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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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waren seine ausdrucksvollen dunklen Augen, die allzu wissend dreinblickten, wenn es um das Wohlergehen einer jungen Frau ging. Ob er der geheimnisvolle Verehrer der scheuen Sophie war? Emily glaubte es einfach nicht. Aber es war schließlich überhaupt schwer, sie sich in einer solchen Situation mit irgendeinem Mann vorzustellen. Also konnte es sich genauso gut um Lord St. Clair handeln.
    Das Lächeln, das er ihr schenkte, war echt, wenn auch ein wenig förmlich. „Sie scheinen bereits verschiedene Bewunderer zu haben, Lady Emma. Jedes Mal, wenn ich mich nach Ihnen umdrehe, stehen mehr Männer um Sie herum.“ Emily war sich nicht sicher, ob man von Männern sprechen konnte. Sie wirkten eher wie Jünglinge - mit ihren Schmeicheleien und lächerlichen Streitigkeiten, wessen Pferd schneller war. Nun sie fand es äußerst erholsam, endlich einmal mit einem klugen Mann zu reden!
    „Ich bin überzeugt, dass ich auf dem nächsten Ball bereits nicht mehr in Mode bin“, gab sie zurück. „Soweit ich gehört habe, ändert sich das ziemlich schnell.“
    „Das stimmt.“ Ein Diener kam mit einem Tablett gefüllter Champagnergläser vorbei. Er nahm eines und reichte es ihr. „Ich hörte, dass Sie sehr durstig sind.“
    „Ja.“
    Sie bemühte sich eine Weile, das Thema auf Sophie zu bringen, doch er überraschte sie, als er etwas völlig anderes ansprach. „Ich bin gekommen, um mich für das Verhalten meines Freundes zu entschuldigen. Er kann manchmal -nun, seltsam sein, was Frauen betrifft.“
    Sie warf einen Blick zum Earl, der sie beide finster beobachtete. Absichtlich drehte sie ihm den Rücken zu. „Seltsam? Ich habe gehört, er hat für Frauen nicht sonderlich viel übrig - bis auf das, was sie ihm im Bett geben können.“
    Diese skandalöse Äußerung schien ihn zu verblüffen. „Anscheinend haben Sie sich mit Pollock unterhalten. Achten Sie nicht zu sehr darauf, was er sagt. Er beneidet Blackmore.“
    „Lord Blackmore ist also nicht stolz auf sein steinernes Herz?“
    „Ich habe keine Ahnung. Es klingt wie etwas, was er gesagt haben könnte. Aber ganz gleich, was er behauptet - er ist genauso verletzlich wie die meisten Männer. Er wehrt eben tiefer gehende Gefühle von vornherein ab.“
    Wie traurig, dachte sie. „Es klingt ganz so, als ob Sie ihn gut kennen würden.“
    „Wir sind alte Freunde aus der Kindheit und gingen gemeinsam nach Eton. Es gibt wenig, was wir nicht voneinander wissen.“
    Emily unterdrückte den Wunsch, ihn über Jordan auszufragen. Stattdessen sollte sie ihn auf Sophie ansprechen. Abschätzig meinte sie: „Ich halte ihn jedenfalls für unhöflich und grob.“
    Belustigt sah er sie an. „Warum? Weil er Sie für eine Pfarrerstochter hielt? Darüber müssen Sie sich keine Gedanken machen. Ich habe ihn schon zurechtgewiesen. Er wird Sie mit diesem Unsinn nicht mehr belästigen.“
    „Sie meinen doch nicht etwa, dass er noch immer behauptet, dass ich diese Emily bin?“
    Bildete sie sich sein leises Zögern nur ein? „Nein, natürlich nicht. Ihr Walzer scheint ihn von dieser Vorstellung abgebracht zu haben.“
    Zum Glück hatte der Kuss gewirkt. Dieses Maskenspiel war schwierig genug, vor allem wenn Jordan auch noch ein Freund von Lord St. Clair war.
    „Ich glaube“, fuhr der Viscount fort, „dass er genauso an Ihnen interessiert ist, wie er es an der Pfarrerstochter war.“ Emilys Herz begann, wild zu klopfen. Bleib ruhig jetzt, ermahnte sie sich. Nicht mich findet Jordan anziehend, sondern Lady Emma. Und er ist für uns beide nicht gut.
    „Ich erwidere sein Interesse nicht, das versichere ich Ihnen.“ Sie hakte sich bei St. Clair unter. „Ich würde Sie jederzeit vorziehen. Sie verbringen zumindest nicht den Abend damit, mich finster anzublicken.“
    „Ich fühle mich geehrt, Lady Emma, aber . . .“ Er hielt inne.
    „Aber was?“
    „Ich finde Ihre Cousine äußerst reizend.“
    Aha! Ihre Schäkerei hatte endlich etwas gebracht. Nur seltsam, dass er seine Zuneigung auf eine so kühle Weise kundtat. Lord St. Clair schien jedoch kein Mann zu sein, der sein Herz auf der Zunge trug.
    „Schenkt sie Ihnen denn überhaupt ihre Aufmerksamkeit?“ Sie hielt den Atem an. Ihre Maskerade könnte noch heute Abend ein Ende finden, wenn er mitmachte.
    „Sie meinen, dass sie mich überhaupt nicht erwähnt hat?“ Oje! Rasch überlegte Emily, was sie nun antworten sollte. „Wir hatten nicht viel Zeit, seit meiner Ankunft miteinander zu sprechen. Da sie krank ist, schläft sie sehr viel

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