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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2. Perlen für eine Mätresse
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Geschichte von Grace' Ent- führung noch nicht bis zu ihrer Freundin herumgesprochen. Allerdings konnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis nicht nur Tory davon erfuhr. Grace wagte gar nicht daran zu denken, wie ihre Mutter und Dr. Chastain diese Neuigkeiten wohl aufneh- men würden.
    Entschlossen ging sie zu dem kleinen Schreibpult, das in einer Ecke des Zimmers stand.
    Sie erklärte ihrer Freundin, was sich auf ihrer Reise nach Scarborough wirklich ereignet hatte: wie sie von der Lady Anne entführt worden war, wie Ethan Sharpe, Captain der Sea Devil, sie wegen Viscount Forsythe' Flucht aus dem Ge- fängnis hatte verhören wollen und sie letztlich dann zu ihrer Tante gebracht hatte.
    Er sah unglaublich gut aus und wirkte sehr einschüchternd. Manchmal war er hart, fast schon grausam, aber er konnte

auch freundlich und sehr einfühlsam sein. Er hatte etwas an sich, das mich zu ihm hinzog, wie ich es bei noch keinem Mann gespürt habe. Ich habe mich in ihn verliebt, Tory. Und ich er- warte sein Kind.
    Danach erklärte sie noch etwas ausführlicher, was gesche- hen war, und beendete den Brief mit den Worten: O Tory, ich wünschte, ich wüsste, was ich tun soll!
    Nachdem sie den Brief mit einem kurzen Deine beste Freun- din Grace beendet hatte, wischte sie sich die Tränen ab und versiegelte den Brief, damit er gleich morgen früh in die Post gehen konnte.
    Inständig hoffte Grace, dass Tory sie verstehen würde und ihr helfen könnte, eine Lösung für ihre missliche Lage zu fin- den.
    Es war später Nachmittag, und Cord beendete gerade einige Arbeiten an seinem Schreibtisch, die liegen geblieben waren, weil er mit Victoria einige Tage in Windmere, dem Familiensitz seiner Frau, verbracht hatte.
    Bei der Erinnerung an die Stunden, die sie gemeinsam vor dem prasselnden Kaminfeuer im Salon des wunderschönen alten Hauses verbracht hatten, musste Cord unwillkürlich lä- cheln. Nach wie vor fand er es schwer nachzuvollziehen, wie er seine Ehe einmal fast aufs Spiel gesetzt hatte. Damals hatte er geglaubt, Victoria auf Distanz halten zu müssen, um seine Gefühle vor ihr zu schützen.
    Cord lachte leise. Mittlerweile bereute er nicht mehr, dass sie sein Herz völlig vereinnahmt hatte.
    Während er so hinter seinem breiten Mahagonischreibtisch saß und an seine Frau und ihr ungeborenes Kind dachte, flog plötzlich die Tür seines Arbeitszimmers auf, und Tory stürmte herein. Einige Strähnen ihres dunklen Haars hatten sich ge- löst, und ihre Hand zitterte, als sie ihm einen Briefbogen entge- genhielt.
    „Cord! Du wirst nicht ahnen, was passiert ist!"
    Er stand auf und runzelte besorgt die Stirn. Seine Frau war bereits im sechsten Monat, und es gefiel ihm gar nicht, sie so aufgeregt zu sehen.
    „Was ist denn geschehen?"
    „Grace hat geschrieben. Sie ist in Schwierigkeiten. Erinnerst du dich an die Gerüchte, die wir gehört haben ... dass Grace

auf ihrer Reise nach Scarborough kompromittiert worden sein soll? Bislang hatte sie immer geschrieben, dass alles nur ein Missverständnis gewesen sei - und nun das hier!"
    Aufgeregt wedelte sie mit dem Brief. „Sie hat mir endlich die Wahrheit gestanden. Rate einmal, wie das Schiff hieß, auf dem sie letzten Endes nach Scarborough gelangt ist."
    Cord streckte seine Hand nach dem Brief aus, doch Victoria hielt ihn außer Reichweite.
    „Sea Devil! Und weißt du, wessen Schiff es ist?"
    Cords Miene wurde immer nachdenklicher. „Natürlich weiß ich das. Es ist Ethans Schiff. Was zum Teufel macht Grace an Bord der Sea Devil?
    „Das kann ich dir ganz genau sagen. Dein Cousin hat sie ent- führt. Erst hat er ihren Ruf ruiniert, und dann hat sie sich auch noch in ihn verliebt. Sie erwartet ein Kind von ihm, Cord!" „Was?" Entschlossen griff Cord nach dem Brief und überflog das Geschriebene. „Ach, du meine Güte."
    „Grace weiß nicht, was sie jetzt tun soll. Ganz offensicht- lich hat sie es außer mir noch niemandem erzählt. Du musst mit Ethan reden, Cord! Er hat eine unschuldige junge Frau kompromittiert - ihm bleibt keine andere Wahl, als sie zu hei- raten."
    Dabei blickte sie ihn an, als könne sie sich kaum etwas Schlimmeres für ihre Freundin vorstellen.
    „Er ist ein guter Mann", verteidigte Cord seinen Cousin. „Und er wird tun, was unter diesen Umständen geboten ist." „Ich werde zu ihr fahren." Tory drehte sich auf dem Absatz um und wollte zur Tür eilen. „Sie braucht mich jetzt."
    Rasch griff Cord nach ihrem Handgelenk und hielt sie zu- rück. „Nein, das

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