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Maskenspiel

Maskenspiel

Titel: Maskenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Schmöe
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logisch.«
    Noch etwas anderes schien Katinka nicht logisch, aber sie kam nicht drauf, obwohl die altbekannte Wespe brummend durch Katinkas Kopf sauste und ein ziemliches Getöse veranstaltete.
    Laubach sah Katinka lange an, dann sagte er:
    »Ich verstehe. Wer immer ihn in flagranti erwischt hat, hätte Sie oder mich anrufen können. Und weshalb wurde Wewerka im Sekretariat ermordet? Was suchte er überhaupt dort?«
    Ermordet, ermordet, ermordet. Katinka zerbrach sich immer noch den Kopf darüber, was ihr so sonderbar vorgekommen war, als sie Wewerkas Leiche gesehen hatte.
    »Trauen Sie Henry Wewerka diese Dateienlöscherei zu?«
    »Nein«, sagte Laubach schlicht.
    »Wir müssen herausfinden, ob die Computer in der vergangenen Nacht überhaupt angeschaltet worden sind, und wann!«, sagte sie rasch. »Ich kümmere mich darum. Dann frage ich bei der Polizei nach, ob bei Wewerka irgendwelche Sachen gefunden worden sind. Gestern Mittag hatte er eine Aktentasche bei sich. Haben Sie die irgendwo gesehen?«
    Laubach schüttelte trübe den Kopf.
    »Ich hätte früher dafür sorgen sollen, dass diese Vorfälle unterbleiben. Aber Sie glauben ja gar nicht, wie schwierig es ist, Menschen zu führen – vor allem studierte Menschen.«
    Er grinste schief und strich mit seiner Pranke über die Schreibtischplatte. Schließlich hatte er Katinka halbherzig verabschiedet, nicht ohne ihr mitzuteilen, dass er alle seine Mitarbeiter verständigt hatte, heute nicht am Lehrstuhl zu erscheinen.
     
    Während Katinka immer noch in ihrer nassen Jacke an ihrem Schreibtisch in der Hasengasse 2a saß, ging ihr die böse Anschuldigung der Kommissarin durch den Kopf. Ein scheußlicher Geschmack saß in ihrem Mund fest. Schon ein komischer Zufall, oder? Dass Sie hier Ihre Ermittlungen anstellen, und am Tag danach wird jemand umgebracht . Katinka schüttelte sich. Na gut, sie würde weitermachen, dranbleiben, wie Julius Liebitz immer sagte, dranbleiben. Nicht blenden lassen, nicht ablenken, nicht entmutigen lassen, und wenn, dann trotzdem dranbleiben.
    Sie schlüpfte aus ihrer Jacke, hängte sie über den Stuhl, und in dem Moment fiel ihr ein, was so seltsam gewesen war an Wewerkas Leiche. Er hatte Joggingklamotten getragen. Eine ausgeleierte, ziemlich abgenutzte blaue Hose, ein weißes T-Shirt, Laufschuhe. Wollte er die Diskette, die er Carsten gestohlen hatte, an Ort und Stelle zurücklegen? War er zufällig vorbeigejoggt, hatte er Licht gesehen, wiederum zufällig seinen Büroschlüssel dabeigehabt? Hatte er den Datenmanipulator ertappt? Ihn zur Rede gestellt? Warum lag seine Leiche im Sekretariat? War der Fundort der Tatort?
    Katinka malte ein paar Grinsgesichter in ihr Notizbuch, dann fasste sie sich ein Herz und rief bei der Polizei an, wo sie sich ins Morddezernat durchstellen ließ. Urban Dütsch war gleich am Apparat.
    »Grüß Gott, Herr Dütsch. Katinka Palfy hier, die Detektivin von vorhin.«
    »Ach, Frau Balfy, klar«, rief Dütsch in den Apparat. Er klang, als ob er sich tatsächlich freute.
    »Ich ermittle nicht in der Mordangelegenheit. Nur, falls Ihre Chefin fragt«, erklärte Katinka rasch. »Es geht um ein paar harmlosere Ereignisse am Lehrstuhl Laubach.«
    »O.k.«, sagte Dütsch.
    »Hatte Henry Wewerka, das Opfer, persönliche Gegenstände bei sich? Können Sie mir das sagen? Wurde etwas am Tatort gefunden, das … eher nicht dorthin gehört? Außerdem muss ein Schlüssel da gewesen sein, mit dem Henry Wewerka ins Haus kam.«
    »Bleim Sie mal dran.«
    Katinka konnte gar nicht glauben, dass es so leicht ging. Sie hatte sich schon darauf vorbereitet, Dütsch mit allen Mitteln weiblichen Charmes überzeugen zu müssen, ihr diese wenigen Informationen rüberzuschieben. So fiel es ihr jedenfalls leichter, seinen Dialekt zu ertragen. Kurz dachte sie an Tom. Er hätte schon die Flucht ergriffen. Tom hasste das bräsige Fränkisch, dem die Jahre seiner Geschichte die Ps und Ts weggewaschen hatten. Er ärgerte sich maßlos darüber, dass aus seinem zackigen Namen Tom Thiele in Bamberger Mund ein Dom Diele wurde.
    Es dauerte sehr lange, bis Dütsch wieder an den Apparat kam.
    »Hallo, Frau Balfy?«, sagte er. »Nichts. Keine bersönlichn Gegenstände, außer am Schlüssel, den er um den Hals gedragn had. Das ist sein Hausschlüssel, wie ein Kollege überbrüfd had. Wenn er an Schlüssel zu dem Büro hadde, dann ham wir ihn net gfundn. Die Dadwaffe, angeblich a Briefbeschwerer in Form der Agrobolis, haben die Kollegen auch noch ned

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