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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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tatsächlich anwesend und genoss es, von den Männern bewundert zu werden. Warum, zum Teufel, tat Lady Dundee nichts dagegen, statt daneben zu sitzen und Emily mit liebevoller Nachsicht zu betrachten? Wollte die Countess vielleicht, dass Emily von lüsternen Narren umlagert wurde?
    Zumindest trug sie heute ein dezentes Kleid und nicht jenes scharlachrote wie in der Oper. Er sah ihre rosefarbenen Wangen wie weiche rosa Blüten aufleuchten. Kleine Zweige mit weißen Orangenblüten umgaben ihr Haar, während ein Strang von weißen Perlen zwischen ihren Brüsten schimmerte. An diesen weichen Rundungen ruhen zu dürfen, würde köstliche Zufriedenheit bedeuten.
    „Wenn das nicht der Earl selbst ist“, sagte eine kalte Stimme. Jordan riss sich von dem herrlichen Anblick los und entdeckte Pollock, der mit einem gefüllten Weinglas in der Hand am Fenster stand.
    „Willkommen, Blackmore. Du hast einen ausgezeichneten Burgunder versäumt.“ Er hob sein Glas und richtete dann den Blick auf Emily. „Und noch ausgezeichnetere Gesellschaft.“
    Pollock? Hier? War Ian wahnsinnig geworden? Hatte er denn nicht bemerkt, dass Pollock sich für Emily interessierte? Wie gern hätte er diesem Dandy eine schallende Ohrfeige versetzt, weil er es überhaupt wagte, sie anzusehen!
    Erstaunlicherweise schaffte es Jordan, ungerührt zu klingen. „Einen guten Abend, Pollock. Wenn ich gewusst hätte, dass du auch hier bist, hätte ich mich beeilt. Ich wollt doch deinen aufregenden Bericht vom letzten Besuch bei deinem Schneider nicht versäumen. “
    Bei dieser sarkastischen Bemerkung kicherten die Damen, und die Herren schmunzelten. Lady Dundee warf ihm ein wohlwollendes Lächeln zu. Nur Emily schenkte ihm keine Beachtung, sondern drehte ihm sogar den Rücken zu.
    Pollock wedelte mit seiner manikürten Hand. „Ich weiß wenigstens, was die Damen hören möchten. Du dagegen langweilst sie nur mit deinen Geschichten über frühere Reformen.“
    „O ja! Wir dürfen auf keinen Fall über etwas Wichtiges sprechen - zum Beispiel darüber, wie man die Armen ernährt oder den Arbeitern einen angemessenen Lohn verschafft. Es ist viel besser, wenn wir uns auf den Schnitt deiner extravaganten Mäntel konzentrieren.“
    „Du . ..“ Pollock hielt inne, als das Glas in seiner Faust zerbarst. „Sieh nur, was du angerichtet hast!“
    Mit einem Mal herrschte Stille im Salon. Die übrigen Gäste blickten unangenehm berührt vor sich hin, niemand wusste, was er tun oder wohin er schauen sollte.
    Pollock hielt sich die Hand, die von Glassplittern übersät war. „Es blutet, verdammt!“ Tropfen rannen auf seine andere Hand und fielen auf Ians marokkanischen Teppich, wo sie sich mit dem Burgunder in einen zinnoberroten See verwandelten. „Tut doch endlich jemand etwas! Holt einen Arzt!“
    Emily eilte zu ihm. „Zeigen Sie es mir!“
    Als er sich zuerst weigerte, ergriff sie sein Handgelenk und zog ihr Taschentuch hervor. „Lassen Sie mich die Wunde sehen! Sie haben eine Arterie getroffen. Wollen Sie vielleicht verbluten?“
    Sein Gesicht wurde aschfahl, als sie seinen spitzenbesetzten Ärmel zurückschob und ihr Taschentuch als Aderpresse fest um seinen Oberarm band.
    Ihre ruhige Handlungsweise und der fehlende Ekel vor dem Anblick von Blut überraschten Jordan. Dann erinnerte er sich an jenen Abend, an dem er sie das erste Mal getroffen hatte. Damals gab sie Sophie eine Art Elixier, und die zwei Frauen hatten über ihre Neigung zum Heilen gesprochen.
    „Kommen Sie hierher“, befahl sie und führte Pollock zum Sofa. „Wir müssen die Splitter herausziehen. Leider haben Sie sich ziemlich tief geschnitten. Vielleicht muss ich sogar nähen.“
    Sie schaute sich im Zimmer um und entdeckte Ian, der seine Gäste beruhigte. „Lord St. Clair, ich brauche Handtücher und saubere Lappen, eine Schüssel mit heißem Wasser, eine Nadel und sauberen Faden. Bitten Sie Ihre Köchin auch, Knoblauch, Rosmarin oder Minze zu bringen. Und holen Sie etwas Cognac. Mr. Pollock wird ihn gebrauchen können.“
    Ian rief einen Diener und gab ihm die Anweisungen, wie Emily es verlangt hatte. Daraufhin wandte er seine Aufmerksamkeit wieder seinen hilflosen Gästen zu, die sich nun um den Stuhl, auf dem Emily saß, drängten.
    „Rosmarin und Knoblauch?“ fragte Pollock entrüstet, als sie sich über seine Hand beugte. „Klingt ganz so, als wollten Sie eine Suppe kochen.“
    „Beides ist gut, um Wunden zu behandeln. Ich würde zwar Eukalyptus vorziehen“, meinte Emily,

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