Martin, Kat - Perlen Serie
dass sich sein Verlangen so schnell in Gleichgültigkeit verwandeln würde.
„Warum hast du mich geheiratet, Ethan?"
„Das weißt du genau, Grace. Du erwartest ein Kind von mir, und dieses Kind braucht einen Namen."
Sie wandte ihren Blick ab. Natürlich wusste er, dass dies nicht unbedingt die Worte waren, die eine Frau gern hörte, aber es waren die einzigen, die er auszusprechen wagte.
„Empfindest du denn gar nichts für das Kind, Ethan?"
„Ich habe dir bereits gesagt, dass es dem Kind an nichts feh- len wird."
„Ja, ich weiß. Und zu deinem Wort stehst du ja bekannt- lich."
Unter seinen hohen Wangenknochen zeigte sich eine leich- te Röte. „Ich habe dich nie belogen, Grace, und dir auch nie mehr versprochen als das, was du nun bekommst. Viele Ehe- paare führen voneinander getrennte Leben. Wenn du einen anderen Mann geheiratet hättest, würde deine Zukunft sich wahrscheinlich kaum von deinen jetzigen Aussichten unter- scheiden."
Grace presste die Lippen zusammen. „Da irrst du dich, Ethan. Der Unterschied wäre gewaltig, denn ich hätte nie ei- nen Mann geheiratet, dem ich gleichgültig bin."
Ethan wollte sich auf keine weitere Diskussion einlassen, da er fürchtete, dann das ganze Ausmaß seiner Sehnsucht nach ihr zu offenbaren.
„Andererseits", fuhr sie nun fort und strich dabei langsam mit einem Finger über die schimmernde Oberfläche des Bibli- othekstisches, „war ich schon immer eine unabhängige junge Frau. Du wirst dein Leben führen und ich meines. Auf diese Weise können wir beide glücklich werden."
Ethan runzelte die Stirn. „Wie meinst du das?"
„Ich habe nur gerade deinem Vorschlag zugestimmt, denn voneinander getrennt zu leben muss kein Nachteil sein. Wir könnten dann beide unserem Vergnügen nachgehen."
Im nächsten Moment schrie sie leise auf, weil er sie fest an den Schultern packte. „Wage nicht, mich zum Narren zu hal- ten, Grace! Du bist meine Frau. Du gehörst zu mir, und daran wird sich auch nichts ändern."
Durchdringend sah sie ihn an. Etwas blitzte dabei in ihren
Augen auf ... etwas Wissendes und zutiefst Weibliches, das ihn kurz in Versuchung brachte, sich auf dem Absatz umzudrehen und das Weite zu suchen.
Grace zog eine ihrer geschwungenen Augenbrauen in die Höhe. „Wenn du nicht willst, dass ich außerhalb unseres Ehe- bettes Erfüllung suche, dann musst du dich der Aufgabe schon selber widmen."
Seine Miene verfinsterte sich. Zum Teufel auch, diese Frau war unglaublich! Ungestüm zog er sie an sich und spürte so- fort, wie ihre vertraute Nähe ihn erregte.
„Willst du mir etwa drohen, du kleines Biest?"
„Ich will damit nur sagen, dass, was für dich gut ist, auch für mich ..."
Bevor sie den Satz beenden konnte, brachte er sie mit sei- nem Mund zum Schweigen. Seit Tagen schon hatte es ihn nach ihr verlangt, und er war von stürmischer Begierde erfasst ge- wesen, sobald sie sich nur mit ihm im selben Raum aufhielt. Mit beiden Händen umfasste Ethan nun ihre Taille, hob Grace auf den Tisch und beugte sich über sie. „Du suchst Erfüllung? Dann werde ich mich darum kümmern, dass du sie findest." Grace stieß einen überraschten Laut aus, als er den Rock ih- res gelben Musselinkleides hochschob und sich zwischen ihre Beine drängte. Er spürte, dass sie bereits genauso erregt war wie er, und knöpfte eilig seine Hose auf. Seine Frau stand in ih- rer Leidenschaftlichkeit seinen eigenen Bedürfnissen in nichts nach, dachte er noch, bevor er sie küsste und sie ungestüm in Besitz nahm. Ihr Körper hieß ihn warm willkommen, und er drang in sie ein, bis er sie ganz erfüllte.
„Ist es das, was du willst, Grace?" Er bewegte sich tief in ihr und hörte sie leise stöhnen. „Du gehörst mir." Eng zog er sie an sich. „Und niemandem sonst."
Sie schlang ihre Beine um seine Hüften und bäumte sich un- ter ihm auf, während sie in den Rhythmus seiner Bewegungen einstimmte und sich ihm noch weiter öffnete. Keine Frau hatte jemals so vollkommen zu ihm gepasst ... schien so für ihn ge- schaffen zu sein. Er nahm sie wieder und wieder, und Grace erwiderte seine Leidenschaft mit derselben Inbrunst.
Als sie zusammen Erfüllung fanden, spannten sich alle Mus- keln seines Körpers an, und Grace bemühte sich vergeblich, einen lusterfüllten Schrei zurückzuhalten. Danach sanken sie sich erschöpft in die Arme.
Zum ersten Mal wurde Ethan bewusst, dass er gerade allen Ernstes seine Frau mitten in der Bibliothek geliebt hatte! Wie um alles in der Welt
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