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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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zurück.
    Ungläubig schüttelte Saren den Kopf, als er seine Nachtsichtgläser aufsetzte. Welchen Nutzen sollte es haben, zwei Männer als Wache zurückzulassen hier im Nirgendwo? Sie hatten keinerlei Deckung, standen wie auf dem Präsentierteller. Er legte das vom Izaalikartell hergestellte Scharfschützengewehr an, feuerte zweimal, und die beiden Wachen fielen zu Boden. Mit lässiger Effizienz zerlegte er das Scharfschützengewehr und verstaute es an der dafür vorgesehenen Stelle in seinem Rucksack. Profis hätten jemanden im Haus gehabt, der regelmäßig nach den Wachen sah. Oder hätten die Wachen gar nicht erst aufgestellt.
    Er brauchte zehn Minuten, um von seinem Beobachtungsposten auf den felsigen Boden zu klettern. Bis dahin waren beide Monde gut sichtbar und spendeten ausreichend Licht, weswegen er die Brille abnehmen und im Rucksack verstauen konnte.
    Während er das halbautomatische Sturmgewehr der Marke Haliat Arms zusammenbaute und es am Oberschenkel befestigte, erreichte er den Eingang des Gebäudes. Er hatte das Lagerhaus schon vorher ausgekundschaftet. Er wusste, dass es keine Fenster oder Hinterausgänge gab. Jeder im Innern befand sich in der Falle - ein weiterer Beweis dafür, dass er es mit Idioten zu tun hatte.
    Er presste sich an die Tür und lauschte. Von drinnen hörte er wütendes Gezänk. Offensichtlich war niemand vorausschauend genug gewesen, die Bedingungen für den Tausch vorher auszuhandeln. Oder jemand wollte nachverhandeln. Profis machten solche Fehler nicht. Man ging zu dem Treffen, vollzog den Warenaustausch und verschwand dann wieder. Je länger es dauerte, umso größer war die Wahrscheinlichkeit dafür, dass etwas schieflief.
    Saren zog drei Brandgranaten von seinem Gürtel, machte sie scharf und begann zu zählen. Als er bei fünf angekommen war, riss er die Tür auf, warf alle drei Granaten hinein, knallte die Tür zu und brachte sich hinter dem Geländewagen in Sicherheit.
    Die Explosion riss die Tür aus den Angeln. Rauch, Flammen und Geröll wurden nach draußen geschleudert. Von drinnen hörte er Schreie und Gewehrfeuer, als die Männer in Panik gerieten. Verbrannt und geblendet begannen sie wild um sich zu schießen, wobei jede Seite davon überzeugt war, dass die jeweils andere sie verraten hatte. Für volle zwanzig Sekunden übertönte das von den Metallwänden des Lagerhauses widerhallende Gewehrfeuer alles.
    Dann war es plötzlich ruhig. Saren zielte mit seiner Waffe auf den Eingang. Fünf Sekunden später wurde er belohnt, als zwei Männer herausstürmten, die aus vollen Rohren feuerten. Er erwischte den Ersten in die Brust, dann duckte er sich hinter das Heck des Geländewagens, als der überlebende Söldner das Feuer erwiderte. Schnell rollte er zur Seite und erreichte so die Front des Fahrzeugs. Als er aufsprang, hielt sein Gegner die Waffe immer noch auf das Heck gerichtet und wartete darauf, dass Saren wieder auftauchte. Aus nächster Nähe abgefeuert, rissen die Kugeln aus Sarens Sturmgewehr dem Kerl den halben Kopf weg.
    Zur Sicherheit warf Saren zwei weitere Granaten in die offene Tür. Statt zu explodieren, strömten diese Granaten ein giftiges Gas aus. Er hörte weitere Schreie, gefolgt von keuchendem Husten. Drei Söldner stürzten aus der Tür, einer nach dem anderen, jeder war geblendet und würgte. Nicht einer erwiderte das Feuer, als Saren sie niedermähte.
    Er wartete ein paar weitere Minuten, bis sich der giftige Nebel aufgelöst hatte. Dann lief er vom Geländewagen zur Tür. Er schaute vorsichtig um die Ecke, riss den Kopf aber sofort wieder zurück.
    Im Lagerhaus lag ein Dutzend Leichen. Einige waren erschossen worden, einige waren verbrannt, und der Rest lag grausam verdreht auf dem Boden, weil sich die Muskeln der Söldner im Sterben durch das Gas verkrampft hatten. Mehrere Waffen lagen herum, die ihre Besitzer im Todeskampf fallen gelassen hatten. Die Kiste, die sie bei ihrer Ankunft hereingeschleppt hatten, stand ungeöffnet in der Mitte. Abgesehen davon war das Lagerhaus leer.
    Mit dem Sturmgewehr in der Hand ging Saren von Leiche zu Leiche, wobei er sich langsam von der Tür in den hinteren Bereich des Gebäudes vorarbeitete, während er nach Überlebenden suchte. Mit der Schuhspitze drehte er einen angekohlten Turianer um, der neben die Kiste gefallen war. Die eine Hälfte seines Gesichts war verbrannt, die Haut brüchig und spröde. Das Fleisch darunter war zusammengebacken und hatte dadurch das linke Augenlid verschweißt. Ein Stöhnen

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