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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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viel zu sehr unter Kontrolle.“ „Dann ist es ja gut, mein Freund. Es heißt, dass man die Liebe nicht so leicht wieder loswird.“ Halb im Scherz fügte er hinzu: „Schütze dein Herz, wenn du kannst.“
    „Das brauche ich nicht“, gab Jordan zurück. „Wie Pollock so freundlich meinte: Mein Herz ist aus Stein. Niemand und schon gar nicht eine schöne Frau, die etwas im Schilde führt, wird das ändern.“

6. KAPITEL
    In diesen Irrtum gern der Mensch verfällt, wenn er die Nachbarn für die Menschheit hält.
    Hannah More, Florio
    Eine Stunde später wusste Emily noch immer nicht, was sie am meisten störte. Dass sie Jordan zum Narren gehalten und ihm auf diese Weise genau das gegeben hatte, was er wollte - nämlich eine hemmungslose Liebelei mit einer erfahrenen Frau. Oder dass sie diese Zügellosigkeit so leicht hatte spielen können. Was für eine gottlose Person vermochte so etwas zu vollbringen - jemand zu belügen und ihn auf eine skandalöse Weise aufzureizen?
    „Sie sind auffallend still, Lady Emma“, sagte jemand neben ihr. „Langweilen Sie sich?“
    Sie sah Mr. Pollock an und tat, was sie den ganzen Abend über gemacht hatte. Sie verhielt sich so, wie sich Lady Emma wahrscheinlich verhalten würde. „Natürlich langweile ich mich. Ihr Stadtleute seid so gesetzt. In Schottland hätten wir bis zum Morgen durchgetanzt, aber dieser Ball scheint schon zu Ende zu gehen.“
    Die zwei Gecken, die neben Mr. Pollock saßen, lachten. Dessen Augen glänzten vom vielen Punsch. „Und sind die schottischen Burschen wild? Tragen wohl nichts unter ihrem Kilt. Ich kann mir vorstellen, dass ihre Tänze für eine junge Dame recht vergnüglich sind.“
    Es war ungehörig, so etwas zu einem jungen Mädchen bei ihrem Debüt zu sagen, und er wusste das wahrscheinlich. Emily unterließ es, ihn zu maßregeln, sondern klopfte ihm stattdessen spielerisch mit ihrem geschlossenen Fächer auf den Arm. „Ich sehe, dass Sie mich ausgezeichnet verstehen. Ihr Engländer solltet auch manchmal einen Kilt tragen. Es würde die Dinge hier sicher etwas beleben.“
    Die drei Männer lachten rau, wobei Mr. Pollock der lauteste von ihnen war. Dann neigte er sich zu ihr und sagte mit leiser Stimme: „Nennen Sie die Zeit und den Ort, Lady Emma, und ich werde gern einen Kilt für Sie tragen.“
    Sie überging die anzügliche Bemerkung. „Oh, das würde ich niemals zulassen, da Sie bereits so elegant gekleidet sind.“
    Das schien ihm ungeheuer zu gefallen, was sie nicht überraschte. Mr. Pollock war mit seinem blonden Haar, dem hübschen Gesicht und dem draufgängerischen Wesen das, was Lady Dundee einen Dandy genannt hätte. Sein Kopf saß über der größten Krawatte, die sie je gesehen hatte, die unnatürliche Weise, in der er ihn bewegte, zeigte ihr, dass der gestärkte Stoff in seinen Hals schnitt. Sie hätte eine Salbe empfehlen können, zweifelte aber, dass er dies genügend schätzen würde. Außerdem würde Lady Emma von solchen Dingen nichts wissen.
    „Ich frage mich, was Ihre Mutter von Ihrem Interesse an Kilts halten würde“, bemerkte Pollock.
    „Mutter versteht mich überhaupt nicht“, sagte sie in verschwörerischem Tonfall. „Sie lässt sich zu sehr von meinem Onkel Randolph leiten, der ein missmutiger alter Esel ist.“
    Ihr Vater würde einen Nervenzusammenbruch erleiden, wenn er hören würde, was sie für eine Sprache wählte. Aber insgeheim gefiel es ihr, diese eingebildeten Edelmänner zu schockieren - vor allem, weil sie nie die Folgen tragen müsste.
    Sie wurde wahrhaftig verrucht.
    Pollock schien es jedoch zu gefallen. Er zog die sorgsam gezupften Augenbrauen hoch. „Nachdem ich schon manchen Zusammenstoß mit Ihrem Onkel hatte, stimme ich völlig mit Ihnen überein.“
    Ihr Herz schlug schneller. Könnte er derjenige sein? „Wirklich? Hat er Sie auch beleidigt?“
    „Er hat mir zu verstehen gegeben, dass ich mich von Ihrer Cousine fern halten soll.“
    „Und was haben Sie gemacht?“ fragte sie und hielt kurz den Atem an.
    Genau in diesem Moment meldeten sich seine zwei Freunde zu Wort, denen es nicht gefiel, ganz außer Acht gelassen zu werden. „Pollock, Blackmore schaut wieder finster zu uns herüber“, meinte einer. „Diesmal scheint er wirklich wütend zu sein.“
    Diese verdammten Narren, dachte sie, als Pollock sich ihnen zu wandte und Emilys Frage vergaß.
    „Achtet nicht auf ihn“, sagte er grob.
    „Nicht auf ihn achten? Das geht nicht. Ich habe Geld in sein letztes Projekt gesteckt, und

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