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Maskenspiel

Maskenspiel

Titel: Maskenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Schmöe
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Burgwart«, antwortete Elfi. »Sie kommt auch am Wochenende, und sie bleibt abends am längsten von uns allen. Aber sie war es nie im Leben.«
    »So?«
    »Nein, nein«, schüttelte Elfi den Kopf. »Sie ist genauso gefangen von dem Projekt wie ich. Es ist sehr wichtig für sie. Wir … versprechen uns sehr viel von den Ergebnissen.«
    »Montfort?«
    »Bitte?«
    Katinka hätte am liebsten die letzte Pfütze Kaffee aus ihrer Tasse in Elfis dümmliches Gesicht geschüttet.
    »Käme Ludovic Montfort in Frage? Als Täter?«
    Elfi zog den Kopf ein.
    »Bestimmt nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Er ist zu nett für so was.«
    Katinka konnte sich gerade noch bremsen.
    »Wer ist denn nicht zu nett?«
    Elfi wand sich.
    »Rumolt Lennert«, sagte sie schließlich.
    »Der Computerfreak?«
    »Er hat das Programm gemacht. Er gehört nicht richtig zum Lehrstuhl, kommt nur, wenn etwas am Computerprogramm geändert werden muss. Er kommt auch nicht zu den Abenden und auf Betriebsausflug geht er auch nicht mit.«
    »Welche Abende, Frau Lodenscheidt?«
    »Ach, wir treffen uns einmal im Monat, immer mittwochs nach dem Oberseminar, zu einem gemütlichen Abend, meistens in der Pizzeria Pane e Vino . Kennen Sie die?«
    »Ja!«, sagte Katinka unwirsch. »Und da kommen alle?«
    »Es wird erwartet«, erwiderte Elfi, »und es ist wirklich nett. Man lernt sich halt mal außerhalb der Arbeit kennen.«
    Katinka wischte sich über die Stirn und stieß dabei gegen das rechte Brillenglas. Sie hinterließ einen dicken Fettfleck. Elfi saß nun hinter einer Nebelbank.
    »Was ist mit Carsten Stielkes Diskette?«
    »O, der arme Carsten!«, rief Elfi. »Er tut mir so Leid. All die Arbeit, die er in seine Dissertation gesteckt hat, und nun sind die Unterlagen weg und er kann wieder von vorne anfangen!«
    »Finden Sie es nicht seltsam, wenn jemand eine Arbeit schreibt und sich keine Sicherheitskopie anfertigt?«
    »Och«, machte Elfi und schwieg.
    »Warum hatte er denn die Daten nicht auch auf seinem PC?«
    »Er hat keinen eigenen Computer.«
    Katinka stand auf.
    »Danke, Frau Lodenscheidt. Wo finde ich Carsten Stielke?« Katinka wollte raus. Die dröge Atmosphäre drückte ihr die Luft ab.
    »Im Bibliothekszimmer«, sagte Elfi Lodenscheidt und verfiel wieder in ihre Kropfstimme.
    Katinka schnappte sich ihren Rucksack, klemmte ihr Notizbuch unter den Arm und verließ fast fluchtartig das dunkle Zimmer.
    Im Flur stand Fria Burgwart im Gespräch mit Frau Först. Bei dem vergeblichen Versuch, ihre Größe zu kaschieren, beugte sie sich ein wenig nach vorne. Mit ihren langen Armen umklammerte sie ihren Oberkörper. Ihr Sweatshirt warf dabei eine Menge Falten.
    Beide schwiegen sofort, als sie Katinka sahen. Elfi Lodenscheidt duckte sich an ihnen vorbei und verschwand im Zimmer neben dem von Anna-Beata Först.
    »Das Bibliothekszimmer?«, fragte Katinka ungeduldig.
    Fria Burgwart ging an Katinka vorbei und klopfte an den Türrahmen des kleinen Zimmers neben ihrem Büro. Tatsächlich stellte Katinka fest, dass alle Türen sperrangelweit offen standen.
    »Carsten? Die Frau Detektivin möchte dich sprechen.«
    Katinka trat ein. Das Bibliothekszimmer war nur halb so groß wie das Büro nebenan, aber genauso dunkel. Die Wände waren mit billigen Metallregalen vollgestellt und in der Mitte standen drei Schreibtische, auf denen jeweils ein Bildschirm den gesamten Platz beanspruchte. In diesem Zimmer waren die hoch gelobten Flachbildschirme noch nicht eingezogen. Carsten Stielke hockte gebeugt an dem Tisch, der der Tür am nächsten stand.
    Katinka schloss die Tür hinter sich und streckte Carsten ihre Hand entgegen.
    »Grüß Gott, Herr Stielke«, sagte sie.
    »Grüß Gott.« Er blieb sitzen und starrte Katinka von unten herauf an. Blass war er im Gesicht. Auf seiner Nase saß eine schicke, randlose Brille. Katinka erkannte mit Kennerblick, dass es sich zweifellos um ein teures Modell handelte.
    »Ich habe gehört, dass Ihnen wichtige Unterlagen abhanden gekommen sind?«
    Carsten Stielke nickte ekstatisch. Er war einer von jenen schmächtigen wirkenden Männern, die fehlende Körperkraft durch Diensteifrigkeit meinten ausgleichen zu können. »Es ist ein Albtraum«, sagte er und wies auf den Bildschirm vor sich. »Ich bin gerade dabei, die Sachen, die ich noch ganz aktuell im Kopf habe, einzutippen.«
    »Ich störe Sie nicht lange«, beruhigte Katinka ihn.
    »Nein, nein«, rief Stielke erschrocken. »Das meine ich nicht.«
    Er sprang hektisch auf.
    »Entschuldigen Sie, aber

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