Maskerade der Liebe
gleich, was du von mir hältst, Emily. Ich werde dich nicht im Stich lassen. Ich brauche kein zweifelhaftes Gefühl dafür, um dir gerecht zu werden. Wir werden heiraten, ganz gleich, was Nesfield sagt oder tut.“
„Wenn du mit ihm sprichst, wird es keine Hochzeit geben.“
„Was soll das heißen?“
Sie hatte eigentlich gemeint, dass Lord Nesfields Bemühungen, sie und ihre Familie zu zerstören, jeglichen Gedanken an eine Ehe beenden würden. Doch nun fiel ihr noch etwas ein. Jordan wollte immer, dass alles so verlief, wie er sich das vorstellte.
Er machte Versprechen, brach sie jedoch, wenn es ihm notwendig erschien. Alles war unter seiner Kontrolle, denn wenn er für einen Moment diese Selbstherrlichkeit aufgeben müsste, würde er Angst haben, dass auch er sich als nicht unfehlbar erwies. Sie konnte keinen Mann heiraten, der so dachte - ganz gleich, was geschah.
„Das soll heißen, dass ich dich nicht heiraten werde. Ich mache es dir nicht zum Vorwurf, dass du deine Freunde warnen willst, das ist nur natürlich. Aber der einzige Grund, warum du zu Lord Nesfield gehen willst, ist angeblich, um mir zu helfen. Das behauptest du zumindest.
Wer gibt dir das Recht, zu entscheiden, was das Beste für mich ist, wenn du überhaupt nicht weißt, worum es überhaupt geht? Du weigerst dich also, meinem Urteil zu trauen. Du hältst deine Zusagen nicht ein. Wenn du nicht einmal so etwas Einfaches fertig bringst, will ich dich nicht heiraten.“ Er winkte ab. „Dein Vater wird dich schon dazu bringen, mich zu ehelichen, sobald er erfährt. . .“
„Dass du mich entjungfert hast? Nein, das wird er nicht. Nicht alle Männer sind wie du, Jordan. Manchen liegen die Wünsche oder Bedürfnisse anderer Menschen am Herzen. “ „Mir auch, zum Teufel! Wenn du mir nichts bedeuten würdest, hätte ich niemals um deine Hand angehalten.“ „Ja, dennoch bin ich dir nicht wichtig genug, um meine Wünsche zu berücksichtigen oder deine Versprechen zu halten. Ich werde dich also nicht heiraten.“
„Du lässt mich wählen? Zwischen einem Gespräch mit Nesfield und einer Ehe mit dir?“
Sie nickte.
Seine Stimme klang bitter. „Ich dachte, dass du mich liebst.“
„Das tue ich auch. Ich liebe dich genug, um eine richtige Ehe mit dir zu wollen, und nicht eine, in der alles du bestimmst und ich nur die bewundernde Gattin sein darf.“
„Du liebst mich also nur, solange ich das tue, was du willst.“
„Nein. Ich liebe dich, ganz gleich, was du tust. Aber ich kann dich nicht heiraten, wenn du nicht auch meine Wünsche in Betracht ziehst.“
Die Kutsche blieb vor dem Pfarrhaus stehen. Emily sah hinaus und dachte, wie seltsam es war, wieder zu Hause zu sein, während ihr Leben ein einziges Chaos war. Sie dachte an die Liebe ihrer Eltern, die stark genug gewesen war, um jedes Unheil zu überstehen.
„Das ist lächerlich“, sagte Jordan. „Unsere Ehe hat nichts mit solchen Dingen zu tun. Sie ist nur das beste Mittel, die Konsequenzen zu ziehen, nachdem du entehrt worden bist. Liebe hat darin keinen Platz. “
„Weißt du was, Jordan? Du hast dein ganzes Leben damit verbracht, tiefe Gefühle zu unterdrücken. Du glaubst, richtig gehandelt zu haben, weil dein Vater sein Leben zerstörte, da er deine Mutter liebte, die es nicht wert war.“ Emily holte tief Luft. „Aber das stimmt überhaupt nicht. Die Ehe deiner Eltern war keine Katastrophe, weil dein Vater deine Mutter zu sehr geliebt hat. Sie war eine Katastrophe, weil sie seine Gefühle nicht erwidert hatte. Es ist nicht die Liebe, die zerstört, es ist der Mangel an Liebe.“ Er sah sie an, als hätte sie ihm eine Ohrfeige verpasst. „Du weißt nichts davon.“
„O doch, das tue ich. Ich erkenne einen Mann, der keine tiefe Zuneigung erfahren hat. Ein Liebender vertraut und hat den Wunsch, so viel zurückzugeben, wie er erhält.“ Sie legte ihre Hand auf den Türgriff. „Wie schade, dass du so etwas nie erleben wirst.“
Sie öffnete die Tür und stieg aus.
„Emily, warte!“ protestierte er, während er ihr folgte. Doch sie drehte sich um und stellte sich ihm in den Weg.
„Was willst du tun? Hineingehen und meinem Vater sagen, dass du mich entehrt hast, dass ich mich habe verführen lassen? Danach nach London verschwinden und mein Leben ruinieren, während ich mir seine Strafpredigt anhören muss? Nein. Lass mir wenigstens etwas von meiner Würde.“
„Hör zu .. .“
„Nein. Fahr nach London zurück. Sprich mit deinem Freund. Ich möchte ihm keinen
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