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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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auch die Times und andere Zeitungen befanden. Er zündete ihn an und zog den Rauch tief ein. „Ja, aber Emily Fairchild war dort. Ich habe dir doch gesagt, dass ich beweisen werde, dass sie eine Betrügerin ist.“
    Ian zuckte die Schultern. „Warum schreibst du nicht Miss Fairchilds Vater und fragst ihn, wo sie in London wohnt? Wenn er dir Nesfields Adresse gibt, dann weißt du, dass Lady Emma und sie ein und dieselbe Person sind.“
    „Das habe ich mir auch schon überlegt. Aber ich bezweifle, dass es zu etwas führen würde. Ihr Vater wird in den Plan eingeweiht sein, sonst hätte er sie sicher nicht gehen lassen. Außerdem wird man sich fragen, woher Emily den Earl of Blackmore kennt. Du weißt doch, wie es auf dem Land zugeht - nichts als Klatsch.“
    „Warum ist das ein Problem?“
    „Weil ich beinahe ertappt worden bin, als ich vor zwei Monaten mit ihr in meiner Kutsche fuhr.“
    „Mit einer Unschuld?“ Ian klopfte mit seiner Pfeife auf die Stuhllehne. „Du wirst wirklich altersschwach. Wie, zum Teufel, ist denn das passiert?“
    Ein Bekannter trat hinter Ian. Es sah so aus, als wollte er mit den beiden Freunden sprechen. Doch Jordans Blick ließ den Mann eilig in eine andere Richtung gehen. Dann erzählte Jordan, was in jener Nacht passiert war, wobei er die Küsse natürlich verschwieg. „Es war also weder ihr noch mein Fehler. Zum Glück ist auch nichts geschehen. Aber ein Brief von mir würde die Leute neugierig machen. Und wenn ich mich doch täuschte . ..“
    „Aha, du gibst also zu, dass du vielleicht nicht Recht haben könntest. Du hast sie nur im Mondlicht gesehen.“ „Ich weiß.“ Jordan blies Rauchwolken in die Luft. Lady Emma hatte Dundee Castle sehr genau beschrieben. Dennoch gab es etwas an ihr . . . „Das glaube ich nicht. Aber ich möchte nichts riskieren. Wenn Lady Emma nicht Emily Fairchild ist, würde ich den Ruf der Pfarrerstochter ruinieren. Die Miss Fairchild, die ich kennen gelernt habe, verdient es nicht, dass man über sie klatscht.“
    „Vielleicht gibt es eine plausible Erklärung, warum Lady Emma deiner Bekannten so ähnelt.“
    „Und die wäre?“
    „Lady Dundee stammt aus derselben Gegend, nicht wahr?“
    „Das tut sie. Der Sitz der Nesfield ist in Derbyshire. Ich nehme an, dass die Countess ihre Kindheit und Jugend dort verbrachte, bevor sie heiratete.“
    „Dann sind sie und die Fairchilds möglicherweise entfernte Verwandte. Viele Zweitgeborene werden Geistliche. Könnte Mr. Fairchild nicht ein Vetter von Nesfield sein?“ Jordan trommelte auf die geschnitzte Stuhllehne aus Eiche. Daran hatte er noch gar nicht gedacht. Er begann, sich unwohl zu fühlen. Was wäre, wenn er nun die ganze Zeit die junge Dame grundlos gequält hatte? Auch wenn die beiden Frauen sich zum Verwechseln ähnlich sahen und beide offen ihre Meinung äußerten, gab es doch einen großen Unterschied. Lady Emmas Koketterie erinnerte gewiss nicht  an Emilys Moralvorstellungen. Und wie sie küsste . . .
    Gütiger Gott! Er könnte sich getäuscht haben. Das änderte natürlich alles.
    „Wenn du es wirklich herausfinden willst“, fuhr Ian fort, „dann fahr doch nach Derbyshire.“
    „Ich befürchte, das wäre genauso auffällig. Aber ich könnte Hargraves schicken. Vielleicht kann er etwas von Nesfields Bediensteten erfahren.“
    Ians Gesicht verdüsterte sich. „Ich weiß nicht, wie viel Glück du da haben wirst - selbst mit Hargraves als deinem Mann.“
    „Warum nicht?“
    „Während du beim Frühstück warst, ging ich zu Nesfields Haus und hoffte, mit Lady Sophie sprechen zu können. Doch die Diener wiesen mich höflich ab und behaupteten, dass sie für Besuche noch zu schwach ist. Findest du es nicht seltsam, dass sie so lange krank sein soll?“
    Jordan stieß eine Rauchwolke aus. „Nicht unbedingt. Sie scheint mir gesundheitlich sehr anfällig zu sein.“
    „Stimmt. Ich halte das allerdings für die Schuld ihres verdammten Vaters. Vermutlich ginge es ihr sofort besser, wenn sie seinem eisernen Griff entkommen könnte. Leider muss ich mich jedoch an Nesfield halten, wenn ich zu ihr gelangen möchte.“
    Jordan warf seinem Freund einen verstohlenen Blick zu. Dieses neue Vorhaben, unbedingt heiraten zu wollen, begann ihn zu verstören. „Ich bin überzeugt, dass es ihr in ein paar Tagen wieder besser geht und du einen Weg finden wirst, die Einwände ihres Vaters zu zerstreuen.“
    „Ich zähle dabei auf Lady Emma.“
    „Lady Emma?“
    „Wenn ich mit ihr allein sprechen kann.

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