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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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nicht für einen zufälligen Angriff."
    „Nein, Ma'am. Ich würde sagen, der Angriff diente einem speziellen Zweck. Bislang wusste ich nur nicht, welchem."
    „Das stimmt. Es besteht sogar eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Angreifer hinter Dr. Qian her waren. Seine Arbeit auf diesem Feld ist einzigartig, niemand versteht die synthetische Intelligenz besser als er."
    „Glauben Sie, dass Dr. Qian noch lebt?"
    „Mein Gefühl sagt mir, dass er am Leben ist", antwortete die Botschafterin. „Ich glaube, wer auch immer Sidon angegriffen hat, hat die Basis zerstört, um seine Spuren zu verwischen. Sie wollten uns vorgaukeln, dass alle in der Station tot sind, damit wir nicht nach Dr. Qian suchen."
    Der Lieutenant hatte bislang angenommen, die Explosion hätte dazu gedient, die Identität des Verräters zu schützen. Aber sie konnte genauso gut dazu benutzt worden sein, zu verschleiern, dass sich Dr. Qian nicht unter den Toten befand. Es gab keine Möglichkeit, diese Theorie zu überprüfen. Aber Anderson traute wie die Botschafterin seinem Gefühl. Und das sagte, dass es so war.
    „Glauben Sie, dass Dr. Qian dazu überredet werden könnte, seine Forschungen jemandem außerhalb der Allianz zur Verfügung zu stellen?", fragte er.
    „Dr. Qian ist kein Soldat", erwiderte sie mit besorgtem Blick. „Er ist ein brillanter Geist, allerdings im Körper eines gebrechlichen alten Mannes. Er wäre vielleicht sogar tapfer genug, einer außerirdischen Rasse die Mitarbeit zu verweigern, selbst wenn sie ihm mit dem Tod drohen würde. Aber ein paar Wochen Folter würden seinen Widerstand brechen."
    „Wir arbeiten also gegen die Uhr?"
    „Es sieht so aus", stimmte ihm die Botschafterin zu. „Mir ist noch etwas in Ihrem Bericht aufgefallen", bemerkte sie und änderte damit wieder etwas das Gesprächsthema. „Sie glauben, dass die Angreifer Hilfe von jemandem hatten, der an dem Projekt beteiligt ist?"
    „Ja, Ma'am."
    „Vielleicht wissen wir, wer das ist", warf der Captain ein.
    „Wie bitte, Sir?"
    Die Botschafterin antwortete ihm. „Eine unserer besten Technikerinnen verließ nur wenige Stunden vor dem Angriff ohne Erlaubnis die Basis. Ihr Name ist Kahlee Sanders. Unseren Berichten zufolge wurde sie zuletzt auf Elysium gesehen. Aber seitdem haben wir ihre Spur verloren."
    „Ich vermute mal, wenn wir sie finden, haben wir auch Dr. Qian?"
    „Das wissen wir erst dann, wenn Sie Sanders haben, Lieutenant."
    Anderson war überrascht. „Sie schicken die Hastings hinter ihr her?"
    „Nein", sagte die Botschafterin. „Nur Sie."
    Instinktiv wandte er sich an den Captain. „Sir, das verstehe ich nicht."
    „Sie sind mit Abstand der beste Erste Offizier, mit dem ich je gedient habe, Anderson", sagte der Captain. „Aber auf Wunsch der Botschafterin werden Sie versetzt."
    „Verstanden, Sir." Er versuchte, seine Stimme professionell klingen zu lassen. Aber Goyle entging die Enttäuschung darin nicht.
    „Das ist keine Bestrafung, Lieutenant. Ich habe mir Ihre Personalakte durchgelesen. Bester Ihres Jahrgangs auf Arcturus. Drei Verdienstmedaillen im Lauf des Erstkontaktkriegs. Zahllose Belobigungen. Sie sind der Beste, den die Allianz hat. Und das hier ist der bedeutendste Auftrag, den wir jemals hatten."
    Anderson nickte, er hatte sich entschieden. „Sie können auf mich zählen, Botschafterin." Er war Soldat, darauf vereidigt, die Menschheit zu verteidigen. Es war seine Pflicht und eine Ehre, diesen Auftrag anzunehmen.
    „Sie werden allein arbeiten", sagte ihm der Captain. „Je weniger Leute wir einsetzen, desto geringer ist die Gefahr, dass etwas über die Vorfälle auf Sidon nach außen dringt."
    „Offiziell gibt es diesen Auftrag gar nicht", ergänzte die Botschafterin. „Die Menschen sind immer noch die Neuen. Wir sind dreist und frech, und jedes andere Volk wartet darauf, dass wir etwas vermasseln. Ich muss Ihnen ja nicht erläutern, wie es da draußen im Randsektor zugeht, Lieutenant. Sie haben erlebt, wie schwierig es ist, eine Kolonie zu gründen und sie am Laufen zu halten. Wir müssen uns jeden kleinen Vorteil hart erkämpfen und versuchen, dabei zu überleben. Aber wenn die Citadel davon Wind kriegt, wird hier einiges erheblich schwieriger werden. Wenn wir Glück haben, kommen wir mit einem offiziellen Tadel davon, neben massiven Handelssanktionen, die unsere Wirtschaft lähmen. Haben wir Pech, könnten sie uns die Botschaft auf der Citadel schließen. Sie könnten jedem anderen Volk des Rates die Zusammenarbeit mit

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