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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Zeitgenosse. Es würde schwierig werden.
    Doch Lady Dundee hatte die hohe Stellung, die sie in der Gesellschaft genoss, nicht umsonst erworben. Geschichten zu erzählen war eine ihrer besonderen Begabungen. „Miss Fairchild war hier. Doch sie fuhr vor zwei Tagen mit Sophie auf ein Landgut. Sie werden dort einige Zeit bleiben.“ „Mein Onkel hat mir nichts davon erzählt.“ Verschwörerisch beugte sie sich nach vorn. „Darf ich offen mit Ihnen sprechen, Mr. Phelps?“
    „Ja, natürlich.“
    „Wir haben es ihm nicht gesagt. Miss Fairchild befürchtete, dass ihr Vater einen solchen Besuch nicht erlauben würde. Die Gastgeberin ist nämlich eher in meinen Kreisen angesehen als in denen ihres Vaters, wo noch ein strengerer Moralkodex herrscht.“
    Als Mr. Phelps sich voll rechtschaffener Entrüstung aufrichtete, fügte sie hastig hinzu: „Die Frau ist inzwischen höchst respektabel. Doch bevor sie ihren Gatten, den Earl, heiratete, war sie . . .“ Sie senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. „Eine Schauspielerin. Und ich weiß doch, was Kirchenmänner von solchen Personen halten.“
    Phelps kniff die Augen zusammen. „Sie haben also Ihre Nichte und meine Cousine auf das Landgut einer Frau üblen Rufs geschickt, ohne meinen Onkel um Erlaubnis zu fragen? Wer ist ihre Anstandsdame? Warum sind Sie nicht mitgefahren?“
    „Ich werde in einigen Tagen folgen, aber mein Bruder ist nun dort. Sie sind in guten Händen.“ Jetzt konnte sie nur noch hoffen, dass Randolph nicht aus seinem Club zurückkehrte, bevor Mr. Phelps das Haus verließ.
    Der Advokat lehnte sich zurück und sah sie misstrauisch an. „Wie seltsam, dass Lady Sophie während ihres gesellschaftlichen Debüts die Stadt verlässt.“
    „So etwas geschieht nicht oft, das gebe ich zu. Aber in diesem Fall war es das Beste.“ Sie dachte rasch nach. „Wissen Sie, Sophie muss sich nicht mehr überall zeigen. Sie ist bereits jemandem versprochen. “ Zum Glück bewegte er sich nicht in denselben Kreisen, so dass er nicht herausfinden konnte, dass sie log.
    Einen Moment lang sah er verblüfft aus. Dann funkelten seine blassblauen Augen unter den finster zusammengezogenen Brauen. „Wirklich? Schon so bald nach ihrer Ankunft in London?“
    Lady Dundee zuckte die Schultern. „Das ist für ein Mädchen mit so viel Anmut und Liebreiz nicht überraschend. Ihr Verlobter befindet sich übrigens auch unter den Gästen besagter Dame.“
    Eine Weile schaute er ins Feuer und schien sich ihre Worte durch den Kopf gehen zu lassen. „Ich verstehe.“ Als er sich erhob, wandte er sich ihr wieder zu. „Danke, dass Sie mich aufgeklärt haben, Lady Dundee.“
    Ophelia stand ebenfalls auf. „Gern geschehen. Beehren Sie uns doch wieder, wenn Miss Fairchild zurück ist.“ „Das werde ich.“ Er ging zur Tür, und sie folgte ihm. Unvermittelt blieb er stehen. „Könnten Sie mir nicht die Adresse des Anwesens geben, wo sich Emily gerade befindet? Dann vermag ich meiner Cousine zu schreiben und würde sie bitten, mich bei ihrer Rückkehr zu besuchen.“ Dieser junge Mann war wirklich recht hartnäckig. Hegte er ein tieferes als ein rein verwandtschaftliches Interesse für Emily?
    Wie unangenehm seine Neugier gerade jetzt war, da sie der Wahrheit so nahe gekommen waren! Lady Dundee gab sich so kühl und würdevoll, wie sie nur konnte.
    „Ich bin sicher, dass Ihre Cousine auf dem Land kaum Zeit haben wird, Briefe zu schreiben. Ich möchte ihrer Gastgeberin auch nicht unnötig zur Last fallen. Deshalb bewahren wir ihre Post ja auch hier für sie auf.“
    Lady Dundee ging zur Tür und öffnete sie. „Ich werde ihr von Ihrem Besuch erzählen, sobald sie wieder hier ist. Sie wird Ihnen dann so schnell wie möglich schreiben.“
    Er zögerte und schien noch etwas sagen zu wollen. Dann verbeugte er sich leicht. „Nun gut, Lady Dundee. Es tut mir Leid, wenn ich Sie gestört habe. Ich werde auf den Brief meiner Cousine warten.“
    „Tun Sie das, Mr. Phelps.“
    Sie beobachtete, wie Carter ihn hinausführte, daraufhin ließ sie sich auf das Sofa sinken. Ihr Herz schlug heftig. Hoffentlich war dies das letzte Mal, dass sie diesen aufdringlichen Mann gesehen hatte. Für derartige Spielchen wurde sie allmählich zu alt.
    Emily stürzte ins Zimmer. „Gott sei Dank, er ist weg! Das haben Sie sehr gut gemacht. Ich glaube nicht, dass er etwas vermutet. Und Sie?“
    Insgeheim nahm Lady Dundee durchaus an, dass er Verdacht geschöpft hatte, aber das mochte sie Emily nicht sagen. Vor allem, da

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