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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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Rhys deutete zur äußersten Hütte. Links und rechts hatten sich die Tiger ihr Plätzchen gesucht, ihre gelben Augen blinzelten in die Dunkelheit.
    »Und du?«, fragte sie. »Hast du auch einen Gefährten unter den Tigern?«
    »Nein. Noch nicht.«
    Sie konnte hören, wie sehr er sich das wünschte.
    Die Nacht schritt voran, doch Zeit hatte jede Bedeutung für Ferin verloren und war zu einem unendlich weiten Raum geworden. Sie saß gemeinsam mit den Rebellen am Feuerplatz, und in ihrer Runde befanden sich vier Tiger. Sie atmeten dieselbe Luft, folgten demselben Pulsschlag, fühlten dieselbe Freiheit. In diesem Gefüge des dunklen Waldes gab es nichts, was sie trennte. Sie waren eins. Welche Macht es auch immer sein mag, die zwei so unterschiedliche Wesen verbindet, dachte Ferin verwundert, sie ist hier, hier in Pheytan.

13 Sobenios Reich
    D ie Sonnenstrahlen flirrten durch die Ritzen der Wände, tauchten den Raum in diffuses Licht. Samtig weich lag der Schlaf um ihren Körper, wich nur langsam ihrem erwachenden Bewusstsein.
    Es war Tag. Sie lag in ihrer Hütte. Dunkel konnte sie sich daran erinnern, dass Rhys sie hereingetragen und auf die Matte gebettet hatte.
    Seine Stimme war noch in ihrem Kopf: Schlaf jetzt.
    Und ihre Antwort: Geh nicht.
    Er hatte sich neben sie gelegt, und sie hatte seinem Atem gelauscht. Darüber war sie eingeschlafen.
    Ferin rollte herum – der Platz an ihrer Seite war leer. Rhys war nicht da, und Jasta auch nicht. Sie blinzelte verwirrt, dann fielen ihr die Tiger wieder ein, und die Panik erfasste sie wie eine Welle. Ruckartig setzte sie sich auf. Ob sie noch hier waren?
    Auf allen vieren schlich sie zum Eingang und steckte den Kopf hinaus. Mit einem Keuchen fuhr sie zurück. Sie waren noch hier!
    »Du kannst ruhig herauskommen«, sagte eine Stimme vor der Hütte. Es war Jasta. »Na komm schon.«
    Ferin schlug den Vorhang zurück und kroch so unauffällig wie möglich nach draußen.
    Jasta hatte es sich neben dem Eingang gemütlich gemacht, den Rücken an die Hüttenwand gelehnt, die Beine ausgestreckt und übereinandergeschlagen. Sie kaute auf einem Brotfladen herum und behielt den Feuerplatz genau im Auge.
    »Ich glaube, er hat sich die ganze Nacht nicht gerührt.« Sie gluckste leise. »Ihm muss alles wehtun.«
    Ferin setzte sich dicht neben Jasta. Ihr bot sich ein eigenartiges Bild. Tamir saß im Schneidersitz neben der Feuerstelle, die Körperhaltung wahrhaftig unverändert: die Hände auf den Knien, den Rücken durchgestreckt, den Kopf erhoben. Sie hatte ihn schon so sitzen sehen, bevor die Tiger aufgetaucht waren. Seine Aufmerksamkeit war nach innen gerichtet, als lauschte er dem Echo seiner Gedanken. Ihm gegenüber hockte der Tiger in ganz ähnlicher Pose: die Hinterläufe angezogen, die Vorderbeine aufgestützt. Keine Regung störte ihr Verweilen, sie wirkten wie aus Stein gemeißelt.
    Der Dorfplatz lag in entrückter Stille. Ferin schaute sich um, überprüfte sorgfältig jeden Winkel, konnte aber keinen weiteren Tiger entdecken.
    »Wo sind die anderen?«, fragte sie.
    »Schlafen, nehme ich an. Die Nacht war lang.«
    »Nein, die anderen … Tiger.«
    »Weg. Sind alle weg. Vielleicht hatten sie Hunger. Und da ist es doch besser, sie jagen woanders, oder?«
    Auf jeden Fall, dachte Ferin.
    Jasta nickte zu dem Paar in der Mitte. »Sieht er nicht aus wie ein kuscheliges Kätzchen?«
    »Kuschelig?« Dieser Ausdruck klang ebenso absurd, als wollte ihr jemand einreden, Pheytaner hätten makellose Haut. Da konnte sie eher Rhys’ Beschreibung etwas abgewinnen: Der Tiger ist ein herrliches Geschöpf. Und schön.
    Das ließ sich nicht leugnen. Schon sein Fell war ein Kunstwerk. Die markante Zeichnung wirkte, als hätte ein Maler einen Pinsel gezückt und völlig willkürlich schwarze Striche auf rötlich braunem Grund verteilt. Aber das allein ist es nicht, überlegte Ferin, während sie den Tiger eingehend musterte. Es war die Gesamtheit seiner Erscheinung, die nur mit dem Wort majestätisch beschrieben werden konnte. Seine stolze Haltung, vor allem aber der ruhige Blick aus den schräg angesetzten Augen, die jetzt im Tageslicht goldbraun schimmerten – fast wie Bernstein. Ein Blick, so überlegen wie weise. Es schien, als wüsste der Tiger genau, was zwischen ihm und seinem Gefährten vor sich ging. Als würde er Tamir ebensolche Achtung entgegenbringen wie dieser ihm. Ein Schauer lief Ferin über den Rücken, als sie erkannte, wie tiefgehend die Beziehung der beiden war.
    Nein, mit

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