Maskerade der Liebe
Lady Astramonts Garten zusammen war?“
Jordan wurde blass. Er redete sich ein, dass Pollock sicher log, um ihm heimzuzahlen, dass er ihn vor den Gästen als Narr hingestellt hatte. Doch die Tatsache, dass Emily jedes Mal errötete, wenn Pollock erwähnt wurde, ließ ihn erzittern.
„Weißt du, Emma küsst einfach wundervoll“, bemerkte Pollock. „Und diese Brüste - wie herrlich ist es, sie zu berühren.“
„Du Schwein! “ Jordan stand mit zwei Schritten vor Pollock und riss ihn vom Stuhl hoch. „Lass deine schmutzigen Hände von ihr! “
Pollock lachte hämisch. „Sag bloß, dass du dich für sie interessierst. Ich habe im Gegensatz zu dir ehrliche Absichten, denn ich würde sie heiraten.“
Die Worte wirkten wie ein kalter Wasserstrahl mitten ins Gesicht. Ich würde sie heiraten. Würde Pollock das wirklich tun? Selbst wenn er wüsste, wer sie tatsächlich war?
Noch wichtiger war die Frage, ob sie Pollock ehelichen würde. Warum sonst hätte sie dem Mann gestattet, sie zu berühren, wenn sie nicht darauf aus war, sich einen reichen Gatten zu angeln?
Nein, das konnte er nicht glauben. Das war nicht möglich.
Fluchend stieß er Pollock von sich. „Verschwinde, bevor ich dir jede deiner Lügen einzeln herausprügle!“
„Lügen?“ meinte Pollock selbstgefällig und klopfte seinen Gehrock aus. „Vielleicht solltest du dich bei Lady Emma erkundigen, was wir an jenem Abend in Lady Astramonts Garten getan haben.“ Er zuckte betont gleichmütig die Schultern. „Oder besser doch nicht. Dir würde sicher die Antwort nicht gefallen.“
Wütend ging Jordan auf ihn zu.
Der Schurke rührte sich nicht vom Fleck, sondern lachte nur. „Der Mann ohne Gefühle hat also doch noch seine Meisterin gefunden. Ausgezeichnet. Ich hoffe, dass sie dein Eisherz bricht.“ Er drehte sich auf dem Absatz um und verließ das Zimmer.
Jordan blieb wie erstarrt stehen. Pollocks hässliche Behauptungen wirbelten ihm durch den Kopf. Es waren Lügen, nichts als Lügen. Niemals hätte sie Pollock erlaubt, sie zu berühren!
Gerade in diesem Moment kam Emily zurück, ein Glas Cognac in ihrer Hand. Sie war verblüfft, Jordan allein vorzufinden. „Wo ist Mr. Pollock? Er möchte das hier sicher trinken.“
„Solches Mitgefühl für einen Taugenichts“, höhnte er. „Ich frage mich, warum Sie sich so um ihn kümmern.“
„Ich sehe niemand gern verletzt. Zu Hause bin ich oft damit beschäftigt, Kranke zu versorgen. Das ist meine Besonderheit.“
„Gehört es auch zu Ihren Besonderheiten, ihnen Freiheiten zu gestatten?“
Sie erstarrte. „Wenn Sie auf das anspielen, was zwischen uns beiden im Museum geschehen ist. . .“
„Ich spreche davon, was zwischen Ihnen und Pollock in Lady Astramonts Garten passierte.“
Sie wurde weiß wie die Wand. „Er ... er hat Ihnen davon erzählt?“
Kein Leugnen. Kein Aufbegehren. Nur Schuld. Er hatte das Gefühl, als würde ihm ein Messer in den Bauch gerammt. „O ja, er zeigte keine Scheu, sich damit zu brüsten, wie er Sie küsste und streichelte.“
„Das kann nicht sein!“ Verwirrt sah sie ihn an. „Ich meine . . . Nun, so war es doch gar nicht. . .“
„Er hat also die Wahrheit gesagt. Wie viele andere Männer haben noch ihre Hände auf Sie gelegt?“
Ihre Verwirrung verschwand, und sie wurde zornig. „Was fällt Ihnen ein? Für Sie ist es vertretbar, mich zu berühren, auch wenn Sie offen zugeben, dass Sie mich niemals heiraten wollen. Aber niemand anders darf mich anfassen, oder wie soll ich das verstehen? Nur Sie dürfen sich solche Freiheiten gestatten. “
„Wenn Sie die törichte Hoffnung hegen, dass Pollock Sie heiraten wird, haben Sie sich getäuscht. Wenn er erfährt, wer Sie sind, wird er Ihnen aus dem Weg gehen, darauf können Sie sich verlassen.“
„Danke, dass Sie mich wieder einmal an meinen niederen Stand erinnert haben“, erwiderte sie bitter. „Ich bin gut genug dafür, verführt zu werden, aber ich komme für keinen von Ihnen als Gattin infrage. Machen Sie sich keine Sorgen, Lord Blackmore. Ich habe nicht vor, meinen Platz in der Gesellschaft zu vergessen - weder bei Ihnen noch bei Mr. Pollock.“
Ihm dämmerte, wie seine Worte geklungen haben mussten, doch in diesem Moment drehte sie sich bereits um und hastete zur offenen Tür. „Emily, ich habe damit nicht gemeint. . .“
Aber sie hatte den Salon schon verlassen. Er verfluchte sich, weil er so grob gewesen war, und wollte ihr gerade nacheilen, als er Ian und seine Gäste die Treppe
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