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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Nesfield hielt, sprang St. Clair hinaus, als wollte er so schnell wie möglich der angespannten Situation entkommen. Blackmore rührte sich nicht. „Ich warte hier auf dich“, sagte er zu St. Clair, der zuerst Emily und dann Lady Dundee aus der Kutsche half.
    Zum Teufel mit dir, dachte Ophelia wenig damenhaft, während sie Blackmore verließen. Sobald sie das Haus betreten hatten, versicherte sie St. Clair, er müsse sich nicht weiter um sie sorgen und könne sofort fahren.
    Obgleich er deutlich zum Ausdruck brachte, wie gern er Sophie gesehen hätte, überhörte sie seinen Wunsch und blickte ihm erleichtert nach, als er angespannt, entmutigt und verärgert dem Haus den Rücken kehrte.
    Carter trat sogleich auf Lady Dundee zu, ehe es ihr noch möglich war, Emily in den Salon zu führen. Sie wollte dort mit ihr allein sprechen, bevor Randolph das Mädchen ausfragte.
    „Ein gewisser Mr. Lawrence Phelps möchte Sie sehen, Mylady. Ich hielt es für das Beste, ihn erst zu erwähnen, nachdem Lord St. Clair gegangen war. Es ist sehr seltsam. Der junge Mann behauptet, ein Vetter von Miss Emily Fairchild zu sein. Natürlich sagte ich ihm, Miss Fairchild würde Lady Sophie bald besuchen, aber er besteht darauf, dass Miss Fairchild schon jetzt da ist und dass er ihr seine Aufwartung machen möchte. Ich habe ihn in den Salon geführt.“
    „Danke, Carter“, erwiderte Lady Dundee und schickte ihn fort. Sobald er gegangen war, drehte sie sich zu Emily um. „Ist dieser Mr. Phelps wirklich Ihr Vetter?“
    „O ja.“ Emily seufzte. „Er arbeitet hier als Advokat. Vater muss ihm geschrieben und ihm mitgeteilt haben, dass ich in der Stadt bin. Was soll ich jetzt tun? Wenn ich mit ihm spreche, werden sich die Bediensteten wundern. Ich kann ihm auch gar nicht sagen, was ich hier tue. Er hat sehr hohe Moralvorstellungen und würde vielleicht Vater davon erzählen.“
    „War es Ihnen nicht möglich, die Wahrheit von St. Clair oder Blackmore zu erfahren? Müssen wir mit dieser Maskerade fortfahren?“ Lady Dundee warf einen raschen Blick auf die geschlossene Tür, die in den Salon führte.
    „Sie unterbrachen uns just in dem Moment, als Lord St. Clair etwas Wichtiges gestehen wollte“, flüsterte Emily. „Ich bin mir fast sicher, er ist unser Mann, aber ich bin noch nicht ganz überzeugt. Ich brauche mehr Zeit.“
    Ophelia dachte kurz nach. „In Ordnung. Ich werde Ihren Vetter abwimmeln.“
    „Was wollen Sie ihm sagen?“
    „Das werden Sie schon sehen.“ Sie wies mit dem Kopf zur Tür, die in das Speisezimmer führte, das neben dem Salon lag. „Sie können von dort zuhören, wenn Sie möchten. Gehen Sie jetzt! Wir wollen doch nicht, dass der junge Mann ungeduldig wird und herauskommt und Sie dann entdeckt.“
    Emily nickte und eilte in das Speisezimmer.
    Lady Dundee wartete, bis sie verschwunden war. Daraufhin betrat sie den Salon und ertappte den jungen Mann gerade dabei, wie er die Briefe, die auf einem Silbertablett auf dem Tisch lagen, durchschaute. Er wirbelte herum und stieß dabei den Brieföffner auf den Boden.
    „Guten Morgen, Mr. Phelps. Ich bin Lady Dundee. Ich hoffe, dass Sie unsere Post zu Ihrer Zufriedenheit fanden.“
    Beschämt blickte er drein. Doch nachdem er sich nach unten gebeugt, den Brieföffner wieder aufgehoben und sich wieder aufgerichtet hatte, war jegliche Betroffenheit aus seinem Gesicht verschwunden. „Guten Morgen, Mylady. Ich habe mich nur gefragt, ob meine Cousine ihre Briefe auch erhält.“
    Sie bewunderte ihn für seine Dreistigkeit, zeigte es jedoch nicht. Stattdessen ging sie zu ihrem Lieblingsstuhl, ließ sich nieder und gab ihm zu verstehen, dass auch er sich setzen sollte. „Wir bewahren die Briefe ihrer Cousine auf, bis sie zu uns kommt. Ich versprach, dass sie ihre ganze Post dann erhalten wird.“
    Er nahm auf dem Stuhl Platz, den sie ihm angewiesen, hatte. „Ich verstehe das nicht. Im Brief meines Onkels stand klar und eindeutig, dass Emily in der Stadt ist und Lady Sophie im Haus von Lord Nesfield besucht. Deshalb kam ich auch hierher, doch mir wurde irgendeine Lügengeschichte aufgetischt, dass sie angeblich auf Reisen ist.“
    So ein unverfrorener Bursche! Sie betrachtete den jungen Mann näher. Er sah gut aus, und ihm fehlte der verkniffene Ausdruck, den manche Advokaten hatten. Unbefangen erwiderte er ihren Blick. Er wirkte wie ein Mann, der sich durch Tausende und Abertausende von Fakten hindurchkämpfte, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Zweifelsohne ein kluger

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