Maskerade der Liebe
riskiert haben, um ihn zu bekommen.
Verflucht sei dieser Mann!
Als hätte er ihre Gedanken erraten, sah er in ihre Richtung. Zuerst schaute er zu Mr. Pollock und dann sie an. Seine Kiefermuskeln spannten sich an. Unvermittelt wandte er den Kopf ab und lehnte sich zu seiner Nachbarin, der er etwas ins Ohr flüsterte und sie damit zum Lachen brachte.
Emily errötete und fragte sich, was er wohl gesagt hatte oder - noch schlimmer - , was er getan hatte. Berührte er die Frau unter dem Tisch, wie das Pollock bei ihr versucht hatte? Oder vereinbarte er ein heimliches Treffen mit ihr? Der Gedanke berührte sie schmerzlich.
Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis das Essen beendet war. Und eine weitere Ewigkeit, bis sie sich mit den anderen Damen in den Salon zurückziehen und somit den Männern entkommen konnte. Wie herrlich es war, sie nicht mehr sehen zu müssen! Wenn diese ihr endlos erscheinende Maskerade vorüber war, würde sie nie mehr mit einem Mann sprechen. Männer bedeuteten mehr Schwierigkeiten, als sie es wert waren.
Leider hatte sie es sich kaum in einem Sessel bequem gemacht, als ein weiteres Exemplar dieser verhassten Spezies zu ihr trat. Alle sahen auf, als ihr der Lakai ein gefaltetes Taschentuch überreichte und sagte: „Das haben Sie im Speisezimmer vergessen, Madam.“
„Aber es gehört nicht. . , begann sie und nahm es in die Hand. Als sie Blackmores Monogramm sah und ein Blatt Papier darin eingewickelt spürte, verbesserte sie sich: „Ach, doch. Es ist meines. Vielen Dank.“
Sie wartete, bis sich die anderen wieder in ihre Gespräche vertieft hatten, und entfaltete dann den Brief.
Finden Sie eine Ausrede, um in die Eingangshalle kommen zu können, lautete die Nachricht. Ich muss etwas mit Ihnen besprechen.
Wütend zerknüllte sie das Papier zu einem kleinen Ball. Sie konnte sich gut vorstellen, was er mit ihr besprechen wollte. Zweifelsohne hatte er vor, weitere schmutzige Andeutungen über sie und Mr. Pollock zum Besten zu geben. Dieser Schuft! Meinte er, dass sie alles für ihn stehen und liegen ließ?
Ja, das tat er und mit gutem Grund. Er kannte das Geheimnis ihrer wahren Identität. Jederzeit konnte er ihr Befehle erteilen, und sie würde sie befolgen - das wusste er.
Sie wartete, bis Lady Dundee abgelenkt war, und sagte dann etwas Undeutliches zu der Dame neben ihr, dass sie sich frisch machen wolle. Zum Glück achtete niemand auf sie, als sie sich aus dem Salon stahl.
Er stand wie angekündigt in der Eingangshalle und lehnte sich an die Wand, die Hände in den Hosentaschen. Als sie auf ihn zukam, warf er ihr einen Blick zu, der ihre ganze Abwehrhaltung ins Wanken bringen sollte.
Schutz suchend schlang sie sich ihre Stola enger um die Schultern. „Was wollen Sie?“
Er nahm sie am Arm und führte sie ein kurzes Stück den Gang entlang. „Wir müssen miteinander reden. Aber nicht jetzt. Morgen früh spreche ich bei Ihnen vor und führe Sie zum Reiten aus. Sie werden mitkommen, verstanden? Finden Sie eine Möglichkeit, Ihre Zofe und Lady Dundee zu Hause zu lassen. Wir werden uns lange und ausführlich unterhalten, und Sie werden mir endlich die Wahrheit sagen.“ „Werde ich das? Warum glauben Sie, dass ich das tun werde?“
Er lächelte selbstzufrieden. „Weil ich jetzt mehr darüber weiß, was Sie Vorhaben. Es hat etwas mit Pollock zu tun, nicht wahr? Wenn Sie mir nicht alles gestehen, werde ich Pollock erzählen, wer Sie tatsächlich sind.“ Jordan wurde ernst. „Das sollte Ihren Plan durchkreuzen.“
So viel hatte er also herausgefunden. Oder tat er nur so? Sie verschränkte die Arme und versuchte, ihr Zittern zu unterdrücken. „Sagen Sie ihm nur, was Sie wollen“, erwiderte sie. „Es ist mir gleich. Ich werde morgen nicht mit Ihnen ausreiten, und gestehen werde ich Ihnen sowieso nichts.“ Er presste kurz die Lippen zusammen. „Also gut. Ich werde morgen Vormittag mit Pollock sprechen. Aber zuerst stelle ich Nesfield zur Rede. Ich weiß, dass er hinter dem Ganzen steckt. Vielleicht wird er nicht so ruhig wie Sie sein, wenn ich im sage, dass ich vorhabe, Ihre Identität Pollock mitzuteilen. “
Entsetzen ergriff sie. Lord Nesfield! Wenn Jordan mit ihm sprach . . .
„Das können Sie nicht! Das dürfen Sie nicht!“ begehrte sie auf und ließ somit jeden Anschein von Gleichgültigkeit fallen. „Bitte, Lord Blackmore, tun Sie das nicht!“ „Wieso? Beantworten Sie mir diese Frage, und Sie können sich meines Schweigens sicher sein. “
Sie war einen
Weitere Kostenlose Bücher