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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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den Toten eine Feuerbestattung zugedacht worden, wie es der Tradition der Pheytaner entsprach, oder hatte man sie einfach im Sand verscharrt?
    Als ihr Pferd endlich getränkt und ihr Wasserbeutel aufgefüllt war, suchte sie sich ihren Platz neben Jasta, die ihr ein beiläufiges »Na?« zumurmelte, womit so ziemlich alles gemeint sein konnte. Ferin befand, dass es keiner Antwort bedurfte, rollte die Matte aus und aß ein wenig vom Brot aus ihrem Beutel. Es war trocken und klebte an ihrem Gaumen. Eigentlich hatte sie auch keinen rechten Hunger. Also steckte sie es weg und ließ sich zurücksinken. Sie registrierte noch, dass Rhys sich neben sie legte, dann fielen ihr die Augen zu.

31 Der richtige Zeitpunkt
    H eute! Pelton hatte eine erwartungsvolle, durchaus willkommene Erregung befallen. Heute war er am Ziel seiner Reise angelangt.
    Er stand unter dem ausladenden Blätterschirm einer Akazie im Schatten und beobachtete das Treiben. Halb Laigdan war auf den Beinen: Merdhuger und maskierte Pheytaner aus allen Bevölkerungsschichten, arm, reich, jung, alt – kunterbunt gemischt. Marktfrau, Waffenschmied, Buchbinder, Dachdecker, Sattler, Schneider, Händler, Tischler, Heiler, Glas- und Spiegelmacher, Barbier … Jeder hatte sein Alltagsleben hinter sich gelassen und war der Einladung der Königin gefolgt, das alljährliche Fest zum Krönungstag von König Thilus in den Gärten des Palasts zu besuchen.
    Festtagskleidung war angesagt, die traditionellen Farben und Muster beherrschten das Bild. Die Roben der Damen leuchteten in Rot, Orange, Gold und Pink, die Herren setzten in ihren hellen Leinenanzügen sanfte Akzente. Dazwischen tummelten sich die Gardisten in ihren roten Uniformen sowie die Leibwache des Königspaares in goldenen und die Bediensteten in smaragdgrünen Livreen.
    Die Luft war geschwängert von Gerüchen. Rosenwasser und Amyris überlagerten die Ausdünstungen der Menschenmenge, blühender Jasmin entsandte süßlich-schwere Schwaden, und der Kräuterduft von Lavendel mischte sich mit den Aromen diverser Speisen. Diener balancierten mit großem Geschick Tabletts über ihren Köpfen und boten Wein und Kumys sowie mit Fleisch oder Gemüse gefüllte Teigtaschen, süßes Gebäck, Konfekt und Früchte an.
    Plaudernd wandelten die Gäste über die weiß gepflasterten Wege, hielten inne, um einen Happen zu essen und zu trinken und die Darbietungen der Spielleute und Musikanten auf den Podien mitzuverfolgen. Gaukler jonglierten mit brennenden Fackeln oder Messern, Flötenspieler trachteten, das Konzert von Laute und Harfe zu übertrumpfen, ein begnadeter Sänger erklomm höchste Töne.
    Zufrieden überwachte der Gán den Trubel und wartete geduldig auf den Höhepunkt des Nachmittags. Ich wünsche mir ein Spektakel, hatte er zu Lareya gesagt, und genau das hatte sie ihm geliefert. Die Königin hatte keine Mühe gescheut, das Fest unwissentlich zu dem werden zu lassen, was es sein sollte: der Schauplatz für sein raffiniert erdachtes Drama.
    Ein Trommelwirbel ließ die Menge respektvoll verstummen, hier und da raschelte ein Rock, eilte noch manch einer nach vorn, um den besten Platz zu ergattern. Alle reckten die Köpfe. Peltons Anspannung wuchs, wohliges Kribbeln schoss durch seine Adern. Bald …
    Vom Hauptweg näherte sich das Königspaar samt Gefolge. Die Trommler schritten vorneweg, dahinter geleitete die Leibwache König Thilus und seine Gemahlin Lareya. Der Hofstaat folgte in angemessenem Abstand.
    Thilus hatte seinen Bauch in eine goldene Galauniform gepfercht, die nahe daran war, aus allen Nähten zu platzen – der Hofschneider musste blind oder lebensmüde sein. Der König überflog das Treiben am Festplatz, musterte die Gesichter und sondierte bereits in Frage kommende Gespielinnen, die ihm den Nachmittag versüßen würden.
    Königin Lareya, die sich an seinem Arm untergehakt hatte, wirkte neben ihm wie ein engelsgleiches Wesen. Sie war in ein bodenlanges Kleid aus hauchzarter Seide gehüllt, mehr Gespinst als Gewebe, und von ihren Schultern ergoss sich eine blaue Schleppe, funkelnd wie ein Wasserfall im Sonnenlicht. Ihr schwarzes Haar türmte sich in dicken Spiralen auf ihrem Kopf. Es war von einem Netz aus Silberfäden umwoben und mit Saphiren dekoriert, und sie trug sein unzweifelhaftes Gewicht mit einer Mischung aus vornehmer Würde und kühler Überheblichkeit. Ebenso kühl wirkte ihr Blick, nur wer genauer hinsah, vermochte ein gewisses Maß an Leere darin zu entdecken.
    Inmitten des Geschehens

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