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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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begegnete. Aber die batarianische Frau schaute ihn nur kurz an, bevor sie den Blick senkte und wortlos an ihm vorüberging.
    Er begegnete noch weiteren Arbeitern, aber keiner von denen schenkte ihm Aufmerksamkeit. Bald war er frustriert - er hatte nicht die Zeit, die ganze Anlage abzusuchen. Er hatte angenommen, dass sie Kahlee auf einer der unteren Ebenen gefangen hielten. Aber er brauchte auch etwas Glück, um sie noch rechtzeitig zu finden.
    Und dann sah er das Schild mit dem Aufdruck „Zutritt verboten", das neben einem Treppenschacht prangte, der nach unten führte. Dort befand sich, wenn er sich recht an den Grundriss erinnerte, ein kleiner Lagerraum. Das Schild war noch so sauber, dass es fast strahlte. Offensichtlich hing es erst ein paar Tage dort.
    Er lief die Treppe hinunter. Unten standen zwei stämmige Batarianer, die beide die Tätowierung der Blue Suns auf den Wangen trugen. Sie wirkten gelangweilt, saßen lässig auf den Stühlen links und rechts des Eingangs. Ihre Waffen waren an die Wand neben ihnen gelehnt. Keine der Wachen trug einen Panzer - nur zu verständlich, wenn man ihren Auftrag bedachte.
    Sie befanden sich wahrscheinlich schon den ganzen Tag hier, und eine Körperpanzerung war warm und schwer. Sie länger als ein paar Stunden tragen zu müssen, war unglaublich unangenehm.
    Die Wachen hatten ihn bereits gesehen, deshalb ging Anderson direkt darauf zu. Hoffentlich hatte man sie vor einem turianischen Spectre gewarnt, nach dem sie Ausschau halten sollten. Dann würde ihnen ein Mensch in einem Technikeroverall nicht sonderlich verdächtig erscheinen.
    Als er den kleinen Vorraum am Ende der Treppe erreichte, stand einer der Söldner auf, nahm sein Gewehr und richtete es auf Andersons Brust. Der Lieutenant blieb stehen. Er stand nur fünf Meter von dem Söldner entfernt, auf diese Distanz würde er auf jeden Fall getroffen werden, wenn der Kerl den Abzug betätigte.
    „Was ist das?", wollte die Wache wissen und zeigte mit dem Lauf ihrer Waffe auf das Handtuch, unter dem sich Andersons Sturmgewehr verbarg.
    „Nur ein paar Werkzeuge. Die müssen unbedingt trocken bleiben."
    „Leg sie auf den Boden."
    Anderson tat, wie ihm befohlen, und legte das Handtuch vorsichtig hin, damit es nicht verrutschte und das Gewehr sichtbar wurde.
    Nachdem Anderson nichts mehr bei sich zu haben schien, das einer Waffe ähnelte, entspannte sich die Wache und senkte das Gewehr.
    „Was willst du hier, Mensch?", wollte er wissen. „Kannst du nicht batarianisch lesen?" Sein immer noch auf dem Stuhl sitzender Kollege lachte laut auf.
    „Ich brauche etwas aus dem Lagerraum", antwortete Anderson.
    „Nicht aus diesem. Hau ab."
    „Ich habe eine Sondererlaubnis bekommen", sagte Anderson und vergrub die Hände in den Taschen, als wenn er danach suchte. Der Wachtposten beobachtete ihn gelangweilt und verstimmt. Er sah nicht, wie Anderson die Hand um den Pistolenknauf und den Finger an den Abzug legte. Die geräumige Tasche bot genug Platz, um die Waffe auf den Mann auszurichten. Er feuerte zweimal, die Kugeln durchdrangen den Stoff des Overalls und kamen erst im Magen des Wächters zum Stillstand.
    Der Batarianer ließ vor Überraschung das Gewehr fallen, taumelte zurück und griff sich instinktiv an den Bauch. Er krachte gegen die Wand und sank langsam daran herunter, Blut sickerte zwischen seinen Finger hervor, die er auf die Wunde presste.
    Sein Partner war verwirrt. Weil der Schalldämpfer das Geräusch der Schüsse in ein schwaches Pfft-pfft verwandelt hatte, waren sie ihm wahrscheinlich entgangen. Er brauchte eine Sekunde, um zu erkennen, was passiert war. Mit schreckgeweitetem Gesicht griff er zu seiner Waffe. Anderson riss die Pistole aus der Tasche und feuerte dem Wächter zweimal aus nächster Nähe in die Brust. Der Mann rutschte zur Seite, fiel vom Stuhl und blieb liegen.
    Anderson richtete die Pistole wieder auf den ersten Wachmann, der immer noch bewegungslos mit dem Rücken zur Wand auf dem Boden saß. „Bitte", flehte der Söldner, als ihm allmählich klar wurde, mit wem er es zu tun hatte. „Wir haben nur auf Skarrs Befehl die Soldaten der Allianz getötet. Ich wollte ihnen nichts tun."
    „Aber du hast es getan", antwortete Anderson, dann schoss er einmal genau zwischen die Augen des Batarianers.
    Er zog den Overall aus, verstaute die Pistole wieder an der Hüfte, wickelte das Gewehr aus dem Handtuch und baute es zusammen. Dann trat er die Tür ein.

    21. KAPiTEL
    Wie Anderson vor ihm betrat Saren die

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