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Maskenball

Maskenball

Titel: Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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Küchenfenster. Ihre Arme hatte sie unter der Brust fest verschränkt.
    »Wie Sie wollen.« Frank sah Ecki erwartungsvoll an, als er in die Küche kam. »Und?«
    »Nichts, jedenfalls ist Herbert Verhoeven nicht hier.« Er sah Hiltrud Claassen von der Seite an. »Aber wir haben einen Koffer, eine Reisetasche und einige Kleidungsstücke gefunden, die darauf schließen lassen, dass sich Ihr Bruder hier aufhält. Wir haben ein Foto Ihres Bruders gefunden. Zumindest gehen wir davon aus, dass es sich bei dem Mann um Ihren Bruder handelt.« Er wandte sich an Frank. »Das Bild könnte auf einer Fähre im Hafen von Dover aufgenommen worden sein. Jedenfalls sind im Hintergrund Felsen zu sehen, die wie die Kreidefelsen aussehen. Außerdem haben wir ein paar englischsprachige Bücher gefunden. Und einige gebrannte CDs. Ich bin gespannt, was unsere KTU darauf findet.«
    Frank hatte genug. »Frau Claassen, Sie haben keine Chance. Wir werden wiederkommen, und wir werden Ihren Bruder finden. Darauf können Sie sich verlassen. Und wenn wir Recht behalten, machen Sie sich strafbar. Wegen Beihilfe. Das sollten Sie nicht vergessen. Damit müssen Sie sich nicht nur vor Ihrem Gewissen verantworten, sondern auch vor einem Richter.«
    Hiltrud Claassen sagte immer noch nichts.
    Als die Ermittler wieder im Auto saßen, informierte Frank über Funk die Kollegen, dass Herbert Verhoeven vermutlich bei seiner Schwester Unterschlupf gefunden hatte und auf der Flucht war. Ab sofort solle mit einer Großfahndung nach ihm gesucht werden.
    Ecki rückte sich im Autositz zurecht. »Hast du etwas gegen ein bisschen Musik? Damit kann ich besser denken.«
    »No way, ich kann das Gedudel im Augenblick wirklich nicht vertragen.«
    Ecki guckte beleidigt, sagte aber nichts.
    Frank schlug einen versöhnlicheren Ton an. »Das gilt auch für meinen Blues. Ich brauche jetzt Ruhe. Wirklich.«
    »Was sollen wir tun?«
    »Abwarten und Tee trinken. Wir fahren jetzt erst einmal ins Büro zurück. Hier können wir doch nichts mehr tun. Solange wir hier vor dem Haus stehen, wird Verhoeven nicht auftauchen.« Frank startete den Motor, um ihn sofort wieder auszuschalten. »Apropos Tee. Wir sollten das Foto an die Kollegen in Whitby schicken. Vielleicht erkennt dieser Hausverwalter darauf Verhoeven. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert.«
    »Ich denke auch. Der Bericht aus England lässt eh auf sich warten.«
    »Schick doch bitte das Foto sofort ab, wenn wir wieder im Büro sind.«
    »Si, Cheffe.«
    »Was macht eigentlich die Kaumanns?«
    »Warum?« Ecki sah Frank argwöhnisch an.
    »Ich frage doch nur so.«
    »Ich kenn dich doch, Borsch, du fragst nie etwas einfach nur so. Was interessiert dich Viola?«
    »Einfach nur so.« Frank räusperte sich. »Ich meine, sie hat mit Bean zusammen doch gute Arbeit gemacht, findest du nicht?«
    Ecki zuckte mit den Schultern. »Das ist doch schließlich auch ihr Job. Außerdem ist sie ehrgeizig. Sie will schließlich noch etwas werden bei der Polizei.«
    »Ja, ja.«
    »Was soll das heißen?« Ecki klang nicht gerade freundlich.
    »Wirklich nichts. Ich wollte mich nur nett erkundigen.«
    »Wenn du das meinst: Ich war gestern Abend nicht mit ihr zusammen. Ich habe sie schon ein paar Tage nicht gesehen. Außerdem, was geht dich das an? Ich bin dir doch keine Rechenschaft darüber schuldig, wen ich wann wo treffe, oder?«
    »Jetzt sei doch nicht gleich so zickig. Ich habe doch nur gefragt. Ist ja auch egal.« Frank zögerte einen Augenblick. »Ahm, hast du ihr Piercing gesehen?«
    »Ihr Piercing? Ach, du meinst das Piercing in ihrem Oberkiefer? Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Warum fragst du?«
    »Das muss doch weh tun.«
    »Weh tun?«
    »Ja, beim Essen – und beim Knutschen.«
    »Ja, und? Woher soll ich das wissen?«
    »Ich mein ja nur.«

    Im Präsidium wartete schon Heinz-Jürgen Schrievers in ihrem Büro.
    »Gut, dass ihr kommt.«
    »Was gibts, Hein … , öhm, Heinz-Jürgen? Wo brennts?« Frank warf den Autoschlüssel auf den Schreibtisch und setzte sich.
    Heinz-Jürgen Schrievers hatte es sich auf einem Stuhl an Franks Schreibtisch bequem gemacht. »Ich habe zusammen mit meinen Kontaktleuten im Hauptquartier über die Möglichkeiten gesprochen, unerkannt über den Kanal zu kommen und quasi illegal nach Deutschland, sprich an den Niederrhein, zu kommen. Das ist ziemlich leicht.« Schrievers zog sich seine Strickjacke über seinem mächtigen Bauch zurecht.
    »Und?«
    »Du brauchst nur einen falschen Pass.«
    »Ach was, das

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