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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Waffen von einer Vielzahl von Herstellern. Offizielle militärische Organisationen neigten dazu, sich aus Mitgliedern nur eines Volkes zu rekrutieren und benutzten ausschließlich Waffen und Panzerungen eines einzigen Herstellers.
    Das hier waren höchstwahrscheinlich Söldner, Mitglieder einer der zahlreichen frei arbeitenden Gruppen im skyllianischen Randsektor, die für den Höchstbietenden kämpften. Die meisten Söldner trugen Tätowierungen oder eingebrannte Abzeichen, um die Zugehörigkeit zu ihrer Gruppe zu signalisieren. In der Regel prangten diese Zeichen gut sichtbar auf Armen, Hals oder Kopf. Aber das Einzige, was Anderson fand, waren undeutliche Flecken aus schorfiger Haut.
    Er war enttäuscht, aber nicht überrascht. Bei Jobs, die Geheimhaltung erforderten, ließen sich die Mannschaften oftmals jedwede Markierung mit einem Säurebad entfernen. Nach dem Einsatz wurden sie dann wieder aufgetragen. Alles in allem ein schmerzhafter Prozess, der dem Auftraggeber zusätzlich in Rechnung gestellt wurde. Offensichtlich fürchtete die Gruppe, die für den Angriff auf Sidon angeheuert worden war, die Rache der Allianz. Deshalb hatten sie alles, was sie verraten konnte, entfernt für den Fall, dass etwas schiefging.
    Es hatte immer noch kein Gegenangriff stattgefunden, als Anderson und Shay die Toten nach Granaten, MediGel und allem anderen durchsucht hatten, was nützlich und klein genug war, um mitgenommen zu werden.
    „Sieht so aus, als kämen die nicht mehr raus", murmelte Dah. Anderson trat neben sie.
    „Dann müssen wir eben reingehen", antwortete Anderson und schob ein neues Energiepack in seinen kinetischen Schildgenerator. „Wir können nicht ewig hier draußen warten. Außerdem finden wir vielleicht noch ein paar von unseren Leuten."
    „Oder noch mehr Söldner", murmelte O'Reilly und ersetzte ebenfalls sein Energiepack.
    Der Corporal sprach nur aus, was alle anderen dachten. Soweit sie wussten, gab es eine weitere gegnerische Gruppe hier unten. Und die beiden Männer, die entkommen waren, hatten vielleicht den Rest bereits gewarnt. Aber sie konnten jetzt nicht umkehren, auch wenn sie in eine Falle liefen.
    Anderson gab seinen Leuten einen Moment, um sich zu erholen, dann rief er: „Dah, Shay, übernehmt die Spitze. Vorrücken!"
    Sie drangen in den grob behauenen Tunnel ein. Dabei wahrten sie die Standardpatrouillenformation der Allianz: die zwei führenden Marines vorneweg, Anderson und O'Reilly drei Meter hinter ihnen in der Mitte, Lee bildete den Schluss weitere drei Meter dahinter. Sie alle hielten ihre Waffen im Anschlag, als sie sich langsam, aber stetig durch den unebenen Tunnel vorarbeiteten, der durch den Fels getrieben worden war. Offiziell befanden sie sich bereits im Feindgebiet, weshalb Vorsicht wichtiger als Tempo war. Ein Moment der Unachtsamkeit konnte ihnen das Leben kosten.
    Zehn Meter weiter machte der Tunnel eine scharfe Biegung nach links. Auf ein Handzeichen von Dah hin blieb das Team stehen. Sie schlich vorwärts und schob vorsichtig den Kopf um die Ecke, wodurch sie sich kurzzeitig möglichem Beschuss aussetzte, bevor sie zurück in Deckung ging. Als sie „Alles in Ordnung" signalisierte, ging es weiter.
    Hinter der Ecke erstreckte sich der Gang weitere zwanzig Meter, bevor er an einer Tür endete. Die schwere Metallkonstruktion war verschlossen. Anderson gab O'Reilly ein Zeichen, woraufhin der Corporal vortrat, um mit ein paar technischen Tricks die Zugangscodes zu knacken. Der Rest des Teams behielt die Standardpositionen bei. Noch einmal würden sie das Manöver Blenden und Sichern durchführen.
    „Wenn diese Söldner die Sicherheitstüren verschließen können", flüsterte Dah ihrem Ersten Offizier zu, während sie darauf warteten, dass sich die Tür öffnete, „bedeutet das, dass sie die Codes kennen. Irgendjemand von drinnen muss mit ihnen zusammengearbeitet haben."
    Anderson antwortete nicht, nickte aber ernst. Ihm gefiel der Gedanke nicht, dass jemand von Sidon die Allianz verraten hatte, aber es war die einzige Möglichkeit, die sinnvoll erschien. Die Söldner hatten gewusst, dass die Anlage eine Lieferung von außerhalb erwartete. Außerdem mussten sie die richtigen Landecodes gehabt haben, um ihre Schiffe auf die Oberfläche zu bringen, ohne den Alarm auszulösen. Sie waren mit dem Grundriss genug vertraut gewesen, um den oberen Bereich zu säubern und bis zum Aufzug zu kommen, ohne irgendjemanden entwischen zu lassen. Und sie hatten Zugang zu den geheimen

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