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MASH

Titel: MASH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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haben.«
    »Dann tun Sie's eben nicht«, schlug Hawkeye vor.
    »Sie mögen mich nicht, Pierce, wie?«
    »Himmelherrgott, Colonel, warum gehen Sie nicht zu Bett?« explodierte Hawkeye. »Im Augenblick kann ich mich selbst nicht ausstehen, also lassen Sie mich gefälligst in Frieden.«
    Der Colonel ging zu Bett. Ihm blieb kaum eine andere Wahl.
    Zwei Tage später gab es überhaupt keine Arbeit. Die Hitze hielt an. Es war zu heiß zum Trinken. Es war zu heiß zum Schlafen. Es war zu heiß zum Baseballspielen. Es war zu heiß zum Pokern. Das Sumpftrio setzte zu einem schwachen Versuch an, auszuspannen. Sie hatten einige Erzählungen Somerset Maughams über malaisische Gummiplantagen gelesen. Um neun Uhr holten sie sich ihren Eiswürfelbehälter aus dem Eisschrank des Labors. Kurz darauf saßen sie auf Stühlen vor dem Sumpf, hielten große Gläser Limonade in den Händen und taten, als seien sie Aufseher auf m alaisischen Gummiplantagen. Sooft sich ein koreanischer Hausboy blicken ließ, brüllten sie ihn an, er solle nicht auf der faulen Haut liegen, sondern endlich die Bäume anzapfen. So vertrieben sie sich einsilbig die Zeit, als Colonel DeLong vorbeischlenderte.
    »Guten Morgen, meine Herren«, begrüßte er sie.
    »Frisch aus der Heimat importiert?« fragte Trapper John.
    »Nein, ich war schon eine Zeitlang in Tokio.«
    »Verheiratet?« fragte Duke.
    »Ja.«
    »Haben Sie Ihre Frau mitgebracht?« fragte Hawkeye.
    »Natürlich nicht.«
    »Wenn ich bloß wüßte, wie ihr das alle anstellt«, sagte Trapper. »Unsere Frauen sind mitgekommen und machen uns das Leben sauer. Sie vertragen das mörderische Klima nicht und wollen nicht, das wir mit den Einheimischen schlafen. Sie ahnen nicht, was für ein Glückspilz Sie sind.«
    »Ich geh ins Strandbad«, verkündete Hawkeye. Er holte seine Luftmatratze aus dem Zelt und ging zum Fluß. Die anderen folgten ihm nach und ließen den Colonel mit offenem Mund stehen.
    »Übrigens, Colonel, vielleicht möchten Sie später, wenn es kühler geworden ist, mit uns Tennis spielen?« rief Trapper ihm zu.
    Sie schwammen im Fluß und schliefen ein bißchen. Gegen drei Uhr war Hawkeye Pierce ausgeschlafen, verdrossen und gelangweilt. Er lag bäuchlings nackt auf seiner Luftmatratze und sah ins schlammige Wasser.
    »He, Duke, was weißt du über Nixen?« fragte er.
    »Nichts«, versicherte Duke ihm.
    Trapper John m engte sich ein. Er war auf vielen Gebieten eine anerkannte Autorität.
    »Meiner Meinung nach müßte es in diesem Fluß Nixen geben.«
    »Das ist nicht von der Hand zu weisen«, sagte Hawkeye. »Und wir sind verdammt blöd, wenn wir uns nicht ein paar davon fangen.«
    »Wie fängt man eine Nixe?« fragte Duke.
    »In einer Nixenfalle. Ist doch klar«, sagte Hawkeye.
    »Wie macht man eine Nixenfalle?«
    »Genau wie eine Hummernfalle, bloß größer.«
    »Dann bauen wir uns doch eine.«
    »Einverstanden.«
    Sie paddelten ans Ufer, zogen sich an und gingen ins Nachschubzelt, wo ihnen ein hilfsbereiter Corporal Material und Werkzeug zur Verfügung stellte. Hawkeye Pierce hatte in seiner Kindheit viele Hummerkästen angefertigt. Einem Mann mit seiner Erfahrung fiel es nicht schwer, eine Nixenfalle zu bauen. Am nächsten Morgen hatte das Sumpftrio schon gute Fortschritte damit gemacht, als Colonel DeLong abermals vorbeikam.
    »Was tun Sie hier, meine Herren?« fragte er.
    »Wir basteln uns eine Nixenfalle«, erläuterte Duke. »Wollen Sie uns helfen?«
    Der Colonel versuchte, sich seiner Umgebung anzupassen. »So, so«, sagte er. »Und wo wollen Sie die Nixen fangen?«
    »Der Fluß wimmelt davon«, antwortete Trapper.
    »So, so«, wiederholte der Colonel. »Angenommen, Sie fangen eine, was wollen Sie dann mit ihr tun?«
    Hawkeye warf dem Colonel einen ungeduldigen, verächtlichen Blick zu.
    »Wir vögeln sie auf Deibel komm 'raus«, sagte er.
    Der Colonel war fest entschlossen, sich nicht unterkriegen zu lassen. »Ja, glauben Sie denn, daß die Nixen die notwendigen Voraussetzungen dafür mitbringen?«
    »Na, und ob«, versicherte Hawkeye ihm.
    »Primissima«, sagte Trapper John.
    »Klar«, bestätigte Duke.
    Der Colonel zog sich in sein Zelt zurück, um zu überlegen. Colonel Blake hatte es vor seiner Abreise nach Tokio absichtlich und vielleicht nicht ohne leise Schadenfreude unterlassen, ihn über das Sumpftrio aufzuklären.
    Hawkeye hatte inzwischen mit Duke und Trapper John ein Gespräch etwa folgenden Inhalts geführt: »Ich habe seit Jahren keine Hummerkästen mehr gebaut und

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