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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2. Perlen für eine Mätresse
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modischen Kleider eines Gentlemans trug - einen ma- rineblauen Gehrock, enge graue Hosen und ein blütenweißes Hemd -, erkannte Grace in ihm sofort den Mann wieder, der sie so grausam verschmäht hatte.
    Ohne den Butler zu beachten, trat Ethan in die Eingangs- halle und wandte sich direkt an die ältere der beiden Frauen, die ihn beide anstarrten. „Sie müssen Lady Humphrey sein." „In der Tat. Und Sie sind ..."
    „Ethan Sharpe, Marquess of Belford, Mylady. Ich bin gekom- men, um mit Ihrer Nichte zu sprechen."
    Fassungslos blickte Grace ihn an.
    „Sie sind Captain Sharpe?", fragte Matilda ebenso ungläu- big.
    „Zu Ihren Diensten, Mylady."
    Matilda atmete einmal tief durch. „Nun, dann kommen Sie doch herein, Mylord." Sie wandte sich an ihren Butler. „Par- ker, würden Sie uns bitte Tee im Salon servieren?"
    Der hagere Mann verneigte sich leicht. „Jawohl, Mylady." Noch immer rührte Grace sich nicht. Ihr Herz jedoch schlug ihr bis zum Hals. Ethan war hier, und sie hatte geglaubt, ihn nie wiederzusehen! Unwillkürlich legte sie die Hand auf die leichte Wölbung ihres Bauches. Was würde er dazu sagen, wenn er herausfand, dass sie sein Kind erwartete?
    Und hatte er nicht gerade einen Titel benutzt? Sie musste sich verhört haben. Dieser Mann war ein Pirat, ganz gewiss kein Marquess! Was konnte er nur vorhaben?
    Er sah noch besser aus, als sie ihn in Erinnerung gehabt hat- te - größer, beeindruckender und voll finsterer Entschlossen- heit. Ihr stockte der Atem, als sie seinen Blick auf sich ruhen spürte. Sie erinnerte sich nur zu gut, wie er sie in seinen Bann zu ziehen vermochte, und versuchte sich dieser Wirkung zu wi- dersetzen.
    „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Tante Matilda, würde ich mit dem Captain gerne für einen Augenblick unter vier Augen sprechen."
    Ihre Tante sah Ethan an und dann wieder Grace. „Im Rosen- zimmer könnt ihr ungestört sein."
    „Danke." Grace wandte sich zum Gehen. Sie hörte Ethans Schritte hinter sich und bemerkte auch das leichte Zögern, wenn er sein verwundetes Bein aufsetzte. Nachdem sie das

Zimmer betreten hatten, ließ sie die Tür leicht geöffnet.
    „Was wollen Sie hier?", fragte sie ohne Umschweife und sah ihn unverwandt an.
    Ethan lächelte bemüht. „Ich hatte auf ein herzlicheres Will- kommen gehofft. Aber wie ich sehe, war meine Vermutung falsch, dass Sie mich vermisst hätten."
    Um nicht die Fassung zu verlieren, atmete Grace tief durch. Sie konnte nur hoffen, dass er nicht bemerken würde, wie un- behaglich ihr wirklich zu Mute war. „Was wollen Sie hier, Cap- tain Sharpe?", wiederholte sie.
    Er ließ seinen Blick über sie schweifen, und für einen Augen- blick glaubte sie, seine Augen aufblitzen zu sehen, doch sein Gesicht blieb unbewegt.
    „Wir haben gemeinsame Freunde. Victoria Easton ist mit meinem Cousin verheiratet."
    Grace spürte, wie ihr schwindelte. Ethan griff rasch nach ih- rem Arm und führte sie zu einem Stuhl.
    „Setzen Sie sich, verdammt noch mal! Ich bin nicht gekom- men, um Sie aufzuregen."
    Sie schluckte, rang um Beherrschung und zwang sich, zu ihm aufzusehen. „Und weshalb sind Sie nun gekommen?" „Cord hat mir von dem Kind erzählt. Ich bin hier, damit wir heiraten können."
    Sie glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Ihre beste Freun- din hatte ihr Geheimnis verraten! Victoria hatte ihr Vertrauen missbraucht, und nun kam dieser anmaßende Captain hierher und glaubte, sie einfach heiraten zu können. Sie konnte es nicht fassen.
    Grace hob ihr Kinn und versuchte, Ethans Blick nicht aus- zuweichen. „Sie scheinen zu denken, Sie könnten mir immer noch Befehle geben. Oder sind Sie nicht vertraut mit der Kon- vention, dass ein Mann eine Frau erst fragt, ob sie ihn über- haupt heiraten wolle?"
    „Unter den gegebenen Umständen dachte ich nicht, dass dies nötig wäre. Sie erwarten ein Kind, und ich bin der Vater. Bleibt uns beiden denn eine andere Wahl?"
    Sie lachte bitter. „Wofür ich mich entscheide, überlassen Sie bitte mir - und Sie zu heiraten kommt für mich kaum infra- ge."
    Verärgert sah er sie an. „Seien Sie doch nicht dumm." „Gehen Sie, Ethan. Wir wissen beide, dass mich zu heiraten

das Letzte ist, was Sie wollen. Gehen Sie, und kommen Sie nie wieder."
    Seine Augen blitzten, und zum ersten Mal bemerkte sie, dass er genauso aufgewühlt war wie sie selbst. Sollte sie sich doch nicht getäuscht haben, als sie glaubte, ihm etwas zu bedeu- ten?
    Ethan wandte sich ab und verließ eilig den Salon. Grace schrie

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