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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Geheimnis.“
    „Und wenn ich mich weigere zu schweigen, falls Sie mir nicht alles erzählen?“
    Tränen stiegen ihr in die Augen, obschon sie dagegen ankämpfte. Er sollte nicht sehen, dass sie weinte. „Dann fügen Sie zuerst mir Schaden zu. Ist es denn nicht genug, dass Sie mich entjungfert haben? Müssen Sie mir auch noch alles andere nehmen?“
    Reue spiegelte sich in seinem Gesicht wider, und seine Stimme klang sanfter. „Ich habe Sie nicht entjungfert. Ihre Tugend ist Ihnen geblieben.“
    „Das ist zumindest etwas“, flüsterte sie. „Aber es ändert nichts. Ich kann es Ihnen nicht sagen.“
    „Zum Teufel, Emily! Verraten Sie es mir!“
    Sie warf ihm einen bittenden Blick zu. „Warum kümmert es Sie so sehr? Es hat doch nichts mit Ihnen zu tun.“ Es hatte nie ein Anzeichen dafür gegeben, dass er sich für Sophie interessierte. Also war es sinnlos, auch ihn zu verdächtigen, ganz gleich, was Lord Nesfield dachte. „Es kostet Sie nichts, mein Geheimnis zu wahren. Verachten Sie mich so sehr, weil ich versucht habe, Sie zu täuschen, dass Sie nun nicht ruhen werden, bis Sie mein Leben ruiniert haben?“ Mit einem Mal wirkte er sehr müde. „Ich verachte Sie nicht. Das könnte ich niemals, und ich möchte Ihnen in keiner Weise schaden.“
    „Dann bewahren Sie mein Geheimnis.“
    „Warum vertrauen Sie mir nicht die Wahrheit an? Habe ich Ihnen denn nicht zur Genüge gezeigt, dass Sie mir etwas bedeuten?“
    Wie konnte er so etwas sagen? „O ja, ich habe gehört, wie viel ich Ihnen bedeute. ,Das ist kein romantisches Gefühl, meine Liebe“, zitierte sie bitter. „,Es ist reines Verlangen . Sie haben mich begehrt, sonst nichts.“
    Heftiger Schmerz breitete sich in ihr aus. „Nein, das stimmt gar nicht. Sie haben die kokette Lady Emma begehrt. Und nun verlangen Sie von mir, dass ich mich Ihnen anvertraue. Wie können Sie das wagen?“ Tränen rannen ihr über die Wangen, und sie wischte sie wütend fort. „Sie haben kein Recht, mich zu fragen, Sie . . . Sie Schuft!“
    Er stöhnte, und seine Miene wirkte nun eher reuevoll als zornig. Mit einem Schritt trat er auf sie zu und streckte die Hand nach ihr aus.
    Rasch wich sie zurück und stammelte: „Jetzt . . . muss ich gehen. Ich möchte nicht länger hier bleiben.“ Sie drehte sich um und eilte davon.
    „Bitte, Emily!“ rief er ihr hinterher. „Können wir nicht darüber reden?“
    Sie antwortete ihm nicht, sondern ging hastig weiter, wobei sie innerlich betete, während sie durch die Museumsräume lief. Lieber Gott, lass ihn nichts erzählen. Wenn er mich nicht verrät, werde ich nie mehr so etwas tun, das schwöre ich.
    Emily hoffte nur, dass Gott auch das Gebet einer liederlichen Frau erhörte.

11. KAPITEL
    Als ein wahrer Freund muss man sich gewissenhafter verhalten als in jeder anderen Stellung oder Rolle im gesellschaftlichen Leben.
    Sarah Ellis, englische Missionarin und Schriftstellerin,
    Bilder des privaten Lebens
    Lady Dundee bückte St. Clair fragend an, als sie sich von der Bank erhob. „Was soll das heißen: Sie können sie nicht finden? Sie müssen doch irgendwo sein.“
    Auch er schien sich Sorgen zu machen. „Ich habe in alle Räume geschaut, sie aber nicht gesehen.“ Er reichte ihr die Seidenstola. „Ich bin dabei allerdings auf dies hier gestoßen. Sie lag zwei Säle weiter.“
    Natürlich tat er das. Schließlich hatte sie die Stola absichtlich ganz in der Nähe liegen lassen. Wo, zum Himmel, waren die beiden? Man sollte diesem Blackmore die Pest an den Hals wünschen! Sie hätte eigentlich wissen müssen, dass so etwas geschehen würde - vor allem seit gestern. Es war ihr Fehler, dass es so weit gekommen war. Denn sie hatte das Ganze ja auch eingefädelt.
    „Wenn mir dieser Schurke noch einmal unter die Augen kommt!“ sagte sie erbost, während sie durch den Saal eilte.
    St. Clair lief ihr mit grimmiger Miene hinterher. „Sie bekommen ihn, nachdem ich mit ihm abgerechnet habe. Ich schwöre Ihnen, dass ich nicht wusste, dass er so etwas im Schilde führt. Gewöhnlich benimmt Jordan sich nicht verantwortungslos. Ganz im Gegenteil. Aber er hat die törichte Vermutung, dass Ihre Tochter .. .“
    Als Lord St. Clair nicht weitersprach, blieb Lady Dundee stehen und packte ihn am Arm. „Was für eine törichte Vermutung?“
    Er strich sich mit den Fingern durchs Haar. „Nichts. Gar nichts.“
    „Sagen Sie mir, was Blackmore mit meiner Tochter vorhat!“
    „Es ist lächerlich. Es ist nur so . .
    „Mutter“, rief eine

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