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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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murmelte Ferin.
    Nolinas Stirn legte sich in sorgenvolle Falten, das Lächeln schwand. »Na gut. Dann werde ich dir etwas bringen.«
    Ferin seufzte, als das Tuch hinter Nolina zufiel. Irgendetwas sagte ihr, dass die junge Pheytana noch zu einem Problem werden würde.
    Sie war schnell zurück und stellte eine Tonschüssel mit gelblichem Brei, einen Wasserkrug und einen Becher vor Ferin ab.
    »Wir haben hier keine Löffel«, bemerkte Nolina. Es schien ihr unangenehm zu sein. »Ich weiß, du bist das nicht gewohnt, aber vielleicht geht es auch mit den Fingern.«
    Der Brei duftete nach Getreide, verführerisch gut. Die Zeit, in seinen Genuss zu kommen, auch noch mit einem Löffel zu vergeuden, war eine abartige Vorstellung.
    Ferin räusperte sich. »Ich will nichts, danke.«
    »Du willst nichts?«, fragte Nolina perplex. »Es schmeckt gut, wirklich.«
    Davon war Ferin überzeugt. »Ich habe keinen Hunger«, log sie und verfluchte ihren Magen, der genau in diesem Augenblick ein Rumoren von sich gab, das ihre Worte widerlegte.
    Nolina wirkte ein wenig ratlos. »Weißt du was, ich lasse die Schüssel hier. Du kannst später essen, wenn du Hunger hast.«
    Mit einem Nicken ging sie hinaus. Der Gefühlstaumel in Ferins Innerem flaute ab. Ernüchtert schob sie den Brei von sich und langte nach dem Becher. Der Krug war randvoll, das Wasser würde für den ganzen Tag reichen. Es war kalt, rann erquickend durch ihren Rachen und füllte ihren Magen. Der Drang zu essen legte sich. Sie lehnte sich wieder gegen die Wand, schloss die Augen und füllte die Zeit mit sinnlosen Gedanken.

    Mit gesenktem Blick stand Laquor vor dem Gán. Dessen Brüllen brauste nach wie vor durch seinen Kopf: Wie konnte das passieren? Sie hatten die Verantwortung! Und Sie sind kein tölpelhafter Gardist!
    Laquor sagte nichts. Diesmal nicht. Peltons Worte waren berechtigt. Die Schuld lag bei ihm, allein bei ihm. Er war es gewesen, der die Verantwortung für die Pheytaner in die Hände seiner Männer gelegt hatte, obwohl er wusste, dass auf sie kein Verlass war. Er hatte ihnen Nachtruhe gewährt, anstatt ihnen zusätzliche Wache aufzutragen. Und er hatte sich bewusstlos schlagen lassen. Letzten Endes hatte er sich sehr wohl wie ein tölpelhafter Gardist benommen. Es war ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, die Flüchtigen zu stellen, dafür hatte deren Befreier gesorgt.
    Auf dem Rückweg waren sie nur schleppend vorangekommen, erst am frühen Morgen hatten sie Laigdan erreicht – die beiden Soldaten geläutert, hatte er sie doch zur Strafe neben dem Wagen herlaufen lassen. Nicht bloß, um sich selbst eine ordentliche Portion Genugtuung zu verschaffen, sondern auch, um ihnen die Peitsche zu ersparen, welche die logische Konsequenz für den Tod des Pheytaners hätte sein müssen. Eine Züchtigung, die er stets zu vermeiden suchte. Allein beim Gedanken daran, andere auf diese Weise zu foltern, drehte sich ihm der Magen um.
    Er war einfach keine Führungsperson, manchmal fragte er sich, wie er überhaupt diesen Rang hatte erlangen können. Er war zu weich, zeigte zu viel Mitgefühl. Jeden Tag plagte er sich damit, seinem Herzen jene Härte zu verleihen, die es von Grund auf haben sollte. Die ihm ermöglichen sollte, die Befehle des Gán ohne Zögern auszuführen. Die er benötigte, um seine Männer anzutreiben. So dringend benötigte wie … Luft zum Atmen.
    Eine unerwartete Bewegung des Gán holte Laquor in die Gegenwart zurück. Peltons Zorn war noch nicht verraucht. Blitzschnell zuckte seine Hand nach vorn an Laquors Degen. Mit Schwung zog er ihn aus der ledernen Scheide und ließ ihn durch die Luft sausen, beide Arme unter seinem Umhang ausgebreitet wie Flügel. Laquor fiel auf die Knie. Jetzt war es an ihm, seine Strafe zu empfangen.
    Der Degen ritzte sein Kinn auf. Ein präziser Schnitt. Als Warnung zu verstehen – oder eher als Auftakt? Er spürte den Schmerz kaum, doch das Blut schoss hervor und rann ihm den Hals hinunter in den Kragen.
    »Ich sollte Ihnen die Kehle aufschlitzen, Hauptmann!«
    Laquor keuchte auf und hob den Blick. Er wollte den Tod zumindest würdig erwarten.
    Peltons Augen funkelten in einem unnatürlichen Weiß. »Doch nicht für Ihre Fehler! Sondern weil Sie vor mir auf dem Boden knien, als hätten Sie ganz plötzlich jede Courage verloren.« Er ließ den Degen sinken. »Stehen Sie auf, bevor ich mich vergesse. Ich weiß, ich würde es bereuen, ich brauche Sie noch.«
    Laquor wischte sich das Blut vom Kinn und erhob sich. Er zwang

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