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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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hinnehmen und werden auch künftig unser Möglichstes tun, um unseren Brüdern und Schwestern zu Hilfe zu kommen. So wie bereits einige von euch hier im Dschungel ihre Freiheit gefunden haben, sollen auch andere die Chance auf ein neues Leben erhalten.«
    Kaum, dass Tamirs Worte verklungen waren, veränderte sich die Stimmung am Feuer schlagartig. Der schweigende Wald um den Dorfplatz erwachte zum Leben. Ein Vogel flog krächzend auf und stob mit hektischem Geflatter von einem Baum zum nächsten, bis er die Flucht in die Tiefen des Dschungels antrat. Ringsum knackte es, auf einmal streiften Tiere durch das Unterholz. Ferin fühlte die Nervosität in sich anwachsen. Hinter den Hütten, dort, wo sich die Bäume mächtig und bedrohlich in den nachtschwarzen Himmel erhoben, lauerte das Unbekannte.
    »Die Zeichen stehen günstig«, fuhr Tamir fort, »daher werden wir in einigen Tagen nach Assyr aufbrechen. Unser Plan ist es, in das Lager einzudringen und bis zu vier Gefangene zu befreien.«
    »Das Lager in Assyr ist abgelegen und nur dürftig bewacht«, flüsterte Nolina. »Feldarbeit.«
    Ferin schluckte, in ihrem Magen lag ein Stein. An was für eine Truppe war sie denn hier geraten? Rebellen, flüsterte ihre innere Stimme. Die Bezeichnung gab Anlass zur Beunruhigung. Rebellen waren Gesetzlose, sie saßen nicht tatenlos herum. Gefangene aus einem Lager zu befreien war ein direkter Angriff auf die Merdhuger, den diese bestimmt ahnden würden. Unbehaglich rutschte Ferin auf ihrem Platz hin und her.
    Von der anderen Seite des Feuers hörte man die kurzen, abgehackten Schreie eines Waldvogels. Rhys drückte den Rücken durch und trommelte mit den Fingern auf den Boden, Nolina starrte mit gerecktem Hals in die Dunkelheit.
    Tamir wirkte unempfänglich für jede Art von Unruhe. »Wie üblich werden wir Gebrauchsgegenstände, Waffen und Pferde mitbringen. Benötigt jemand etwas Spezielles?«
    Niva bat um Kleidung, da die Bestände geschrumpft seien, dann meldete sich Sobenio zu Wort. »Ich brauche einen ordentlichen Kessel«, erklärte er. »Nicht dieses winzige Ding, das ihr mir beim letzten Mal mitgebracht habt. Was soll ich denn damit anfangen?«
    Rhys stieß hörbar den Atem aus. Ferin konnte ihm den Ärger nachfühlen. Der Magier hatte seine Forderung ziemlich ruppig vorgebracht, ganz so, als sei sein Anliegen das wichtigste von allen und mit höchster Priorität zu behandeln.
    »In Ordnung«, meinte Tamir, »ich denke, das wird sich machen lassen. Rhys, bist du morgen Nacht für eine erste Erkundung bereit?«
    »Selbstverständlich.«
    »Erkundung?«, wisperte Ferin.
    Nolina beugte sich zu ihr. »Rhys sieht sich das Lager an, sammelt Informationen über Bewachung, Zugänge und in Frage kommende Pheytaner.«
    Ferin stutzte. »Wer kommt denn in Frage?«
    »Nur gesunde Männer und Frauen. Wir können keine Kranken pflegen, außerdem würden sie den Ritt zurück behindern.«
    Es gab eine Auslese. Nicht jeder war geeignet, befreit zu werden. Und Rhys musste das entscheiden. Ferin spürte Übelkeit in sich aufsteigen. Sie wollte nicht in seiner Haut stecken.
    »Wir warten deinen Bericht ab«, sagte Tamir. »Wann wirst du zurück sein?«
    »Hm.« Rhys überlegte. »Sollte nichts dazwischenkommen, übermorgen.«
    Ferin wollte gar nicht darüber nachdenken, was alles dazwischenkommen konnte, aber ihr Verstand spann den Gedanken gnadenlos weiter. Rhys konnte geschnappt werden, selbst in Gefangenschaft geraten oder – noch schlimmer – getötet werden.
    Auf einmal erkannte sie die Gefahr, in die sich die Männer begaben. Jeder Einzelne setzte bei dieser Aktion sein Leben aufs Spiel. Rhys gleichermaßen wie …
    »Wer wird die Gefangenen befreien?«, fragte sie Nolina und zwang sich, das Zischen im Dickicht zu ignorieren.
    »Rhys, Tamir und … Akur.«
    Akur. Überrascht nahm Ferin das Stocken davor zur Kenntnis. Akur bedeutete Nolina etwas. Das war ihr nicht bewusst gewesen.
    »Schön«, meinte Tamir. »Nach deiner Rückkehr werden wir die genaue Planung besprechen. Elmó und Nolina obliegt die Verantwortung im Dorf während unserer Abwesenheit.« Er hüstelte. »Und natürlich Sobenio.«
    Der Magier knurrte etwas Unverständliches, erläuterte sein Missfallen aber nicht näher.
    »Hoffen wir, dass alles gut geht.« Nolina sprach aus, was bestimmt allen in diesem Augenblick durch den Kopf ging. »Und morgen Nacht werden unsere Gedanken zunächst einmal Rhys begleiten.«
    »Danke.« Es war unverkennbar, dass Rhys ihre Worte zu

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