Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
Vom Netzwerk:
er hinter einer dicken Säule zum Stehen. Er hatte gerade genug Zeit, um kurz Luft zu holen und dann erneut das Sperrfeuer zu eröffnen, während er Shay und O'Reilly befahl vorzurücken.
    Immer wieder gingen sie auf dieselbe Art und Weise vor. Anderson schickte einen los, während die anderen ihm Feuerschutz gaben. Er änderte immer wieder die Reihenfolge, wer voranstürmte. Der Schlüssel zum Erfolg war, das Team in Bewegung zu halten und den Feind immer wieder zu überraschen. An einem Ort zu bleiben, hätte dem Gegner ermöglicht, sich mit mehreren Schützen auf sie einzuschießen, oder, schlimmer noch, Granaten in ihre Richtung zu werfen. Aber ihr Vorwärtskommen benötigte eine Richtung und einen Zweck. Sie brauchten einen Plan.
    In einem Feuergefecht konnten Chaos und Verwirrung entstehen, weshalb der Lieutenant darauf trainiert war, das Ganze wie eine Partie Schach anzugehen. Es war reine Taktik, wie man seine Figuren verteidigte und sie Zug um Zug in eine überlegene Position brachte. Das Team funktionierte wie eine Einheit. Ein Soldat nach dem anderen arbeitete sich zu einer Position vor, wo er den Gegner flankieren, ihn aus seiner Deckung treiben und im Kreuzfeuer erwischen konnte.
    Die Söldner merkten, was geschah. Sie wurden von dem koordinierten Vorgehen von Anderson und seinem Team festgenagelt, eingekesselt, waren praktisch hilflos. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bevor sie einen selbstmörderischen Ausbruch wagen oder ihre Formation auflösen und ihr Heil in der Flucht suchen würden. In diesem Fall wählten sie das Letztere.
    Alles schien gleichzeitig zu passieren. Die Söldner sprangen aus ihrer Deckung, liefen zurück in Richtung des hinter ihnen liegenden Durchgangs, während sie wild in die ungefähre Richtung des Allianzteams feuerten. Genau darauf hatten Anderson und seine Leute gewartet.
    Als die Söldner den Rückzug antraten, erhob sich Anderson aus der Deckung, die ihm der Felsen geboten hatte. Dadurch waren Kopf und Schultern ungeschützt. Aber jemand, der rückwärts laufend aus einem Sturmgewehr feuerte, konnte schon von Glück reden, wenn es ihm gelang, ein Schlachtschiff zu treffen. Ganz zu schweigen von einem Ziel von der halben Größe eines Menschen. Anderson stützte das Gewehr auf einem Felsen auf, um sicherer zielen zu können. Dann legte er sorgfältig auf einen der Söldner an, wartete, bis seine Zielerfassung den Mann klar im Visier hatte, und betätigte dann langsam den Abzug. Der Söldner vollführte einen kurzen, zuckenden Tanz, als die Kugeln seinen Schild zerstörten, die Panzerung durchdrangen und durch sein Fleisch schossen.
    Die ganze Aktion dauerte etwa vier Sekunden - eine Ewigkeit, wenn ihn auf der anderen Seite schon jemand anvisiert hätte. Aber nachdem diese Gefahr nun nicht mehr bestand, hatte Anderson die nötige Ruhe, um präzise zu zielen. Er war aber nicht der Einzige, der die Situation zu seinem Vorteil zu nutzen wusste. Sein Team erwischte sieben weitere Söldner auf ihrem verzweifelten Rückzug. Nur zwei entkamen lebend, erreichten die Sicherheit des Tunnels und verschwanden um die Ecke.

    3. KAPiTEL
    Anderson schickte sein Team nicht sofort hinter den flüchtenden Söldnern her. Da sie die beiden aus den Augen verloren hatten, wäre eine spontane Verfolgung nicht besonders klug gewesen. Jede Ecke, Biegung oder Abzweigung bot die Möglichkeit eines Hinterhaltes.
    Stattdessen blieben Dah, O'Reilly und Lee in Verteidigungsposition und ließen den Tunnel nicht aus den Augen für den Fall, dass die Söldner zurückkommen würden, vielleicht sogar mit Verstärkung. Nun hatten Anderson und Shay Gelegenheit, die Leichen zu untersuchen.
    Zehn Söldner hatten sie während des Gefechts getötet. Jetzt durchsuchten sie die leblosen Körper - eine makabre, aber nach jedem Gefecht notwendige Aktion. Schritt eins war, nach Verwundeten Ausschau zu halten, die weiterhin eine potenzielle Bedrohung darstellen konnten. Anderson war erleichtert, als er feststellte, dass alle getroffenen Söldner tatsächlich tot waren. Die Allianz exekutierte keine Gefangenen, aber plötzlich welche zu haben, hätte sie mit einem ganzen Haufen neuer Probleme konfrontiert auf dieser sowieso schon komplizierten Mission.
    Der nächste Schritt bestand darin herauszufinden, für wen die Toten gearbeitet hatten. Fünf von ihnen waren Batarianer, drei Menschen, zwei Turianer: insgesamt acht Männer und zwei Frauen. Ihre Ausrüstung bestand aus einer Mischung aus militärischen und zivilen

Weitere Kostenlose Bücher