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MASKENBALL UM MITTERNACHT

MASKENBALL UM MITTERNACHT

Titel: MASKENBALL UM MITTERNACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CANDACE CAMP
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vor fünfzehn Jahren begonnen hatte … Aber es lag nie in meiner Absicht, Sie zu verletzen“, fuhr er beinahe mutlos fort. „Und ich schwöre bei Gott, ich hatte keine Ahnung, es könnte so weit kommen, dass ich … dass ich Sie bis zum Wahnsinn begehre … und die Minuten zähle, bis ich Sie endlich wiedersehen darf. Dass ich mich zum völligen Narren mache und mich hinreißen lasse, ein Hauskonzert von Lady Whittington zu besuchen, in der verzweifelten Hoffnung, Sie vielleicht wiederzusehen.“
    In Callie trugen Zorn und Demütigung einen erbitterten Kampf gegen ihr heftiges Verlangen nach ihm aus. „Wenn das stimmt, wieso haben Sie Ihre Besuche eingestellt? Wieso …“
    „Weil es zwischen mir und der Schwester des Duke of Rochford keine Zukunft geben kann!“, rief er aufgebracht, fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar und presste sie gegen die Schläfen, als gelte es zu verhindern, dass sein Schädel platzt. Jäh machte er auf dem Absatz kehrt, durchquerte den Raum und drehte sich wieder um. „Ihr Bruder hat das Leben meiner Schwester ruiniert. Er hat sie verführt, sie zu seiner Geliebten gemacht, ein Kind mit ihr gezeugt und sich geweigert, sie zu heiraten.“
    „Niemals wäre Sinclair zu solchen Schandtaten fähig!“, schrie Callie empört. „Rochford ist ein Ehrenmann. Nie im Leben würde er einer Frau das antun. Das weiß ich genau. Er hat es mir gesagt. Er hat Ihre Schwester nie angefasst.“
    Bromwells Lippen verzogen sich zu einem bitteren Lächeln. „Natürlich glauben Sie seine Lügen.“
    „Es ist die Wahrheit.“
    „Nein. Meine Schwester hat mir die Wahrheit gesagt. Ich weiß genau, was passiert ist.“
    „Ihre Schwester hat Sie belogen“, schleuderte Callie ihm ins Gesicht.
    Bromwells Augen schossen wütende Blitze. „Nein.“
    „Wollen Sie etwa behaupten, sie hat nie gelogen? Sie hat mich belogen und behauptet, Lord und Lady Radbourne begleiten uns nach Vauxhall, was nicht stimmte. Als wir Lady Radbourne danach befragten, erfuhren wir, dass Ihre Schwester ihr gegenüber den Ausflug abgesagt hatte. Sie überredete mich mit einer List, mich ohne Begleitung im Separee aufzuhalten, und dann ließ sie mich völlig alleine … Sie versuchte …“
    „Ich weiß! Ich weiß. Damit wollte sie mir einen Gefallen erweisen. Sie wusste, wie sehr ich Sie begehrte, und wollte mir behilflich sein. Das hat nichts mit Rochfords schändlichem Verhalten zu tun. Sie hätte mich nicht belogen über … über …“
    „Und mein Bruder würde mich niemals belügen.“
    Er sah sie bekümmert an. „Daran ist nichts zu ändern. Sie schenken Ihrem Bruder Glauben und ich meiner Schwester … Wir müssen uns damit abfinden … für uns gibt es keine Zukunft.“
    Callie blickte Bromwell mit angehaltenem Atem nach, als er sich entfernte. An der Tür drehte er sich noch einmal um. „Es tut mir aufrichtig leid, Callie, Sie verletzt zu haben. Ich …“ Er schüttelte den Kopf, verließ den Raum und schloss die Tür leise hinter sich.
    Callie hielt sich die Hand vor den Mund, um das Schluchzen zu unterdrücken, das in ihr aufstieg, wankte zum nächsten Stuhl, sank in sich zusammen und kämpfte gegen ihre Tränen an.
    Sie konnte nicht hierbleiben. Es kümmerte sie nicht länger, ob die Leute über sie tuschelten. Sie musste fort, weit fort, um ihrem Schmerz freien Lauf lassen zu können.
    Callie schluckte schwer, erhob sich mühsam und verließ die Bibliothek. Im Foyer begegnete sie einem Diener, den sie bat, sie bei Francesca zu entschuldigen. Als ein zweiter Diener ihr in den Mantel half, eilte Francesca ihr mit besorgter Miene aus dem Musikzimmer entgegen.
    „Callie, liebes Kind, bist du krank? Wir gehen augenblicklich.“
    Callie nickte und murmelte: „Du musst bleiben.“
    „Unsinn.“ Francesca gab dem Diener einen Wink, ihr den Mantel zu bringen. „Ich könnte nicht bleiben in meiner Sorge um dich. Ich ließ Lady Manwaring wissen, dass du plötzlich krank geworden bist. Sie wird uns bei Lady Whittington entschuldigen.“
    Callie nickte wieder und zog die Kapuze ihres Umhangs tief in die Stirn, um sich darunter verstecken zu können. Francesca führte sie zur Kutsche und stieg hinter ihr ein.
    „Was ist geschehen?“, fragte sie, während sie neben ihr Platz nahm und ihre Hand ergriff. „Ich sah, wie Lord Bromwell nach dir das Musikzimmer verließ. Hat er mit dir gesprochen? Ist das der Grund, aus dem …“
    „Ja … ja“, sprudelte es aus Callie heraus, die ihren inneren Tumult nicht länger

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