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Maskenspiel

Maskenspiel

Titel: Maskenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Schmöe
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sichergestelld.«
    »Parthenontempel«, murmelte Katinka halblaut.
    »Bart – was?«, fragte Dütsch.
    »Ach, nichts. Vielen Dank für die Auskünfte! Das war wirklich sehr freundlich von Ihnen.«
    »Keine Ursache«, kam es fröhlich zurück. »Schönen Tag dann noch!«
    Katinka seufzte bei dem Gedanken, dass ein schöner Tag nicht gerade einer war, der mit einer Leiche begann.
    Als nächstes wählte sie Laubachs Nummer. Er ging nach dem ersten Klingeln an den Apparat.
    »Herr Laubach, hier Palfy. Würden Sie mal im Bibliothekszimmer an dem Computer, an dem Carsten Stielke seine Diskette zuletzt gesehen, nachschauen, ob sie nicht wieder im Rechner steckt?«
    »Sie meinen, Wewerka hat sie gestohlen und wollte sie jetzt wieder zurückbringen?«
    »Beispielsweise«, sagte Katinka.
    Sie hörte, wie Laubach sich ächzend erhob und eine Tür klappte. Nach zwei Minuten kam er zurück. Die Lehnstuhlsonderanfertigung quietschte, als er sich setzte.
    »Nein. Da ist nichts.«
    »In einem anderen Computer?«
    »Herrgott noch mal«, explodierte Laubach, »dann kommen Sie selbst her und sehen Sie nach. Schließlich bezahle ich Sie.«
    Doch Katinka hörte wieder das vertraute Quietschen.
    »Nichts«, sagte Laubach, als er wiederkam. Keine ominösen Disketten in irgendwelchen Laufwerken.«
    Bevor Katinka noch irgendetwas sagen konnte, hatte er den Hörer auf die Gabel geworfen.
    »Liebes Lieschen«, murmelte Katinka. Sie rief die Zentrale der Universität an und ließ sich zum Rechenzentrum durchstellen. Nach beinahe zwanzig Klingelsignalen meldete sich eine gehetzte Stimme: »Rechenzentrum, Liebknecht, guten Tag?«
    Oho, eine Preußin, dachte Katinka erfreut.
    »Morgen, Frau Liebknecht.« Sie erklärte so schnell sie konnte, was sie wollte: »Ist einer der Laubach-Rechner in der vergangenen Nacht benutzt worden? Lässt sich das überhaupt feststellen?«, fügte Katinka hinzu.
    »Ja, im Prinzip schon«, kam die matte Antwort. »Aber wir haben keine Leute frei momentan. Alle sind irgendwo unterwegs. Ende nächster Woche könnte ich Ihnen Bescheid geben.«
    Katinka schnappte nach Luft. Es war genauso, wie sie es noch in Erinnerung hatte.
    »Das ist ein bisschen spät. Es geht um Leben und Tod. Ich muss es sofort wissen. Jemand ist heute Nacht in Laubachs Räumen umgebracht worden.«
    Am Ende der Leitung war es still, dann sagte Frau Liebknecht: »Ich kümmere mich gleich drum.«
    Katinka gab ihre Handynummer an und bedankte sich knapp.
    Elfi Lodenscheidt hatte ihr gesagt, dass sich jeder, der das Rechnernetz der Uni nutzen wollte, mit einem Benutzernamen und einem Kennwort einloggen musste, auch die Lehrstuhlmitarbeiter. Das Passwort für das Projektprogramm war also erst der zweite Schritt.
    Katinka spürte ihr Herz klopfen. Ein bisschen Glück und den Eifer der Frau im Rechenzentrum vorausgesetzt, würde sie in Kürze wissen, wer Henrys Mörder war.
    »Machs dir nicht so einfach«, zischte die Kontrollwespe. »Der Mörder Schrägstrich die Mörderin wird doch nicht so dämlich sein, sich in der Mordnacht in den Computer einzuloggen.«
    Vermutlich nicht, scheuchte Katinka die Wespe weg. Es sei denn, der Täter war ungeplant zum Mörder geworden.
    Sie rief Britta an.
    »He, du hast Glück, ich komme gerade aus der Redaktionssitzung«, sagte Britta. »Was gibt’s?«
    »Eine Leiche.«
    »Bitte?«
    »Willst du die Exklusivrechte?«
    »Scheibenkleister, spinnst du? War das gestern nicht noch eine eher harmlose Kleinigkeit, die was mit Akademikerneurosen zu tun hatte?«
    Katinka seufzte. »Gestern ist nicht heute.« Sie schilderte Britta in kurzen Zügen, was passiert war. »Ruf diesen Urban Dütsch an. Die Polizei wird zwar irgendwann eine Pressemeldung herausgeben, aber die Kommissarin hat Haare auf den Zähnen. Privatdetektivinnen mag sie nicht, und sicher auch keine Presseleute. Und sag nicht, dass du von mir kommst.«
    »Für wen hältst du mich, den Stümper vom Dienst?« Britta legte auf.
    »So, als nächstes ein Termin mit Rumolt Lennert«, sagte Katinka zu sich.
     
    Man hat mir zu Diensten zu sein.
    Wer das verpasst, kriegt, was er verdient.
    Er war nur ein Student. Ich habe üblicherweise wenig für Studenten übrig. Sie sind faul, leicht ablenkbar, ihre Ambitionen beschränken sich auf Kunst, Kultur, Bier, Sport. Mit all dem kann ich nichts anfangen.
    Ich brauche sie nur von Zeit zu Zeit für meine Zwecke. Dazu eignen sich manche mehr und manche weniger. Einige sind widerspenstig und weniger leicht zu lenken als andere. Also

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