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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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kam über seine Lippen, und sein funktionierendes Auge öffnete sich.
    „Wer ... wer bist du?", krächzte er.
    „Ein Spectre", antwortete Saren, als er über ihm stand.
    Der Söldner hustete und würgte schwarzen Schleim hervor, der größtenteils aus Blut und dem Gift bestand.
    „Bitte ... hilf mir."
    „Du hast interstellares Recht gebrochen", erklärte Saren mit kalter, emotionsloser Stimme. „Du bist ein Dieb, ein Schmuggler und ein Verräter an der eigenen Rasse."
    Der sterbende Mann versuchte etwas zu sagen, hustete aber nur wieder. Sein Atem kam mühsam, der beißende Qualm aus der Granate hatte seine Lungen ausgedörrt. Sie waren dabei so stark beschädigt worden, dass er nicht mal genug von dem Gift einatmen konnte, damit er schnell starb. Wenn er sofortige medizinische Versorgung bekäme, hätte er eine geringe Überlebenschance ... aber Saren hatte nicht vor, ihn in ein Krankenhaus zu bringen.
    Er zerlegte das Gewehr und verstaute es. Dann ließ er sich auf ein Knie nieder und beugte sich zu den verbrannten Überresten des anderen Turianers hinab.
    „Ihr stehlt Waffen eures eigenen Volkes und verkauft sie an die Menschen?", warf er ihm mit einem grimmigen Flüstern vor. „Weißt du, wie viele Turianer ich von Menschenhand sterben sah?"
    Es kostete ihn unendliche Mühe, aber irgendwie schaffte es der verbrannte Mann, kraftlos vier schwache Worte zu murmeln. „Der ... Krieg ... ist... vorbei ..."
    Saren stand auf und zog in einer fließenden Bewegung seine Pistole. „Erzähl das deinen toten Brüdern." Er schoss dem Turianer zweimal in den Kopf.
    Mit der Pistole in der Hand beendete er den Rundgang. Er bemerkte zwei menschliche Leichen im hinteren Bereich, die weniger grausam verrenkt waren als die anderen. Die Granaten waren im vorderen Bereich des Gebäudes hochgegangen und hatten hinten weniger Schaden angerichtet. Selbst das Gift hatte sich verflüchtigt, bevor es dort hinkam. Das erklärte, warum die Leichen nicht so verdrehte Glieder hatten wie die anderen. Die eigenen Leute mussten sie versehentlich erschossen haben.
    Er näherte sich dem Ersten und entspannte sich, als er einen eindeutigen Beweis hatte, dass er wirklich tot war: Sechs fingerbreite Löcher in einem engen Muster zeigten, wo die Schrotgewehrladung aus nächster Nähe durch die vordere Schutzweste eingedrungen war. Die letzte Leiche lag mit dem Gesicht nach unten in ihrem eigenen Blut. Die Schrotflinte, mit der unabsichtlich der Mann daneben erschossen worden war, lag auf dem Boden. Ganz nah neben der schlaffen, leblosen Hand.
    Saren blieb stehen, plötzlich sehr wachsam. Irgendetwas hier stimmte nicht. Er beobachtete den bewegungslosen Körper und suchte die tödliche Wunde. Ein Loch klaffte in seinem rechten Oberschenkel, die wahrscheinliche Quelle all des Blutes. Andere Verwundungen schien es nicht zu geben.
    Seine Augen richteten sich erneut auf den Oberschenkel: es hätte noch weiter Blut aus der Wunde laufen müssen, aber der Strom war versiegt. Als ob jemand die Wunde mit Medigel behandelt hätte.
    „Hände weg von der Waffe und dreh dich um", rief Saren, hob seine Pistole und hielt sie mit beiden Händen, während er auf den Körper zielte. „Oder ich erschieße dich auf der Stelle."
    Eine Sekunde später bewegte sich die Hand langsam von der Schrotflinte weg. Der Mann drehte sich auf den Rücken, schnappte laut nach Luft: Er hatte den Atem angehalten, als Saren näher gekommen war, und versucht, toter Mann zu spielen.
    „Bitte, töte mich nicht", bettelte er, als Saren auf ihn zuschritt und die Pistole exakt zwischen seine Augen gerichtet hielt. „Ich habe nicht im Erstkontaktkrieg gekämpft."
    „Einige Spectre machen Gefangene", meinte Saren beiläufig. „Ich nicht."
    „Warte!", schrie der Mann und krabbelte rückwärts, bis er an die Wand stieß. „Warte! Ich habe Informationen!"
    Saren sagte nichts. Stattdessen senkte er die Pistole und nickte kurz.
    „Es geht um eine andere Gruppe. Die Blue Suns."
    Jeder Spectre, der im Randsektor arbeitete, wusste, dass die Blue Suns ein ernstzunehmender Gegner waren. Eine kleine, aber wohlbekannte Gruppe, ihre Mitglieder so erfahren wie professionell. Das genaue Gegenteil dieser Truppe.
    „Erzähl weiter."
    „Sie haben etwas vor. Etwas ganz Großes."
    „Was?"
    „Das ... das weiß ich nicht", stammelte der Mann und zuckte zurück, als ob er für dieses Geständnis erschossen werden würde. Nach einer Sekunde erkannte er, dass er noch am Leben war. Er robbte vorwärts

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