Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
Vom Netzwerk:
und erhebt sich nur, um ihre Medizin einzunehmen.“
    Die Besorgnis in seinem Gesicht schien angemessen, wenn auch nicht übergroß. „Das klingt ernst.“
    „Es ist nichts Schlimmes“, erwiderte sie rasch. „Ich bin mir sicher, dass sie sich nach einigen Tagen der Ruhe wieder erholt haben dürfte.“
    Für eine Frau, der beigebracht worden war, dass das Lügen eine schreckliche Sünde war, hatte sie die Kunst erstaunlich schnell erlernt.
    Zum Glück wurde sie vor noch mehr Schwindeleien für den Augenblick erlöst, denn Lady Dundee steuerte wie eine Elefantenmutter, die ihr Kleines retten musste, auf sie zu. „Wo warst du, du ungehöriges Mädchen? Ich habe dir doch gesagt, nicht zu weit wegzugehen.“
    Emily brauchte einen Augenblick, um sich an ihre Rolle als widerspenstige Tochter zu erinnern. „Ich will dir nicht wie eine alberne Gans hinterherlaufen. Ich möchte mein Vergnügen haben. Ganz gleich, was ihr, du und Onkel Randolph, dazu meint.“
    Lady Dundee zog ihren Fächer hervor und wedelte wütend damit herum. „Wie schrecklich ungezogen du dich wieder benimmst! Eine junge Dame, die sich ihrer Mutter in aller Öffentlichkeit widersetzt - in welch einer Welt leben wir bloß?“ Sie beugte sich zu Lord St. Clair und schlug einen verschwörerischen Ton an. „Ich hoffe, dass Sie ein wenig auf meine Tochter achten. Sie haben sich so sehr um Sophie bemüht, dass ich Ihnen ganz vertraue, einen guten Einfluss auf dieses widerspenstige Mädchen hier zu haben.“
    „Ich werde mein Bestes tun, um ihr jugendliches Temperament zu zügeln“, erwiderte Lord St. Clair und warf Emily einen freundlichen Blick über den Kopf der Countess hinweg zu.
    Emily unterdrückte ein Lächeln. Anscheinend nahm auch die Countess an, dass Lord St. Clair als Verdächtiger infrage kam.
    Auf einmal tauchte Mr. Pollock aus der Menge auf und trat mit einem Glas Punsch in der Hand zu ihnen. Er warf einen grimmigen Blick auf Lord St. Clair und das Glas mit dem unberührten Champagner in Emilys Hand, ehe er ihr den Punsch reichte. „Das ist der Letzte, Lady Emma. Ich befürchte, Sie hatten mit Ihrer Annahme Recht, dass der Ball nun zu Ende geht.“
    Lady Dundee blickte Mr. Pollock durchdringend an. „Natürlich geht er zu Ende. Mir wurde gesagt, dass hier niemals zu lange gefeiert wird. Unsere jungen Damen brauchen schließlich ihre Ruhe.“
    Fragend schaute sie Emily an, die ihr ganz leicht zunickte, um anzudeuten, dass Mr. Pollock ebenfalls zu ihren Verdächtigen gehörte. Dann schenkte die Countess den beiden Männern ein majestätisches Lächeln. „Ich befürchte also, dass wir aufbrechen müssen. Wir werden morgen zu einem Frühstück erwartet.“
    „Wo denn?“ erkundigte sich Lord St. Clair.
    Lady Dundee schloss ihren Fächer. „Bei Lady Astramont. Vielleicht sehen wir Sie ja dort?“
    „Wenn ich Sie warnen darf“, meinte Mr. Pollock, „so ist Lady Astramont augenblicklich gar nicht in Mode. Nur bedeutungslose Leute gehen dorthin. Ich befürchte, Sie werden vor Langeweile sterben.“
    „Wahrscheinlich“, sagte Lady Dundee und winkte ungeduldig mit ihren juwelenbestückten Fingern ab. „Aber sie ist eine alte Freundin von mir. Wir hatten unser Debüt zur gleichen Zeit. Ich kann sie nicht schneiden, indem ich sie nicht besuche, wenn ich mich schon einmal in der Stadt aufhalte. “
    „Das ist sehr großzügig von Ihnen“, sagte Lord St. Clair glatt. „Und darf ich meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass es Lady Sophie gut genug gehen wird, um ebenfalls zu kommen?“
    „Das wird leider nicht der Fall sein. Doch es wird ihr zu Hause an nichts fehlen, während Randolph und ich Emma zum Frühstück begleiten.“ Sie zog Emily am Arm. „Komm nun, mein Mädchen, es wird Zeit, dich zur Ruhe zu begeben. Wir wollen nicht, dass du auch noch krank wirst.“
    Emily warf Lord St. Clair und Mr. Pollock einen hilflosen Blick zu, drückte ihnen jeweils ein Glas in die Hand und ging daraufhin mit ihrer „Mutter“ fort. Sobald sie außer Hörweite waren, flüsterte sie: „Glauben Sie, dass es Lord St. Clair ist?“
    „Schon möglich, morgen werden wir bald mehr erfahren. Da er nun weiß, dass Sophie morgen allein zu Hause sein wird, versucht er vielleicht, sie zu besuchen. Das wäre ein eindeutiges Schuldbekenntnis.“
    „Wenn er nun herausfindet, dass sie nicht da ist?“ „Machen Sie sich darüber keine Sorgen, meine Liebe. Die Diener wissen, was sie sagen müssen. Außerdem wird Randolph eine Ausrede finden, um zu Hause

Weitere Kostenlose Bücher