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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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goldenen Brokatkissen fahl schimmern.
    Nun konnte sie in der Kutsche alles genau erkennen. Sie mussten sich in der Nähe von Lord Nesfields Haus befinden, wo die Straße durch Öllampen erhellt wurde.
    Wieder hörte sie ein Geräusch - diesmal genau hinter ihr. Sie blickte sich nach Jordan um, er schnarchte leise. Das war es also, was sie geweckt hatte. Sie lächelte. Es war eine liebenswerte Angewohnheit, die sie niemals mit dem Earl of Blackmore in Zusammenhang gebracht hätte.
    Wer hätte je gedacht, dass sie eines Tages einen Earl so gut kennen würde, dass sie ihn beim Schlafen beobachtete?
    Sie berührte seine Wange, die sich rau anfühlte, und betrachtete voller Zuneigung seine entspannten Gesichtszüge. Ein bittersüßer Schmerz durchfuhr sie, und sofort zog sie ihre Hand zurück. Es war zu verlockend, ihn auf diese Weise anzuschauen und zu glauben, dass sie ihn jeden Morgen so sehen könnte.
    Noch immer vermochte sie kaum zu glauben, dass er ihr die Ehe angeboten hatte. Sie hatte erwartet, dass er erfreut sein würde, sie nach dem Liebesakt nicht heiraten zu müssen. Anscheinend hatte sie ihn doch falsch eingeschätzt. Wenn sie geahnt hätte, wie er fühlte - hätte sie sich ihm dann so bereitwillig dargeboten?
    Emily schaute auf seinen sanft geschwungenen Mund und seufzte. Sie bedauerte nicht einen Moment ihrer gemeinsam verbrachten Nacht. Es war kein Wunder, dass junge Frauen so leicht gewissenlosen Männern verfielen. Wenn andere nur halb so gewandte und einfallsreiche Liebhaber wie Jordan waren . . .
    Einen Augenblick stellte sie sich vor, wie es wäre, seine Frau zu sein. Sie könnten sich jederzeit den Freuden der Lust hingeben. Während des Winters würden sie sich unter den Decken aneinander schmiegen, sich küssen, streicheln und all diese unglaublichen Dinge tun, die er heute Nacht mit ihr angestellt hatte. Im Sommer könnten sie sich im Garten lieben . . .
    Sie errötete. Welch ein Einfall! Sich im Freien dem Sinnestaumel hinzugeben, wo die Möglichkeit bestand, dass man sie entdeckte . . . Was für ein verruchter Gedanke! Er zeigte nur, wie tief sie schon gesunken war.
    Doch nichts hatte sich wirklich geändert. Nach wie vor war er unerreichbar für sie. Vielleicht konnte sie ihren unterschiedlichen gesellschaftlichen Rang übersehen und die Tatsache ignorieren, dass er sein ganzes Leben lang einer Heirat aus dem Weg gegangen war und sie auch nicht liebte. Doch es gab einen triftigen Grund, warum sie ihn nicht zum Mann nehmen durfte.
    Ihre Maskerade. Sollte er herausfinden, warum sie vorgab, Lady Emma zu sein, und erfahren, dass Nesfield dem Glück seines besten Freundes im Weg stand, würde er sich angewidert von ihr abwenden. Nie würde er ihr vergeben, dass sie Ian und somit auch ihn derart getäuscht hatte.
    Mit einem Seufzer machte sie sich vorsichtig von ihm los, glitt von seinem Schoß und setzte sich auf die Bank ihm gegenüber. Sie zog den Vorhang zurück und erwartete, das flackernde Licht der Öllampen auf der nassen Straße zu sehen.
    Doch es gab keinen gepflasterten Weg, und sie entdeckte auch keine Häuser. Der Morgen dämmerte bereits. Das Einzige, was sie durch die Staubwolken, die von den Rädern der Kutsche aufgewirbelt wurden, erkennen konnte, waren meilenweit grüne Felder, dife von Hecken durchzogen wurden.
    Sie riss den Vorhang ganz auf, ihr blieb beinahe das Herz stehen. Um Gottes willen! Sie war nicht mehr in London, sie befanden sich auf dem Land.
    „Wach auf, Jordan!“ rief sie und beugte sich nach vorn, um ihn am Arm zu fassen. „Dein verrückter Kutscher hat uns aufs Land gebracht.“
    Jordan erwachte sogleich und öffnete müde die Augen. „Was zum Teufel . . .“
    „Wir sind nicht mehr in London. Ich weiß nicht, wie weit wir schon fort sind, aber es ist bereits Morgen. Wir müssen also eine ziemliche Strecke hinter uns gebracht haben. Sag dem Kutscher, dass er sofort umkehren soll. Wenn ich nicht ins Haus komme, bevor mich jemand entdeckt, bin ich verloren.“ Verzweiflung überkam sie.
    Jordan setzte sich auf und stöhnte. „Verdammt, mein Bein ist eingeschlafen.“ Er rieb es mit beiden Händen.
    „Nicht nur dein Bein, sondern auch du hast geschlafen!“ Sie schüttelte ihn am Arm. „Hör damit auf! Wir dürfen keine Zeit verlieren. Er soll sofort umdrehen. “
    „Wer?“
    Wenn sie ein Retikül zur Hand gehabt hätte, wäre es jetzt auf Jordans Kopf gelandet. „Watkins natürlich! Dein närrischer Kutscher hat uns aufs Land gebracht.“
    Als ihm

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