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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2. Perlen für eine Mätresse
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Sie hatte ihn einmal geliebt, doch das schien ihr nun Ewigkeiten her zu sein.
    „Ich könnte Grace ihre Räume zeigen", schlug Harriet vor.

„Wahrscheinlich möchte sie sich nach der Reise ein wenig aus- ruhen."
    „Danke", erwiderte Grace und bemühte sich, ihre Erleichte- rung nicht zu zeigen. „Das wäre ganz wunderbar."
    „Ich komme später nach", meinte Ethan. „Ich war eine gan- ze Weile nicht hier und möchte mich zunächst auf dem Anwe- sen umsehen."
    „Natürlich." Grace sah ihm nach und bemerkte, dass er stär- ker hinkte als gewöhnlich. Wie viel schmerzliche Erinnerungen barg dieses Haus wohl für ihn? Erst nachdem er verschwunden war, folgte Grace der anderen Frau nach oben.
    Die Räumlichkeiten waren sehr schön. Es gab separate Zim- mer für die Marchioness, zu denen auch ein eigenes Bad und ein kleiner Salon gehörten. Die angrenzenden Räume des Mar- quess waren größer und imposanter. Grace versuchte sich vor- zustellen, wie herrlich alles ausgesehen haben mochte, bevor die ganze Pracht verblasst war.
    Wenigstens die polierten Rosenholzmöbel sahen noch ge- nauso wunderschön aus wie am ersten Tag.
    „Nun, da Sie die Marchioness sind", sagte Harriet, „können Sie hier im Haus machen lassen, was immer Ihnen gefällt. Ich hatte nie ein besonderes Faible für diese Dinge, aber ich wür- de mich freuen, wenn alles wieder in seinem alten Glanz er- strahlte."
    Grace dachte, dass sie sich nichts Schöneres vorstellen könn- te, als alles ganz nach ihren Vorstellungen einzurichten und es zu einem schönen Zuhause zu machen - wenn nur ihre Ehe mit Ethan anders wäre und er sie lieben könnte.
    „Ich werde Ihnen ein Bad bringen lassen. Danach können Sie sich ein wenig ausruhen." Harriet wandte sich zum Ge- hen. „Ich freue mich darauf, Sie beim Abendessen wieder zu sehen."
    Die Tür schloss sich hinter ihr, und einige Minuten später kam Phoebe in Begleitung zweier Hausdiener, die eine schwere Wanne voll dampfenden Wassers brachten. Während Phoebe sich um ihr Gepäck kümmerte, genoss Grace ihr Bad und legte sich schließlich auf das Bett, um vor dem Essen noch ein wenig zu ruhen.
    Als es Zeit wurde, in das Speisezimmer hinunterzugehen, kündigte Ethan sich mit einem höflichen Klopfen an ihrer Tür an. Wenn sie daran dachte, wie ungestüm er immer seine

Kabine an Bord des Schiffes betreten hatte, musste Grace nun über die höfliche Zurückhaltung ihres Mannes fast lächeln. „Du siehst erholt aus", sagte er förmlich, nachdem sie ihn eingelassen hatte, und das Lächeln erstarb ihr auf den Lip- pen.
    „Ja, ich fühle mich nach dem wundervollen Bad wie neuge- boren." Sie sah ihn von der Seite an. „Das Einzige, was mir fehlte, war jemand, der mir den Rücken wäscht."
    Sie wusste nicht, was über sie gekommen war, dies zu sa- gen, aber mit einer gewissen Befriedigung stellte sie fest, dass Ethans helle Augen sich verdunkelten, als er sich erinnerte, worauf sie anspielte.
    „Das werde ich mir merken müssen", stellte er fest und bot ihr seinen Arm, um sie nach unten zu führen.
    Das Abendessen wurde in einem gemütlichen Speisezimmer im hinteren Teil des Hauses serviert und verlief recht harmo- nisch, wenngleich sie alle nicht sehr gesprächig waren. Grace machte sich Gedanken darüber, was Ethan wohl vorhatte, und Harriet war selbst nach über einem Jahr noch in eine stille Trauer um ihren Mann versunken. Vielleicht weckte Ethans Anwesenheit auch alte Erinnerungen an dessen Bruder. Grace beneidete sie um die Zeit, die sie mit Charles verbracht hatte, denn ganz offensichtlich war es eine Liebesheirat gewesen. „Hast du dir die Ställe angesehen?", fragte Harriet nun ih- ren Schwager.
    „Ja. Willis, der Stallmeister, scheint sehr gute Arbeit zu leis- ten."
    „Willis ist Gold wert. Charles hatte allerdings schon daran gedacht, noch jemanden einzustellen, der sich ausschließlich um die Pferde kümmert. Du weißt, wie viel ihm die Tiere bedeu- tet haben."
    Ethan nickte und wandte sich an Grace. „Pferde waren für Charles das, was für mich das Meer ist."
    „Es wird dir fehlen", bemerkte sie.
    „Glücklicherweise gehören zum Familienbesitz auch einige Reedereianteile. Ich werde also oft am Hafen sein."
    „Wirst du auch die Sea Devil behalten?", fragte Grace.
    Er ließ den Blick seiner hellen Augen über sie wandern und für einen Augenblick auf ihren Brüsten ruhen. „Ja, ich werde sie behalten. Ich verbinde mit dem Schiff einige Erinnerungen, die mir sehr viel bedeuten."

Grace

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