MASH
Sie!« japste Henry. »Laufen Sie.«
Also begann der Sergeant und Mittelstürmer aus Nebraska zu laufen. In der oberen Platzhälfte hatten die Stürmer der Browns Trapper John hochgehoben. Das heißt, jeder hielt ihn an einem Bein fest, und sie schüttelten ihn wie einen Scheuerlappen, weil sie unbedingt den Ball finden wollten.
Der Nachschubsergeant jedoch trug seinen Ball ungehindert ins Ziel.
Der Schiedsrichter feuerte seine 45er ab, und die Mannschaften verließen den Platz.
»Ihr wart großartig«, sagte Henry hingerissen und schüttelte jedem einzelnen die Hand. »Ein herrliches Spiel! Ihr seid alle Helden!«
»Dann geben Sie uns das verdammte Kriegsverdienstkreuz«, sagte der Häßliche John, der fast die ganze Zeit unter dem einen oder anderen der beiden Stürmer der Browns gelegen hatte.
General Hammond erschien und zeigte sich äußerst huldvoll. Er beglückwünschte sie zu ihrem Sieg. Dann zog er Henry beiseite.
»Leute, er möchte ein Revanchespiel haben«, sagte Henry, nachdem der General gegangen war. »Was sagt ihr dazu?«
»Nie wieder«, sagte Hawkeye.
»Mir reicht's«, verkündete Duke.
»Mich können Sie auch streichen«, sagte Trapper John. »Na, jedenfalls habe ich es euch gleich gesagt«, meinte Henry.
»Was denn?« fragte Hawkeye.
»Daß dieser Hammond keine Ahnung von Football hat«, sagte Henry.
14
In den nächsten Tagen verbrachte Henry seine Freizeit damit, die Wettgewinne an die Leute auszuzahlen, die auf die Roten Stürmer gesetzt hatten.
Da die Hälfte aller Beiträge zu Beginn des Spieles mit zwei zu eins und der Rest in der Halbzeit mit vier zu eins gesetzt worden war, ergab sich eine Gesamtquote von drei zu eins. Als also Henry am zweiten Nachmittag in den Sumpf kam und jedem der Insassen die ursprüngliche Wettsumme von fünfhundert Dollar plus dem Gewinn von fünfzehnhundert auszahlte, herrschte bei den Empfängern ein Überfluß wie schon lange nicht mehr.
»Und keine Möglichkeit, das Geld auszugeben«, sagte Duke.
»Schicken Sie es nach Hause«, riet der Colonel.
»Nein, da weiß ich was Besseres«, sagte Hawkeye.
»Und zwar?«
»Sie behalten den ganzen Zaster und schicken uns nach Hause.«
»Nicht zu machen«, sagte Henry.
»Aber warum nicht, Trainer?« fragte Duke. »Wenn Sie die Zeit anrechnen, die Hawk und ich schon gedient haben, ehe man uns hierher versetzt hat, dann sind wir länger bei dem Verein als alle anderen, Sie ausgenommen.«
»Stimmt«, sagte Hawkeye, »und das ist eine Ungerechtigkeit.«
»Mich müßt ihr entschuldigen«, sagte Trapper John und stand auf. »Ich habe diese Geschichte schon so oft gehört, daß sie mir zum Halse heraushängt.«
»Ich begleite dich«, sagte Speerschleuder. »Ich kann auch nicht mitansehen, wie die Ärmsten leiden.«
»Ihr Quadratschädel!« schrie Duke ihnen nach. »Bloß, weil wir früher abmustern als ihr!«
»Im Ernst, Henry«, sagte Hawkeye. »Duke und ich sollen im März abrüsten. Bis dahin sind es nurmehr etwas über drei Monate. Seit wir aber in diesem letzten Zipfel von Nirgendwo festsitzen, ist eine ganze Reihe von Kollegen gekommen und gegangen. Ob sie gut oder schlecht waren, spielte keine Rolle, alle wurden vier bis fünf Monate vor ihrer endgültigen Abrüstung zurück in die Staaten geholt.« »Stimmt«, sagte Henry. »Aber warum?« fragte Duke.
»Ich weiß es. Weil die Armee mit jedem quitt wird«, sagte Hawkeye.
»Was soll das heißen?«
»Daß Duke und ich zwei der drei größten Querköpfe hier drüben sind, oder sagen wir, von insgesamt vier Querköpfen, wenn Sie Roger den Fuchs mitzählen ...« sagte Hawkeye.
»Den zähle ich nicht«, antwortete Henry. »Ich denke nicht mal an ihn, und sollte dieser Gauner jemals wieder hier auftauchen, lasse ich ihn erschießen.«
»Jedenfalls aber müssen Sie mir recht geben«, sagte Hawkeye. »Wir waren chronische Querulanten, und dafür präsentiert die Armee, als Verfechter der Demokratie und Sinnbild der Gerechtigkeit, uns jetzt die Rechnung«, sagte Hawkeye.
»Nein, das stimmt nicht«, widersprach Henry. »Sie werden es nicht glauben, aber es ist keine Strafe.«
»Was denn?« sagte Duke. »Es fühlt sich verdammt danach an.«
»Es klingt wie ein schlechter Witz, aber ihr beide und Trapper John habt mehr Erfahrung und eine bessere Ausbildung als der Durchschnitt. Das ist der Grund«, sagte Henry. »Ihr habt euch tadellos gehalten, als es hart auf hart ging, und jetzt können wir es uns nicht leisten, eure Talente zu vergeuden.
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