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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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zerpflückten Zipfel orangefarben getüncht. Sanfter Abendwind wogte über die Savanne, malte Muster in das raschelnde Gras und fächelte Ferin den Atem der Wüste zu.
    Die Pferde schritten zügig voran. Tamir und Rhys hatten die Spitze übernommen, Akur und Elmó das Ende des Zuges. Dazwischen ritten sie zu zweit oder zu dritt nebeneinander, zumeist schweigend, denn im Grunde waren sie zu angespannt für Gespräche. Sollte alles gut gehen, würden sie am nächsten Morgen die Felsen von Meynopt erreichen, wo die vielen in der Schlacht von Kanshor gefallenen Pheytaner ihre letzte Ruhestätte gefunden hatten.
    Ferin ritt neben Jasta her und hing ihren Gedanken nach. Vergangenheit und Zukunft mischten sich unablässig, und sie schweifte von hier nach da, ohne sich länger mit dem einen oder anderen zu befassen. Sie ließ die Bilder einfach kommen und passieren. Mal waren es ihre Eltern, dann Nolina oder Sobenio. Und Martu. Immer wieder Martu. Sie saßen auf der Lichtung im Gras und in der alten Stadt auf den Stufen, sie standen im schwarzen Wasser des Teichs und lagen nebeneinander in ihrer Hütte. Sie heilte ihn, sprach mit ihm, berührte ihn, küsste ihn. Es machte sie traurig, an ihn zu denken, doch zugleich schwappte leises Glück wie eine heilsame Woge durch ihr Herz.
    Nach einem guten Stück wechselten sie in den Trab, und von da an hatte Ferin hauptsächlich damit zu tun, sich auf dem Pferd zu halten. Der Ritt durch die Dunkelheit zog sich endlos dahin. Die Hufe der Pferde klapperten in gleichbleibendem Takt über die Geröllwüste, die die Savanne abgelöst hatte, und schon bald kämpfte Ferin gegen bleierne Müdigkeit, die eindeutig dem nächtlichen Besuch von Ziagál zuzuschreiben war. Nur das Schütteln des Trabs hielt sie wach und der feste Wille, nicht der Grund für einen unfreiwilligen Aufenthalt zu werden, den es zweifellos gäbe, wenn sie vom Pferd rutschte.
    Über ihrem Kopf schoben sich Wolken vor die zarte Sichel des wachsenden Mondes und schluckten das Licht der Sterne. Es spielte keine Rolle, Rhys an der Spitze wusste genau, welche Richtung sie einschlagen mussten. Ab und zu lief er voraus und überprüfte, ob nicht gar ein Trupp der Garde ihre Route kreuzte. Sie hatten absichtlich den Umweg über die Gräber von Meynopt gewählt, um jegliches Risiko auszuschließen. Eine weise Vorkehrung, denn keine Warnung erschallte, sie änderten nie die Richtung, sondern ritten schnurgerade auf ihr Ziel zu.
    Wie geplant erreichten sie Meynopt zur Morgendämmerung. Der neue Tag besiegte die Nacht rasch. Düsteres Graublau schälte Pferde und Reiter aus dem Dunkel, und über der Wüste zeigte ein lichter Streifen den Himmel an. Die Landschaft begrüßte sie mit Sanddünen, Geröll und silbern geäderten Steinplatten. Eine Felskette tauchte vor ihnen auf. Pulvriger Sand umspülte ein Riff aus fast schwarzem Gestein, dessen bizarre Zacken wie lange Finger aus dem Boden ragten.
    Sie ritten unter einer überhängenden Klippe hindurch und fanden sich in einer Oase wieder. Die Felsen umschlossen einen weitläufigen Platz, der von fußhohem Gras bewachsen war. Bäume schmiegten sich an den Stein, und von irgendwoher erschallte das willkommenste aller Geräusche: ein beständiges Gurgeln – hier gab es tatsächlich Wasser.
    Sie hielten an und saßen ab. Rhys gebot ihnen, in einer langen Schlange Aufstellung zu nehmen und die Pferde nacheinander an der Wasserstelle zu tränken.
    Ferin konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Der Ritt hatte ihr alles abverlangt, ihr Rücken schmerzte, und ihr Gesäß war wohl wundgescheuert, es brannte wie Feuer. Hoffentlich setzte die Heilung bald ein. An die Schulter ihres Pferdes gelehnt, wartete sie, bis sie an der Reihe waren. Sehnte sich nach ihrer Matte und ausreichend Schlaf. Eben blinzelten die ersten Sonnenstrahlen in den Steinkreis, und der wolkenlose Himmel verhieß einen heißen Tag. Ferin verzog die Mundwinkel. Gemütlich, so ganz ohne Schatten.
    Zorba band die Vorderbeine ihres Pferdes mit einem Seil zusammen. »So kann er grasen, aber nicht weglaufen«, erklärte er Ferin auf ihre Frage, wozu das gut sei. »Zaum und Decke musst du ihm abnehmen, leg sie neben deine Matte, damit du sie am Abend gleich findest. Dann gibst du ihm einen Klaps auf das Hinterteil und lässt ihn einfach frei.«
    Sie nickte, sie würde auch das noch schaffen. Während sie langsam an das verlockende Plätschern heranrückte, suchte sie nach den Gräbern, konnte sie aber nicht entdecken. War

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