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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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die sich in die Angelegenheiten anderer Leute einmischen.“
    „Ich hoffe, er sprach nicht wieder über Pollock mit Ihnen.“
    Erschrocken riss sie die Augen auf. „Er hat Ihnen davon erzählt? Was heißt hier Silbertablett - auf einem Speer sollte man seinen Kopf aufspießen!“
    „Beruhigen Sie sich, Lady Emma. Ich traf ihn, als er wütend war und Dinge sagte, die er sicher gar nicht so meinte. Aber ich habe Ihre Ehre verteidigt, das schwöre ich Ihnen. Ich erinnerte ihn daran, was für ein Narr Pollock sei und dass Jordan gewöhnlich seine Behauptungen Lügen strafte. Doch in Ihrem Fall neigt er zur Eifersucht. Sie sollten es als Kompliment verstehen. Keine andere Frau hat es je geschafft, ihn eifersüchtig zu machen.“
    „Wie stolz ich doch sein kann“, erwiderte sie sarkastisch. „Welche Frau möchte nicht die Aufmerksamkeit eines Mannes, der überhaupt nicht vorhat zu heiraten, doch es wagt, eifersüchtig zu sein, wenn sie auch nur von einem anderen angesehen wird?“
    Tränen stiegen ihr in die Augen, und beschämt wandte sie sich von Lord St. Clair ab. Sie hätte das nicht sagen sollen. Nun würde er sich über ihre Gefühle für Jordan im Klaren sein.
    „Was meinen Sie damit, dass er nicht vorhat zu heiraten?“
    Emily tupfte sich mit einer Ecke ihrer Stola die Augen ab. „Sie verstehen schon. Jeder weiß das von Jor . . . von Lord Blackmore. Wie er ausschließlich mit erfahrenen Frauen wie dieser verwitweten Countess verkehrt. Dass er ein Herz aus Stein besitzt.“
    Sie klang aufgewühlt, sie vermochte jedoch nicht, ihre Empfindungen zu unterdrücken. „Er ist sogar stolz auf seine Unverletzlichkeit, ja er brüstet sich damit.“
    Lord St. Clair war einen Augenblick still. Dann legte er seine Hand auf ihren Arm. „Das stimmt. Aber ich glaube, er prahlt damit, weil er sich vor Gefühlen fürchtet. Er ist nicht so kalt, wie Sie annehmen.“
    „Doch, das ist er“, flüsterte sie, da sie an seine klare Weigerung dachte, ihr Flehen zu erhören.
    „Lady Emma, soll ich Ihnen ein wenig von meinem Freund erzählen? Vielleicht verstehen Sie dann sein seltsames Verhalten.“
    „Das werde ich nie begreifen.“
    „Kommen Sie trotzdem in mein Studierzimmer. Ich glaube, dass Sie es sich anhören sollten.“
    Sie nickte und ließ sich von ihm den Gang entlangführen. Gut, sie würde ihm zuhören, auch wenn er nichts sagen konnte, was ihre Meinung ändern würde . . . Jordan war einer jener Männer, die innerlich leer waren. Je rascher sie das begriff, desto besser wäre es.

14. KAPITEL
    Die beste Art, mit der Versuchung umzugehen, ist, sich ihr hinzugeben.
    Clementina Stirling Graham, schottische Schriftstellerin,  Täuschungen
    Stunden später. Emily blickte aus dem Fenster der Kutsche und dachte darüber nach, was Lord St. Clair ihr über Jordan erzählt hatte. So viel Leid, so viele Kränkungen für ein Kind. Es war nicht verwunderlich, dass er sich gegen jegliches Gefühl abschirmte. An seiner Stelle hätte sie dasselbe getan.
    „Sie waren heute Abend sehr still, meine Liebe“, sagte Lady Dundee. „Fanden Sie das Fest nicht gelungen?“ „Doch, schon.“ Ihr fiel etwas ein. „Haben Sie etwas über Lord St. Clair erfahren? Ich würde gern so schnell wie möglich diese Maskerade beenden.“ Falls Lady Dundee etwas Wichtiges entdeckt hatte, konnten sie es sofort Lord Nesfield mitteilen. Er würde handeln, und Blackmore hätte keine Möglichkeit mehr, sich einzumischen.
    Ja, Lord Nesfield würde handeln - indem er Lord St. Clair ruinierte. Emily biss sich auf die Unterlippe. Dann würde Jordan sie wirklich hassen. Sie half Lord Nesfield, die Hoffnungen seines Freundes zu zerstören.
    „Leider habe ich nicht viel herausgefunden“, sagte Lady Dundee mit fröhlich blitzenden Augen, die Emily verunsicherten. „Wir müssen wohl weitermachen.“
    Emily hätte am liebsten geschrien. „Aber das können wir nicht! Lord Blackmore meinte, es habe etwas mit Mr. Pollock zu tun, und droht nun, ihn einzuweihen.“
    Völlig gelassen blickte Lady Dundee drein. „Wirklich? Das hat Blackmore gesagt?“
    „Ja. Er gibt mir eine kurze Frist, um mich zu entscheiden. Morgen Vormittag will er bei mir vorsprechen, und wenn ich ihm dann nicht die Wahrheit sage, will er meine Identität Mr. Pollock enthüllen. Dieses Scheusal! Sie wissen genauso gut wie ich, dass Mr. Pollock uns alle mit Freuden öffentlich bloßstellen wird. Außerdem wird es Lord St. Clair misstrauisch werden lassen und jegliche Chance, die wir hatten,

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