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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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Sobenios Hand schlug ein armdicker violetter Lichtstrahl, und der Vogel sackte getroffen zu Boden.
    Ferin lag zwischen den Magiern im Staub und stierte nach oben. Die Überraschung stand den Männern ins Gesicht geschrieben – beiden in gleichem Maße. Sobenio fasste sich zuerst und jagte Pelton einen Blitz in die Brust. Dessen Aufschrei ertrank in einem weiteren Brüllen. Es klang näher jetzt, seltsam vertraut und doch wie ein Gruß aus einer anderen, fernen Welt. Diese Laute hier zu vernehmen, an diesem Ort, war gänzlich abwegig.
    Ferin rappelte sich auf und klammerte sich an die Säule. Ihr Herz trommelte wie verrückt, und sie war nicht sicher, was es in derartige Aufregung versetzte. War es Panik, Erleichterung oder maßloses Erstaunen? Denn das, was sie eben gehört hatte, konnte unmöglich sein. Unmöglich!
    Sie suchte das Gewimmel vor der Badestube ab. Die Anzahl der Gardisten hatte sich gut und gern verdoppelt, aber ihr ganzes Gehabe wirkte irgendwie chaotisch. Da war Martu, und neben ihm Dawid. Unermüdlich stellte er sich den Gardisten entgegen, als läge sein Talent im Kampf und nicht in seiner Stimme. Hatte er etwa …?
    Sobenio entließ eine Lichtsalve nach der anderen aus seinen Händen. Seine Augen, seine Haut, ja, seine ganze Gestalt schimmerte violett. Er nutzte die Magie nicht länger, er war Magie. Berauscht von seiner Macht trieb er den Gán Schlag für Schlag vor sich her. Pelton antwortete seinerseits mit Blitzen, doch das violette Licht schluckte sie förmlich.
    »Ihr seid einem Irrtum erlegen!«, rief Sobenio und ließ Dutzende Mauerbrocken bis in Augenhöhe aufsteigen. »Einem winzigen Fehler.«
    »Fehler?« Der Gán wirbelte um die eigene Achse, bemüht, die Steine mit Magieschlägen zu zerschmettern. Einige entgingen ihm und donnerten auf ihn herab. Blut lief ihm über das Gesicht.
    »Ihr konntet es nicht wissen und ich noch weniger. Es war nur ein Versuch.«
    Sobenio winkte Glasscherben aus dem zerborstenen Spiegel heran, jede mindestens armlang. Gemächlich tanzten sie um den Gán herum, dann formierten sie sich und fegten auf ihn zu. Auch sie bekämpfte er mit Lichtblitzen, und wieder schaffte er es nicht, alle zu zerstören. Eine Scherbe schnitt in seinen Brustkorb, eine andere stach in seinen Unterarm. Er fluchte lautstark.
    Gleichzeitig erschütterte ein weiteres Gebrüll den Spiegelsaal, diesmal kam es vom Haupttor. Ferin hörte laute Schreie. Angst- oder Jubelschreie? Beides? Ihr Blick irrte zwischen den Säulen umher. Am Eingang gab es ein wildes Gerenne, Gardisten flüchteten in Panik, drängten einander vorwärts, wussten nicht, wohin sie sich wenden sollten. Jauchzend stieß Jasta den Degen in die Luft, dann stellte sie den Soldaten nach. Ferin konnte den Auslöser für den Tumult nicht erkennen, und doch festigte sich in ihr die Gewissheit, dass es etwas Gutes sein musste. Etwas, das sie alle retten würde.
    »Der Stein überträgt seine Kraft auf seinen Eigentümer, wenn man ihn zerstört«, erklärte Sobenio gerade. »Simpel, oder?«
    »Unfug!«, schrie der Gán. Mit einer Handbewegung holte er einen schweren Pfosten aus dem nahen Schuttberg. Wie ein Schlagbaum sauste er auf Sobenio zu. Der steckte ihn in Brand, und noch bevor er größeren Schaden anrichten konnte, zerfiel er zu Asche.
    »O doch.« Sobenio nickte. »Simpel und ausweglos, denn wer wird schon so dumm sein, den Stein zu zerstören, der einem magische Kräfte verleiht? Und darum bleibt der Stein stets mächtiger als sein Besitzer.«
    Der Gán wich vor Sobenios Blitzen zurück. Er stolperte über die Treppe hinunter zum Maskenbecken, bis er nicht mehr weiterkonnte. Hier gab es kein Entrinnen. Zu seiner Rechten erhob sich der Geröllberg, und links – Ferin glaubte zu träumen, wirklich und wahrhaftig zu träumen –, links wartete ein Tiger auf den eingestürzten Mauerresten. Ein fauchender, gefährlicher, unberechenbarer Tiger. Die Lefzen zurückgezogen, die Reißzähne gebleckt.
    Es war Rokin, Tamirs Gefährte.
    Sobenio hielt inne. Seine Miene zeugte von tiefer Befriedigung. »Ihr wart es selbst, der mir zur Magie verhalf, als Ihr Euren Blitz in den Stein jagtet. Und mit ihm Eure Macht. Der Stein zersprang, und als ich ihn zur Hand nahm, übertrug er seine Kraft auf mich. Das war der Fehler, der Euch nun das Leben kosten wird.«
    Pelton schnaubte verächtlich.
    Rokin sprang von der Mauer und schlich auf ihn zu, die Ohren angelegt und mit peitschendem Schwanz. Er fauchte und grollte unaufhörlich, griff

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