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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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dann tun! Sie in Ruhe lassen!
    Er gab sich besorgt, aber in Wirklichkeit ging es ihm nur darum, die Wahrheit herauszufinden, weil er eifersüchtig war. Und zwar nur deshalb, weil sein Verlangen nicht befriedigt wurde. Er wollte sie in seinem Bett, aber er würde sie nicht nehmen, wenn das bedeutete, dass er sie heiraten müsste.
    Wenn sie ihm also ihre Bereitschaft bekundete, dass er sie ohne Bedingungen haben und seine Begierde stillen konnte, würde er vielleicht nicht mehr von der Idee besessen sein, alles von ihr wissen zu wollen. Dann würde sein Interesse an ihr und an ihrer Maskerade erlahmen.
    „Emily, haben Sie ein Wort von dem, was ich gerade gesagt habe, gehört?“ erkundigte sich Lady Dundee.
    Auf einmal befürchtete sie, die Countess könnte ihre Gedanken erraten. Rasch senkte sie den Blick auf das Pflaster und tat so, als konzentrierte sie sich auf ihre Schritte in der Dunkelheit. „Ja.“
    „Ich habe gesagt, dass er unbefriedigt bleiben würde, auch wenn Sie seinen Wünschen nachkämen.“
    „Ich weiß, was Sie sagten.“ Nur glaubte sie nicht daran. Jordan hatte zu viele Jahre lang jegliches Gefühl außer der Lust unterdrückt. Nach einem Leben, in dem er nur seine körperlichen Bedürfnisse befriedigt hatte, würde er sich jetzt wohl kaum mehr ändern. Gäbe sie ihm, was er wollte, würde sie ihn los sein.
    Doch zu welchem Preis!
    Als sie zu Hause ankamen, betrat sie hinter Lady Dundee die Eingangshalle. Sie fühlte sich verwirrt und erschöpft.
    Wenn sie ihm ihren Körper im Tausch gegen sein Stillschweigen anbot, würde sie ihren Vater retten. Und ihre Zukunft zerstören. Sie könnte sogar wie Jordans Mutter guter Hoffnung werden.
    Es durfte nicht geschehen! Und wenn es doch passierte, schien es dennoch besser zu sein, als des Mordes angeklagt und zum Tode verurteilt zu werden. Verglichen mit Lord Nesfields Plänen für sie schien eine Nacht mit Jordan das geringere Übel zu sein. Es musste noch heute Nacht sein, ehe der Earl seine Drohungen in die Tat umsetzte.
    Plötzlich kam ihr ein schrecklicher Gedanke. Was wäre, wenn er auf ihren Handel nicht einginge?
    Carter nahm ihr den Umhang ab. Verzweifelt betrachtete sie ihr Satinkleid mit seinem schlichten Schnitt. Sie wirkte darin wie die jungfräuliche Pfarrerstochter, die sie wirklich war. Jordan würde niemals zustimmen.
    Er hatte sich bereits in der Oper zurückgehalten und sie nicht geküsst, obwohl er es gewollt hatte. Seine Abneigung gegen unschuldige junge Frauen und die Verwicklungen, die sie in sein Leben bringen konnten, waren zu stark gewesen.
    Entschlossen straffte sie die Schultern. Dann würde eben nicht die reine Emily Fairchild zu ihm kommen, sondern Lady Emma. Seine Bemerkungen am heutigen Abend hatten gezeigt, dass er bereits an ihrem Charakter zweifelte. Das würde sie zu ihrem Vorteil nutzen. Heute Nacht wollte sie mit ihm ein Geschäft aushandeln, selbst wenn sie vorgeben musste, keine Jungfrau mehr zu sein.
    Oder legte sie sich das Ganze nur zurecht, weil sie ihn begehrte? Weil sie den Liebesakt nur mit dem Mann erleben wollte, nach dem sie sich sehnte?
    Sie konnte doch nicht so verdorben sein. Nein, das war die beste Vorgehensweise - die einzig mögliche.
    Carter verriegelte das Schloss der riesigen Eichentüren. Wie sollte sie sich aus dieser Festung stehlen und Jordans Haus aufsuchen? Gütiger Himmel, sie wusste nicht einmal, wo er wohnte!
    Man konnte die betrunkenen Fahrer der Mietkutschen mit schwerer Zunge draußen reden hören.
    Mietkutschen, dachte Emily lächelnd. Ausgezeichnet.
    „Gehen Sie zu Bett, meine Liebe“, sagte Lady Dundee. „Versuchen Sie zu schlafen.“
    Emilys Lächeln verschwand. Es war höchst unwahrscheinlich, dass sie in dieser Nacht Ruhe finden würde.
    Jordan lag gemütlich ausgestreckt auf der Chaiselongue in seinem Studierzimmer. Er hatte die Stiefel ausgezogen und hielt einen Cognacschwenker in der Hand, während er sich bemühte, einen Entwurf für die Verbesserung der Arbeitshäuser durchzulesen. Er konnte sich jedoch nicht darauf konzentrieren. Schließlich legte er das Papier beiseite und blickte gedankenverloren vor sich hin.
    Morgen würde er alles erfahren. Gewiss würde sie es ihm erzählen. Der angstvolle Ausdruck in ihrem Gesicht hatte ihm das eindeutig gezeigt. Es gefiel ihm nicht, ihr Furcht einzujagen, vor allem wenn er gar nicht vorhatte, seine Drohungen in die Tat umzusetzen.
    Viel lieber hätte er auf eine andere Weise die Wahrheit aus ihr herausbekommen, aber das war

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