seines Verlangens. Ihre Empfindungen wa- ren den seinen so ähnlich, dass sie sich zwingen musste, sich von ihm zu lösen.
    „Ich danke Ihnen ... Captain Sharpe."
    Sein Lächeln wich einer unbewegten Miene, weil er be- merkte, wie sie versuchte, ihn auf Abstand zu halten. „Es war mir ein Vergnügen ... Miss Chastain."
    Sie wandte sich um und wollte das Zimmer betreten, da hielt er sie plötzlich fest und öffnete den Verschluss ihrer Hals- kette.
    „Die nehme ich lieber wieder mit." Mit einer schnellen Bewe- gung ließ er die Kette in der Tasche seiner silbrig schimmern- den Weste verschwinden und ging davon.
    Grace schloss die Tür hinter sich und fragte sich, ob er im Laufe der Nacht wohl wiederkommen würde, um neben ihr in seinem Bett zu schlafen ... und ob er dann wohl versuchte ... Und was würde sie tun, wenn er es versuchte?

Ethan verbrachte die Nacht auf dem Sofa in seinem Salon. Sein behelfsmäßiges Lager war viel zu kurz für ihn, schlimmer noch als die Koje in Angus' Kabine. Aber er wagte nicht, in sei- ne eigene zurückzukehren.
    Heute hatte er Grace das Leben gerettet, und etwas, das er nicht klar benennen konnte, hatte sich zwischen ihnen verän- dert. Die letzten Nächte, die er an ihrer Seite verbracht hatte, waren ihm schon qualvoll erschienen, denn ihre Nähe steigerte sein Verlangen nach ihr zu einer kaum noch zu ertragenden Be- gierde. Er war sich ziemlich sicher, dass sie seinem Drängen heute Nacht

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