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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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mit dem Kopf in Richtung der Anzeige. „Aber er ist nicht wieder hochgekommen."
    „Glauben Sie, die sind noch da unten?", fragte der Gunnery Chief. An ihrem Tonfall erkannte man, dass sie hoffte, dass es so war.
    Der Lieutenant nickte.
    „Was ist dann mit ihren Schiffen passiert?", fragte Private Shay, der sich immer noch keinen Reim darauf machen konnte.
    „Wer auch immer in diese Basis eingedrungen ist, hat nach irgendetwas gesucht", erklärte Anderson. „Was das auch sein mochte, es befand sich garantiert nicht hier oben. Sie müssen ein Team nach unten geschickt haben, um den Job zu erledigen. Wahrscheinlich blieb nur einer hier oben als Wache zurück."
    „Aber sie haben sicher nicht damit gerechnet, dass sich ein Schiff der Allianz in der Nähe befinden würde und deshalb schnell auf den Notruf reagieren konnte. Als ihnen das Kundschafterschiff mitteilte, dass etwas durch das Masseportal kam, hatten sie noch genau zwanzig Minuten, um zu fliehen. Ich wette, die haben nicht mal versucht, ihre Kameraden da unten zu warnen."
    „Was? Warum? Wieso sollten sie es ihnen nicht sagen?"
    „Dieser Aufzug reicht locker zwei Kilometer tief in die Erde hinein", meldete sich Corporal O'Reilly zu Wort. „Die Sprechverbindung nach unten wurde in dem Feuergefecht zerstört. Über Funk konnten sie ihre Leute durch das dicke Gestein und das Erz auch nicht erreichen. Und es dauert sicher zehn Minuten, um da hinunterzufahren."
    „Wenn sie ihre Freunde da unten hätten warnen wollen, hätte das gut dreißig Minuten gedauert: zehn Minuten, um den Aufzug hochzuholen; zehn Minuten, um jemand von hier oben hinunterzuschicken; und dann wieder zehn Minuten um zurückzukommen", fuhr er fort. „Doch dann wäre es zu spät gewesen. Es war einfacher, abzuhauen und die anderen zurückzulassen."
    Shays Augen weiteten sich ungläubig. „Sie haben einfach ihre Kameraden zurückgelassen?"
    „Das unterscheidet Söldner von Soldaten", bemerkte Anderson, bevor er sich wieder auf den Einsatz konzentrierte. „Das ändert alles. Da unten ist eine gegnerische Einheit, die nichts davon ahnt, dass hier oben ein Team der Allianz auf sie wartet."
    „Wir könnten sie in einen Hinterhalt locken", meinte Dah. „Sobald sich die Aufzugtür öffnet, feuern wir und schießen diese Hurensöhne in Fetzen!" Sie sprach schnell, ein boshaftes Leuchten in den Augen. „Sie hätten keine Chance!"
    Anderson dachte einen Moment nach, dann schüttelte er den Kopf. „Das hier ist offensichtlich ein auf Zerstörung ausgelegter Einsatz. Sie haben nicht vor, irgendwelche Überlebenden zurückzulassen. Es könnten sich immer noch Leute von der Allianz auf den unteren Ebenen befinden. Solange Aussicht darauf besteht, dass wir diese Menschen retten können, müssen wir das auch versuchen."
    „Das könnte gefährlich werden, Sir", warnte ihn O'Reilly. „Wir nehmen zwar an, dass sie nichts von unserer Anwesenheit wissen. Wenn aber doch, könnte das für uns zur Falle werden."
    „Dieses Risiko müssen wir eingehen", sagte Anderson und hämmerte mit seiner Faust auf den Rufknopf des Aufzugs. „Wir werden sie suchen."
    Der Rest der Gruppe, darunter O'Reilly, antwortete mit einem „Jawohl, Sir!".
    Die lange Fahrt mit dem langsamen Aufzug war noch nerven-aufreibender als das Warten im Laderaum am Anfang des Einsatzes. Von Minute zu Minute stieg die Spannung, während sie immer tiefer unter die Oberfläche des Planeten vordrangen.
    Der Lieutenant konnte das Brummen der Winde hören, ein dumpfes Geräusch, das sich ins Hirn bohrte. Obwohl es allmählich leiser wurde, verschwand es doch nicht ganz. Die Luft wurde schwer, warm und feucht. Er spürte, wie der Druck auf seine Ohren stieg, und bemerkte einen seltsamen Geruch. Ein unbekannter Gestank, aus dem er eine Mischung von Schwefelgas, Schimmel und Pilzen herausroch.
    Anderson schwitzte stark in seiner Panzerung. Er musste immer wieder seinen beschlagenen Sichtschutz abwischen. Er dachte darüber nach, was passieren würde, wenn die Tür aufging und dahinter der Feind bereits auf sie wartete.
    Als sie schließlich den Boden des Schachtes erreichten, waren die Gegner zwar anwesend, aber absolut nicht auf sie vorbereitet. Der Aufzug öffnete sich, und sie konnten einen großen Vorraum sehen - eine natürliche Höhle voller Stalagmiten, Stalaktiten und mächtiger Kalksteinablagerungen. Das künstliche Licht von der Decke her erleuchtete die ganze Höhle. Sie erkannten dicke Adern eines funkelnden metallischen Erzes in den

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