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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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Zähne zusammen und schwor sich, keinen einzigen Klagelaut über ihre Lippen kommen zu lassen. Diese Genugtuung würde sie dem Magier nicht verschaffen.

    Bestimmt boten sie ein eigenartiges Bild: zwei schnaufende Pheytaner mit einem Bewusstlosen zwischen sich, dahinter ein gereizter, unablässig vor sich hin grollender Tiger, über dem eine lila Kugel schwebte.
    Gemeinsam hatten sie den Fremden bis vor das Stadttor geschleppt. Sobenio hatte die Crujuschoten auf den Boden geleert und den Sack mit dem Messer seitlich aufgeschnitten. Auf dieser provisorischen Trage transportierten sie den Mann nun durch den Dschungel, zwängten sich durch das Unterholz, wichen Ästen aus, stiegen über entwurzelte Bäume. Andauernd verfing sich Ferin in Schlingpflanzen; es war ein Wunder, dass sie nicht hinfiel.
    Sie war unendlich müde. Der lange Marsch am Morgen und die Flucht vor dem Unwetter hatten schon an ihren Kräften gezehrt, der Rückweg gab ihr den Rest. Der rauhe Stoff schürfte ihr die Handflächen auf, und sie erwartete, dass er ihr jeden Moment durch die Finger rutschen würde. Hatte sie anfangs noch über den Streit nachgedacht, war ihr Gehirn nun ausschließlich damit beschäftigt, Befehle an ihre Beine zu senden: einen Fuß vor den anderen setzen, nicht stolpern, nicht umknicken, nicht …
    Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, tauchte Sobenios Haus zwischen den Bäumen auf. Die letzten Schritte ging Ferin wie in Trance, und als sie den Mann über die Schwelle getragen und am Boden abgelegt hatten, dankte sie den Mächten, dass es überstanden war.
    Sobenio überprüfte Puls und Atmung des Verletzten. »Er lebt noch«, sagte er im Aufrichten und wischte sich mit dem Hemdsärmel den Schweiß von der Stirn.
    Ferin nickte, mied seinen Blick und begutachtete ihre blutig gescheuerten Hände.
    Als sie weiterhin schwieg, warf er ihr ein paar Crujuschoten vor die Füße. »Du weißt, was du zu tun hast«, sagte er in einem erschreckend endgültigen Tonfall. »Wasser steht vor dem Haus, den Rest findest du.« Damit ging er zur Tür.
    Ihr stockte der Atem. »Sobenio! Du kannst mich doch nicht mit ihm allein lassen! Er braucht Hilfe.«
    »Dann gib sie ihm«, erwiderte er kalt, die Hand bereits am Türknauf.
    »Ich kann das nicht. Du weißt, dass ich es nicht kann.«
    »So? Wer wollte ihn nicht sterben lassen? Du. Jetzt tu auch, was dir so wichtig war.«
    »Das schaffe ich nicht«, sagte sie, den Tränen nahe.
    »Dann haben wir uns wohl umsonst angestrengt.«
    » Du kannst es! Du musst ihm helfen.«
    »Ich muss?« Sobenio drehte sich um und baute sich dicht vor ihr auf, das Gesicht verzerrt, jeder Muskel angespannt. »Ich muss überhaupt nichts. Und ich will auch nicht. Ich bin widerwärtig, schon vergessen?« Seine Stimme troff vor Bitterkeit. »Du wolltest ihn herbringen. Demzufolge ist es auch deine Aufgabe, ihn zu heilen. Und wenn du das nicht kannst, dann ist es deine Aufgabe, neben ihm zu sitzen und ihm beim Sterben zuzuschauen. Wofür auch immer du dich entscheidest – ich würde dir raten, damit anzufangen, solange du ihn noch spüren kannst.«
    Einen quälend langen Augenblick starrte er sie herausfordernd an, dann trat er ins Freie. Sie hörte, wie er sich im Vorbau zu schaffen machte, sie hörte ihn leise fluchen, hörte, wie er sich entfernte.
    Es wurde still.

21 Tief im Herzen
    E in Beben rann durch ihren Körper. Da stand sie, hilflos wie nie zuvor, und wünschte sich weit weg. Zurück nach Laigdan, in die Hölle ihrer Vergangenheit, als das Warten ihren Tag bestimmt hatte und die höchsten Anforderungen an sie nichts weiter gewesen waren, als die Regeln der Konvention zu befolgen. Liebend gern hätte sie nun ihre neue Freiheit und all ihre Erfahrungen dagegen eingetauscht. Hätte einfach die Maske angelegt und vergessen. Die Augen vor der Realität verschlossen. Aber das ging nicht. Zu ihren Füßen lag ein Mann an der Schwelle zum Tod, und sie war die Einzige, die etwas dagegen tun konnte.
    Ferin verbannte ihre erschreckenden Gedanken und holte ihr Wissen über das Heilen hervor. Stichverletzung, großer Blutverlust, Infektion, Schwäche – die nötige Vorgehensweise war ihr bekannt. Selbst wenn sie ihre Heilströme nicht in ausreichendem Maße aktivieren konnte, so war es zumindest möglich, seine Wunde nach herkömmlicher Methode zu behandeln. Und zwar schleunigst, bevor es zu spät war.
    Sie eilte hinaus, just in diesem Moment zischte etwas über ihren Kopf hinweg in die Hütte, und Ziagál setzte zum

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