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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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Schulter.
    »Ja. Schon gut.« Sie musste sich beruhigen. Vielleicht würde ihr Gehirn dann wieder vernünftig arbeiten.
    Najid runzelte die Stirn, als hätte er erst jetzt bemerkt, dass sie nicht allein waren. »Wer ist das?«
    »Mein Freund Rhys«, sagte Ferin ungeduldig, und Rhys murmelte ein »Guten Tag«.
    »Er ist unmaskiert«, stellte Najid fest.
    Sie lachte spöttisch. »Was du nicht sagst!«
    »Ja, ihr beide. Wenn euch die Garde erwischt …«
    »Hier werden sie uns nicht erwischen, es sei denn, du rufst sie.«
    Für einen Moment schien er diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen. »Nein«, sagte er dann. »Natürlich nicht.«
    »Ferin, dein Vater …«, begann Rhys erneut.
    »Nicht jetzt, Rhys.« Erst musste sie im Chaos ihrer Gedanken Ordnung schaffen. »Woher weißt du, dass sie mich nach Jirab bringen wollten? Hat es jemand erwähnt? Der Gán? Oder die Gardisten?«
    Ihr Vater schluckte merklich. »Nein.«
    »Wie kommt es dann, dass du davon weißt?« Die Erkenntnis zog pfeilschnell an ihr vorbei. Wenn sie sie nur festhalten könnte! »Du weißt noch mehr, habe ich recht? Viel mehr. Damals, in der Gasse, nach der Bibliothek … Du hast gesagt, du wüsstest die Wahrheit nicht. Das war gelogen.«
    Er biss sich auf die Unterlippe. Ein Mienenspiel, in dem sie sich auf einmal selbst wiedererkannte. Wie ähnlich wir uns sind, trotz allem. Trotz der Maske. »Warum?«, fragte sie. »Warum diese Lüge?«
    »Ich wollte dich beschützen.«
    Rhys nahm ihre Hand. »Ferin, jetzt hör mir doch mal zu. Dein Vater ist …«
    Sie entzog sich seinem Griff. »Wie oft erzählst du mir das noch?«, schnauzte sie Najid an. »Du hast mich nicht beschützt! Ich wäre im Lager gestorben!«
    »Nein. So weit wäre es nicht gek…«
    »Dein Vater ist ein Seher!«, rief Rhys dazwischen. »Versteh doch, ein Seher!«
    Die darauffolgende Stille tropfte zähflüssig in Ferins Verstand und betäubte ihre Wut. Najid presste Lider und Lippen fest zusammen, als könnte er sich so vor dem Gesagten verschließen. Er wankte zurück und sank kraftlos auf die Werkbank.
    »Was?« Ferin starrte erst Rhys, dann ihren Vater entgeistert an. Seher, hallte es in ihrem Kopf wider. »Was? Ein Seher? Du bist … Ist das wahr?«
    »Ja«, hauchte Najid.
    »Dann …« Ihr war schwindlig, sie musste sich setzen. Rhys drückte sie an den Schultern auf einen Holzstapel. Ein Seher, wie Gamón. »Du hast die ganze Zeit Bescheid gewusst? Über unser Volk, unsere Fähigkeiten?«
    Najid nickte schwach.
    »Die Maske lässt dich nicht vergessen? Sie wirkt bei dir nicht?«
    »Nein.«
    »Du kennst … meine Gabe?«
    Es dauerte eine ganze Weile, bis er antwortete. »Ja.«
    »Ich fasse es nicht!« Ferin presste die Handballen gegen ihre pochenden Schläfen. »Du hast zugelassen, dass sie mich maskierten! Obwohl du das wusstest? Bist du nie auf die Idee gekommen, dass es auch einen anderen Weg geben könnte?«
    »Es gibt keinen anderen Weg«, sagte Najid bedrückt. »Es gibt nur Maskierte und Unmaskierte. Und die Gefangenenlager. Als Pheytaner kann man in Merdhug nur ein freies Leben führen, wenn man sich maskieren lässt. Wie konnte ich dir das verwehren? Wie konnte ich dir deine Zukunft verbauen?« Er war den Tränen nahe. »Ich bin dein Vater, ich musste dich doch beschützen. Uns alle beschützen.«
    »Fällt dir nichts anderes ein?«, schnaubte sie. »Das erzählst du mir nun schon zum dritten Mal!«
    »Aber so ist es. Ich trage die Verantwortung für Frau und Kinder. Ich arbeite hart und verdiene zum Glück genug, um uns dieses Leben in Wohlstand zu ermöglichen. Und das ist nicht selbstverständlich.«
    Damit hat er ja recht, räumte sie widerwillig ein. Im Vergleich zu den Jungen und Mädchen aus der Barackensiedlung hatte sie das Leben einer Prinzessin geführt. Sie war behütet aufgewachsen, hatte täglich genug zu essen gehabt, ein Bett zum Schlafen, ein Dach über dem Kopf. Den Schutz – wenngleich nicht die Geborgenheit – einer Familie. Das war allein Najids Verdienst, das musste sie zugeben, doch ein winziger Teil in ihrem Herzen schrie weiterhin nach Vergeltung für das Unrecht, das ihr widerfahren war. Jener Teil, der dem Mädchen gehörte, das sie einst gewesen war: sich selbst überlassen, rastlos, leer. Ein Mensch ohne Ziele, ohne Perspektiven, ohne Persönlichkeit. Nichts.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, rang sich Najid weitere Erklärungen ab: »Ich hatte von Anfang an vermutet, dass es bei dir ein Problem mit der Maskierung geben

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