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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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und leicht metallisch. Nie war ihr die Feuchtigkeit des Dschungels angenehmer vorgekommen als jetzt. Sie atmete sengende Hitze und schielte sehnsüchtig zum Wasserbeutel, der allzu verlockend von Rhys’ Schulter baumelte. Doch sie mussten sich das Wasser einteilen, schließlich hatten sie noch den Rückweg vor sich, und Rhys wollte den Beutel nicht in die Stadt mitnehmen. Das sei zu auffällig, hatte er gesagt. Niemand spaziere mit einem Wasserbeutel durch die Straßen.
    »Das ist die letzte Kurve«, meinte Rhys, und wirklich tauchte Laigdan hinter einem steilen Hang auf.
    Der Anblick war atemberaubend. Der Königspalast mit seinen Türmen und den blitzenden Kuppeln wachte über die Stadt wie ein Muttervogel über sein Ei. Die untergehende Sonne breitete einen Schleier aus goldenem Licht über das Häusermeer, nur ein Gebäude lag bereits im Schatten der Berge, die Mauern weiß wie Alabaster, die hohen Spitzbogenfenster düster wie Höhleneingänge: der Spiegelsaal. Dort also würde sich ihr Schicksal erfüllen.
    »Wie ist es, die Heimatstadt wiederzusehen?«, fragte Rhys.
    Ferin zuckte mit den Schultern. »Es ist schwer zu beschreiben. Ich dachte, ich würde mich zu Hause fühlen, aber so ist es nicht. Die Stadt ist schön, keine Frage, doch sie ist keine Heimat mehr für mich. Ich bin nur eine Fremde.«
    »Und noch dazu unerwünscht.«
    Ihr entging der nachdenkliche Unterton nicht. »Ja. Wahrscheinlich liegt es daran. Und du? Was bist du in Laigdan?«
    »Genauso unerwünscht?« Er grinste, wurde aber sogleich wieder ernst. »Ich habe nicht lange hier gelebt, nicht einmal einen Monat. Laigdan war niemals Heimat für mich.«
    »Weshalb hast du die Stadt verlassen?«
    »Ich bin geflohen. Vor der Maskierung. Ich hätte es nicht ertragen, meinen Geist in Dunkelheit zu hüllen.«
    »Hm.« Ferin schüttelte den Kopf. »Ich wäre nie auf die Idee gekommen, es so zu betrachten. Zumindest damals nicht.«
    »Wirklich nicht?« Rhys hielt an. Sie nahmen beide einen letzten Schluck aus dem Wasserbeutel, dann verstaute er ihn unter ein paar Steinen, und sie setzten ihren Weg fort. »Ich dachte immer, es müsse sich anfühlen, als würde man sein Leben lang einen Sack über dem Kopf tragen. Der einem Licht und Luft nimmt. Ich hatte Angst zu ersticken.«
    Vage Bilder und Gefühle stiegen in ihr auf – kurze Glücksmomente, die vollkommene Schönheit ihres Gesichts, zarte Haut unter ihren Fingerspitzen. Am deutlichsten allerdings konnte sie sich an die Erschöpfung erinnern und an das unbekannte Mädchen im Spiegel.
    »Ganz so war es nicht«, sagte sie. »Aber ich war mir selbst fremd. Na ja. Das war nicht schwer. Ich wusste gar nicht, wer ich war. Ich war nichts und niemand.«
    »Richtig.« Er schmunzelte. »So hat Jasta dich vorgestellt: Sie kann nichts …«
    »Und sie weiß nichts. Jaja, Jastas taktvolle Umschreibung ist mir gut im Gedächtnis geblieben. Seither ist viel geschehen. Ich bin eine andere geworden.«
    »Nein, nicht für mich. Du bist das gleiche hübsche Mädchen.« Rhys streifte wie zufällig ihre Hand, schon schlossen sich seine Finger um ihre.
    Im ersten Moment war Ferin versucht, sich ihm zu entziehen, dann tat sie es nicht, weil es sich unerwartet gut anfühlte. Wieder kletterte Wärme über ihre Hand, ihren Arm, bis in ihr Herz. Keine Spur mehr von der Beklommenheit am Morgen. Auch nach ihren Erfahrungen mit Martu war es schön, Rhys nahe zu sein und ihn zu berühren.
    Es war anders, aber ebenso schön. Sie hob den Blick und erwiderte sein zaghaftes Lächeln. Sie wollte etwas dazu beitragen, damit ihre Freundschaft irgendwann zu Liebe reifen konnte.
    Rhys’ Lachen wurde breit und warm. »Nein, doch nicht«, korrigierte er sich. »Du bist noch viel hübscher geworden.«
    Ferin lachte, zum ersten Mal erfreut über so ein Kompliment.
    Die ersten Häuser der Stadt empfingen sie wie Wächter, stumm und abweisend. Ferin kam sich gleich noch ausgestoßener vor. Rhys ließ ihre Hand los und strich sich die Haare in die Stirn.
    »Ab nun heißt es aufpassen«, ermahnte er sie. »Du kennst die Regeln doch noch?«
    »Wie könnte ich sie je vergessen?«, zischte sie, senkte den Kopf und schlug die Arme vor den Körper.
    Sie wagte dennoch neugierige Seitenblicke, da ihr dieser Stadtteil gänzlich unbekannt war. Die niedrigen Häuser standen dicht gedrängt. Bei genauerer Betrachtung verdienten sie die Bezeichnung Haus auch gar nicht – es waren nicht mehr als einfache Hütten. Vergilbte Strohhauben überdachten die

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