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Maskenball

Maskenball

Titel: Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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bei Wind und Wetter auf dem Traktor seines Vaters gesessen hatte, um bei der harten Feldarbeit zu helfen.
    »Willst du nun einen Tee oder nicht?« Ecki hatte den Glasballon in der Hand und war schon fast zur Tür hinaus. »Ich muss unbedingt daran denken, dass ich Mineralwasser zum Teekochen mitbringe. Unser Leitungswasser im Präsidium ist viel zu hart für den Tee.«
    »Na, schaden kann eine Tasse nicht. Dann muss ich aber wieder zurück. Ich kann meine kleinen Karteikärtchen nicht so lange alleine lassen.«
    »Was machst du eigentlich den ganzen Tag in deinem Büro?« Frank hatte sein inneres Gleichgewicht wiedergefunden. »Das muss doch megalangweilig sein, da unten.«
    »Hast du eine Ahnung.« Schrievers verlagerte sein Gewicht. Das Holz des Laufstalls ächzte noch gefährlicher. »Was meinst du, wie viele Daten so am Tag zusammen kommen. Wenn ich nicht aufpasse, dann finde ich nichts mehr wieder.«
    »Warum nutzt du nicht den PC?«
    Schrievers machte eine abfallige Handbewegung. »Ich weiß, was du sagen willst. Aber ich bleibe dabei, mit meinem System bin ich schneller als jeder Pentiumprozessor.«
    »Wo du gerade hier bist, kannst du uns gleich helfen.«
    Der Polizeihauptwachtmeister unterbrach ihn. »Dieser abscheuliche Mord in der Hardterwald-Klinik? Was willst du wissen?«
    »Hat es irgendwann in den vergangenen Jahren Hinweise darauf gegeben, ich formuliere das mal ganz offen, dass es in der Klinik zu irgendwelchen Unregelmäßigkeiten gekommen ist? Also, in allen Bereichen – Verwaltung, Ärzteschaft, Pflegepersonal et cetera?«
    »Ich kann mich so ganz spontan nicht daran erinnern. Aber ich werde nachher mal ein bisschen in meinen Akten wühlen. Unter Umständen ist ja irgendwo eine unverhoffte Trüffel versteckt.« Schrievers erhob seine Massen und schob dabei mit einer Hand sein Hemd fester in die Hose. »Weißt du was? Ich mache das am besten sofort. Ich glaube, ich weiß auch schon, wo ich suchen muss. Bestell Ecki einen schönen Gruß, danke für den Tee. Aber ich glaube, dass ich mir lieber gleich einen schönen schwarzen Kaffee aufbrühe. Ich habe nämlich heute eine wirkliche Delikatesse dabei. Hausmacher Leberwurst vom Biobauer Bolten. Ein Gedicht, sage ich dir. Hm, mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen. Machs gut Frank. Bis nachher, ich melde mich.«
    Frank sah erst Schrievers nach, der zufrieden aus dem Zimmer schlurfte und dann auf den Laufstall. Was kam da noch alles auf ihn zu? Er schüttelte sich, als müsse er düstere Gedanken vertreiben, und wuchtete dann mit einem Knall einen Teil des Aktenbergs auf seinen Schreibtisch, der zuvor den Stuhl blockiert hatte. Er suchte den Bericht der KTU.
    Solange sie keine heiße Spur hatten, blieb ihnen nicht viel mehr, als alle Unterlagen noch einmal durchzugehen. Ihm fiel ein, dass er sich noch die Wohnung von Verhoeven ansehen wollte. Er suchte sich die Telefonnummer von Verhoevens Tochter aus dem Telefonbuch und vereinbarte einen Termin mit ihr. Sie hatte nichts dagegen, dass sie sich in einer Stunde vor der Wohnung des toten Vaters treffen würden. Gerade als er auflegte, kam Ecki zurück.
    »Wo kommst du denn jetzt her? Du warst aber lange weg. Schrievers wollte nicht länger auf dich warten.«
    »Och, ich habe die Neue vom KK 14 getroffen. Wir haben ein bisschen gequatscht. Sie wollte sich auch gerade Wasser für ihren Tee holen. Sie ist übrigens ganz meiner Meinung, Grüner Tee ist unbedingte Voraussetzung für ein gelungenes Anti-Aging-Programm.«
    »Und? Wie alt ist die Dame?«
    »26. Warum fragst du?«
    »Ach, nur so.«
    Der Groschen fiel bei Ecki nur langsam. »Haha, wie witzig.«
    »Pass auf, ich fahre jetzt zur Wohnung von Verhoeven. Du brauchst nicht mit. Derweil hast du genug Zeit, mit deiner neuen Seelenverwandten aktuelle Möglichkeiten zur Verlängerung der Lebens- und Lendenkraft zu diskutieren. Wie heißt die Jungbrunnenexpertin eigentlich?«
    »Viola, wenn du es genau wissen willst. Außerdem: Du kannst dir deine hämischen Sprüche sparen.« Ecki goss sich vorsichtig einen Becher Tee ein. Dann zog er wieder die Schublade seines Schreibtischs auf und nahm eine lang gezogene Schachtel heraus. »Hm, riech mal.« Ecki schob Frank die offene Schachtel zu.
    »Was ist das?«
    »Räucherstäbchen.«
    »Du hast wohl den chinesischen Tempelgong nicht gehört, was?« Frank tippte sich an die Stirn. »Und was kommt als Nächstes?«
    Statt zu antworten, zündete Ecki zwei Räucherstäbchen an, die er vor sich in den runden

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