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MASKENBALL UM MITTERNACHT

MASKENBALL UM MITTERNACHT

Titel: MASKENBALL UM MITTERNACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CANDACE CAMP
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beherrschen konnte. Tränen sprangen ihr aus den Augen und kullerten ihr über die Wangen. „Es ist entsetzlich! Es war töricht von mir, auch nur einen Funken Hoffnung zu hegen, dass …“ Ihre Stimme versagte, ein gequältes Schluchzen entrang sich ihr. „Oh, Francesca! Er würde niemals schlecht über seine Schwester denken, ebenso wenig wie ich je schlecht über Sinclair denken könnte! Es ist völlig bedeutungslos, was ich für ihn empfinde oder er für mich. Es ist alles völlig hoffnungslos.“
    „Oh, mein armes Kind.“ Tränen des Mitgefühls schimmerten in Francescas Augen. Sie nahm Callie in die Arme, die ihr hilflos in einem haltlosen Tränenfluss an den Busen sank.
    Lord Bromwell erhob sich, als seine Schwester den Salon betrat. Er hatte das Hauskonzert frühzeitig verlassen und innerlich aufgewühlt Daphne aufgesucht.
    „Brom!“, empfing ihn Lady Daphne, eilte ihm mit ausgestreckten Händen entgegen und lächelte so strahlend, dass ihn ein schuldbewusster Stich durchfuhr.
    In letzter Zeit hatte er sie selten besucht, da er niemanden sehen wollte, nicht einmal seine Schwester. Er hatte seine Abende im Club mit Trinken verbracht oder war zu Hause geblieben und hatte getrunken, unterbrochen nur vom gelegentlichen Bedürfnis, sich bei Jackson’s im Faustkampf zu erproben. Der unbändige Drang, auf irgendetwas oder irgendwen einzudreschen, schien ihm außer Brandy das einzige Mittel, sich Erleichterung zu verschaffen.
    „Ich hatte schon befürchtet, du bist mir noch böse wegen des kleinen Missgeschicks in Vauxhall Gardens und hast dich deshalb seither nicht blicken lassen“, fuhr Daphne fort und drückte ihm innig die Hand. „Komm, setz dich zu mir.“
    „Ich weiß, dass du dir nichts Böses dabei gedacht hast“, meinte er ausweichend.
    „Nun ja, ich dachte dabei nur an dich.“ Sie lächelte liebevoll, in der Annahme, er billige ihr Verhalten. „Du weißt, dass du mir alles auf der Welt bedeutest.“
    Er verzog den Mund zu einem freudlosen Lächeln. „Hmm, vermutlich rangiere ich irgendwo zwischen Juwelen und kostbaren Kleidern.“
    „Ach, du!“ Daphne versetzte ihm einen scherzhaften Klaps. „Wollen wir noch etwas unternehmen? Oder hast du etwas vor? Ich hörte von einem neuen Spielclub. Natürlich würde ich ein solches Etablissement niemals alleine aufsuchen. Aber in deiner Begleitung wäre das etwas anderes.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht in Stimmung, fürchte ich. Nimm dir einen deiner vielen Verehrer als Begleiter. Ich komme nur, um dir zu sagen, dass ich demnächst abreise.“
    Daphne sah ihn fassungslos an. „Du willst London verlassen? Was soll das heißen? Wohin willst du?“
    „Zurück nach Yorkshire“, antwortete er. „Dort bin ich besser aufgehoben.“
    „Und was ist mit Rochford? Und Lady Calandra?“
    „Die Sache habe ich beendet“, sagte er im Aufstehen, trat an den Kamin, stocherte mit dem Schürhaken die Glut auf und blickte grübelnd in die Flammen.
    „Wie ich hörte, machst du seiner Schwester nicht mehr den Hof“, erklärte Daphne. „Aber damit kann die Sache doch nicht beendet sein.“
    Er stellte den Schürhaken wieder in das Messinggestell und wandte sich ihr zu. „Da der Duke keine Rechenschaft von mir forderte, sehe ich keinen Sinn mehr darin, das Spiel weiterzutreiben.“
    „Wie bitte?!“, rief Daphne hitzig und sprang auf. „Ich dachte, du übst Vergeltung für das, was er mir angetan hat!“
    „Was erwartest du eigentlich von mir, Daphne?“, fragte er müde.
    „Jedenfalls mehr, als die Dame nur der Lächerlichkeit preiszugeben!“, hielt sie ihm entgegen.
    „Reicht es nicht, eine unschuldige Frau in der Öffentlichkeit bloßzustellen?“, fragte er unwirsch.
    „Nein!“, schrie Daphne spitz. „Niemals! Es reicht längst nicht als Vergeltung für das, was ihr Bruder an mir verbrochen hat!“
    „Ich kann nicht ungeschehen machen, was er dir angetan hat“, erklärte Bromwell ernsthaft. „Ich wünschte bei Gott, ich könnte es. Ich würde alles tun, um deinen Schmerz zu lindern und den Groll aus deinem Herzen zu verbannen. Dazu bin ich leider nicht in der Lage. Aber ich halte es für falsch, Callie noch mehr Leid zuzufügen. Das kann dich doch nicht glücklich machen.“
    „Ich will, dass du ihren Ruf ruinierst!“ schrie Daphne gellend, die ihre Wut nicht länger beherrschen konnte. Ihr hübsches Gesicht verzerrte sich zu einer hässlichen Fratze.
    Bromwell starrte seine Schwester entgeistert an. „Daphne! Das kann doch

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