Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
Vom Netzwerk:
und ohne Hast, als hätten sie die ganze Zeit der Welt.
    Danach schlief er mit dem Kopf an die Kutschenwand gelehnt ein. Sie betrachtete ihn und dachte, wie schön er schlafend aussah. Sein Haar war zerzaust, und seine gewöhnlich harten Gesichtszüge wirkten weich und entspannt. Er behauptete, nicht lieben zu können. Aber das glaubte sie nicht mehr. Seine Gefühle für sie würden allmählich zum Vorschein kommen, dadurch jedoch umso wertvoller sein.
    Wenn sie doch nur bei ihm bleiben könnte, um das erleben zu dürfen! Sie seufzte, und ihr innerer Friede wurde ihr durch diese bitteren Gedanken erneut genommen. Gütiger Himmel, sie musste erreichen, dass sie bald anhielten. Viel länger würde sie diese Situation, in der er ihr gehörte und doch nicht der Ihre war, nicht ertragen.
    Kurz nach Sonnenuntergang wurde ihr dieser Wunsch erfüllt. Sie blieben bei einem Gasthaus stehen, und Jordan verlangte wieder nach einem separaten Esszimmer für sie. Diesmal war kein Bett da, sondern Watkins setzte sich zu ihnen, um ebenfalls zu speisen.
    Während sie gebratenes Hammelfleisch und gesottenen Lachs aßen - in einem Raum, der zwei Mal so groß wie der im „Warzenschwein“ und äußerst luxuriös war - , schaute sie den verstohlen gähnenden Kutscher an und meinte dann zu Jordan: „Verbringen wir nicht die Nacht hier?“
    „Wir sind noch nicht in Leicester“, erwiderte er ruhig.
    „Aber dein Kutscher sieht erschöpft aus.
    „Ja, ich weiß.“
    Das war alles, was er sagte. Doch als sie sich wieder auf der Straße befanden, saß auf einmal ein weiterer Fahrer neben Watkins, den Jordan anscheinend im Gasthaus angeheuert hatte. Sie fand es eigenartig, dass er, obwohl er darauf bestand, noch am selben Abend in Leicester einzutreffen, für wenige Stunden einen neuen Mann einsetzte. Doch es war ihm wohl wichtig.
    Sobald sie wieder in der Kutsche waren, schloss sie die Augen, um zu schlafen. Sie wollte unbedingt wach sein, wenn sie endlich in Leicester eintrafen. Deshalb war sie auch mehr als überrascht, als sie nach dem Erwachen feststellte, dass es bereits wieder hell wurde.
    Sie setzte sich auf und schaute Jordan an, der ihr gegenübersaß und gerade eine Apfelsine mit seinem Taschenmesser schälte. „Warum haben wir nicht angehalten? Wir müssen doch schon Leicester passiert haben.“
    „Stimmt.“ Er legte seine Füße auf den Sitz neben ihr und wirkte völlig entspannt.
    Wir sind schon viel weiter sein, dachte sie. Beinahe in Willow Crossing.
    Aber Willow Crossing lag nicht an der Hauptstraße nach Schottland, doch als sie sich die Umgebung draußen genauer betrachtete, glaubte sie, ihr vertrautes Wäldchen zu erkennen. Eine fürchterliche Angst ließ ihr die Knie weich werden.
    „Das ist nicht die Straße nach Schottland“, sagte sie.
    „Nein.“ Er widmete seine ganze Aufmerksamkeit der Orange. „Wir fahren nicht nach Schottland.“
    „Was soll das heißen? Du hast doch gesagt. ..“
    „Ich habe gesagt, dass wir heiraten werden. Du hast mich gefragt, wohin wir fahren, und ich antwortete: ,nach Norden“. Und das tun wir auch.“
    Auf einmal verstand sie. „Du bringst mich nach Hause.“ Er sah sie an. „Ja. Ich möchte alles richtig machen und deshalb deinen Vater um deine Hand bitten.“
    Gütiger Himmel, sie konnte sich vorstellen, was ihr Vater denken würde, wenn sie ankamen und Jordan verkündete, dass er sie heiraten wollte. Wie sollte sie das erklären? Selbst wenn sie irgendeine Geschichte erfinden würde, die ihr plötzliches Auftauchen mit Jordan rechtfertigte, bezweifelte sie, dass er nichts von ihrer Verkleidung erzählen würde. Das war vermutlich der eigentliche Grund, warum er sie hierher gebracht hatte.
    Am Ende müsste sie ihrem Vater sogar gestehen, dass ihre Mutter sich umgebracht hatte. O nein! Nein!
    „Das geht nicht“, protestierte Emily. „Wenn du mich zu meinem Vater bringst, werde ich ihm sagen, dass ich dich nicht heirate. Dann musst du dein Vorhaben aufgeben.“ „Wenn du dich weigerst, mich zu ehelichen, Emily, werde ich ihm sagen, wie du den letzten Monat verbracht hast. Ich bin mir sicher, dass er das sehr interessant finden wird. “
    „Das weiß er schon“, log sie. „Du wirst nichts erreichen.“ „Er weiß gar nichts. Mein Butler hat das bereits von Nesfields Bediensteten in Erfahrung gebracht, die sich wunderten, warum der Vater von Miss Fairchild ihr ständig Briefe schickte, obgleich sie sich nicht im Haus aufhielt.“
    Sie vermochte kaum zu atmen und gab es

Weitere Kostenlose Bücher