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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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gesagt?“
    Er knabberte an ihrem Ohr, während er den Finger noch immer in sie stieß. „Ich habe dich schon immer begehrt. Das wusstest du doch.“
    Seine Worte ernüchterten sie. Ihr wildes Verlangen und ihre verzehrende Sehnsucht erstarben.
    Dieser elende Schuft! Sie hatte geglaubt, dass er in sie verliebt war, doch in Wirklichkeit hatte er nur seine körperlichen Bedürfnisse an ihr befriedigen wollen! Es wurde ihr übel. Was für eine Närrin war sie doch gewesen!
    Sie zerrte an seinem Arm und versuchte, sich ihm zu entwinden.
    „Was, zum Teufel, machst du?“ fragte er, als sie seine Hände unter ihrem Rock hervorzog.
    Fassungslos blickte er sie an.
    „Lassen Sie mich los!“ rief sie verzweifelt. „Fassen Sie mich nicht mehr an!“
    „Verdammt, Emma“, stieß er hervor und packte sie. „Was ist los?“
    „Das ist los! “ Sie schlug seine Hände fort, schob ihn beiseite, sprang vom Tisch und eilte in die entlegenste Ecke des Raumes. „Ich werde .. . ich kann so etwas Beschämendes nicht tun!“
    Mit Tränen der Schmach und des Zorns in den Augen bemühte sie sich, ihr Kleid glatt zu streichen. Warum war sie nur so töricht gewesen anzunehmen, dass er etwas für sie empfand? Sie hätte sich ihm hingegeben, wenn sie geglaubt hätte, dass er sie liebte.
    Aber das tat Jordan nicht. Sein Herz war kalt. Es war Lust und nichts anderes gewesen. Und die galt nicht einmal ihr, sondern Lady Emma. Er hatte die Schottin für ebenso erfahren wie diese anrüchigen Frauen gehalten, mit denen er gewöhnlich seine Zeit verbrachte. Dieser Schuft!
    „Emma, im Liebesakt ist nichts beschämend“, sagte er hinter ihr.
    Er legte ihr die Hände auf die Schultern, doch sie schüttelte ihn ab. „Nicht für Sie“, flüsterte sie. „Aber ich muss meinen Ruf wahren, ganz gleich, was Sie denken mögen. Wenn ich meine Tugend wegwerfe . . . “
    „Deine Tugend wegwerfen?“ wiederholte er sarkastisch. „Dafür ist es jetzt etwas spät, nicht wahr?“
    Entsetzen ergriff sie, als sie sich zu ihm umdrehte. „Sie meinen doch nicht. . . Was wir gerade getan haben . . .“ Sie hatte eine vage Vorstellung davon, wie eine Frau ihre Unschuld verlor, aber nicht in allen Einzelheiten. „Haben Sie . . . mich entjungfert?“ fragte sie schreckensbleich.
    „Was, das weißt du nicht?“    
    „Natürlich nicht!“ rief sie empört. „Ich bin noch nie auf diese Weise mit einem Mann zusammen gewesen.“
    Seine Miene wurde starr. Mit einem Male sah er fast krank aus. „Ich dachte . . . Wie du mich im Garten geküsst hast.., ,, Wie du dich gerade benommen hast. . . Du hast mir so viel erlaubt. . .“    
    „Ich erlaubte es, weil ich glaubte, dass Sie etwas für mich empfinden!“ unterbrach sie ihn, bedauerte es jedoch sogleich. „Ich war neugierig, und Sie waren so . . . so . . .“ „Überzeugend.“ Seine Stimme klang nun wieder beherrscht. „Ja, dafür habe ich eine Begabung. Und ich begehrte dich, Emma. Ich begehre dich noch immer. Aber das ist alles. Wenn du meinst, dass dieses Zwischenspiel zu einer Ehe führt. . .“
    „Hören Sie auf damit! “ Sie dachte an das erste Mal in der Kutsche. „Ich habe noch nie einen Mann kennen gelernt, der so sicher ist, dass jede Frau ihn in eine Ehe locken will! “ Zornig blitzte sie ihn an. „Ich jedenfalls wollte Sie nicht verführen. Ich wünschte nicht, von Ihnen geküsst zu werden! Denn ich hatte bereits genügend Verehrer, bevor ich nach London kam. Ich muss keinen unglücklichen Mann in eine Ehe locken, Lord Blackmore!“
    Einen Moment lang sah er verblüfft aus. Dann kniff er die Augen zusammen, und seine Stimme klang eisig: „Das haben Sie schon einmal gesagt, Emily.“
    Sie wollte etwas erwidern, doch dann hielt sie inne. Tatsächlich hatte sie genau diese Worte benutzt, als sie sich das erste Mal in der Kutsche begegnet waren. Und nun hatte er sie Emily und nicht Emma genannt.
    Ihr sank der Mut. Gütiger Himmel, er wusste, wer sie wirklich war. Er hatte sie so zornig werden lassen, dass sie ihre Rolle für einen Augenblick vergessen und sich verraten hatte. Jetzt konnte sie ihre Äußerung nicht mehr rückgängig machen - dazu war sie zu aufgebracht, ihre Gefühle verwirrten sie zu sehr, als dass sie imstande gewesen wäre, ihre Rolle weiterzuspielen.
    Voller Entsetzen stürzte sie auf die Tür zu.
    „Emily, nicht!“ rief er und eilte hinter ihr her.
    Aber es war bereits zu spät. Sie schlug mit den Fäusten wie wild an die Tür und betete inständig, dass der Wärter

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