Mass Effect 01 - Die Offenbarung
Menschen verbotene KI-Forschung betrieben haben. Er wird das melden, deshalb muss ich die Botschafterin warnen, damit sie sich darauf vorbereiten kann."
„Natürlich", antwortete Kahlee, ihre Stimme klang erleichtert und gleichzeitig betreten. „Entschuldige, ich habe nur gedacht ..."
„Ich tue alles, um dir zu helfen", sagte er und versuchte zu verbergen, wie sehr ihre Zweifel ihn verletzt hatten. „Aber du musst mir vertrauen."
Sie streckte die Hand aus und legte sie auf seine. „Ich bin nicht daran gewöhnt, dass sich jemand um mich sorgt", sagte sie entschuldigend. „Meine Mutter hat immer gearbeitet, und mein Vater ... nun, das weißt du ja. Auf mich selbst aufzupassen, ist eine alte Gewohnheit. Aber ich weiß, was du alles für mich riskierst. Deine Karriere, vielleicht sogar dein Leben. Ich bin dir dankbar. Und ich vertraue dir ... David."
Niemand hatte ihn je David genannt. Niemand außer seiner Mutter und seiner Frau. Ex-Frau , korrigierte er sich. Einen kurzen Augenblick lang war er versucht, Kahlee zu erzählen, dass Saren angedeutet hatte, seine Untersuchung auf Kahlee zu konzentrieren. Aber im letzten Moment ließ er es sein.
Er fühlte sich zu Kahlee hingezogen, das hatte er sich selbst bereits eingestanden. Aber er musste erkennen, was sie schon alles erlebt hatte. Sie war verletzlich, allein und ängstlich. Ihr von Sarens Drohung zu erzählen, würde alles nur noch schlimmer machen. Und obwohl es dazu führen konnte, dass sie ihn bereitwilliger als ihren Beschützer akzeptierte und sie enger zusammengeschweißt würden, wollte Anderson die Situation nicht zu seinem Vorteil nutzen.
„Wir müssen weiter", sagte er, löste seine Hand sanft von ihrer und wendete den Geländewagen, um zur schwach beleuchteten Stadt zurückzufahren.
15. KAPiTEL
Saren stand vor dem Krankenbett, in dem die junge batarianische Frau um ihr Leben kämpfte ... obwohl man sie in ihrem gegenwärtigen Zustand nur schwer einer Spezies zuordnen konnte. Lediglich ihre vier Augen waren bezeichnend - der einzige Teil ihres Körpers, der nicht von Verbänden bedeckt war. Sie zogen sich vom Kopf bis kurz über die Knie, wo man ihre Beine amputiert hatte. Dutzende Kabel und Schläuche liefen vom Körper zu der Maschine, die sie am Leben hielt. Das Gerät überprüfte die Vitalfunktionen, pumpte Flüssigkeiten durch den fast zerstörten Körper, versorgte ihn mit einem ständigen Strom von Schmerzmitteln, Antibiotika und Medigel und atmete sogar für Jella.
Die Batarianer waren in der medizinischen Forschung führend, der Standard in ihren Krankenhäusern gehörte zum Besten im Einflussbereich der Citadel. Unter normalen Umständen wäre die junge Frau rund um die Uhr von medizinischem Personal versorgt worden. Doch jetzt war der Raum außer ihnen beiden leer. Saren hatte die Ärzte und Schwestern hinausgeschickt und die Tür geschlossen, nachdem sie ihm Jellas Gesundheitszustand erklärt hatten.
„Das können Sie nicht tun", hatte der diensthabende Arzt protestiert. „Sie ist zu schwach. Sie wird es nicht überleben." Aber schließlich hatte weder er noch sonst jemand aus seinem Team genug Mut oder Willenskraft aufgebracht, sich einer direkten Anordnung eines Spectres zu widersetzen.
Generell waren die Batarianer eine zähe Spezies. Aber selbst ein Kroganer hätte Probleme, derartige Verbrennungen zu überstehen, wie diese Patientin sie erlitten hatte. Ihre fehlenden Beine waren die offensichtlichste Verletzung, aber Saren wusste, dass die
Verbrennungen viel schlimmer waren. Unter den Verbänden würde der größte Teil ihrer Haut abgelöst sein. Dadurch waren das verbrannte Fleisch und das angekohlte Gewebe darunter freigelegt worden. Im Biolab im Erdgeschoss züchtete man bereits neue Haut, die aus Jellas eigenen Proben gewonnen wurde. Aber es würde mindestens eine Woche dauern, bis sie bereit zur Behandlung war.
Die Explosion hatte bestimmt auch ihre inneren Organe in Mitleidenschaft gezogen. Der Druck hatte überhitzte Luft und giftige Brandgase ihre Kehle hinuntergepresst und sie dadurch völlig zerstört. Nur die immerzu piepende Maschine hielt sie noch am Leben, die sich abmühte, die Funktion fehlender Organe zu ersetzen, während die gerade geklont wurden. Aber wie bei den Hauttransplantaten würde es noch etliche Tage dauern, bis sie bereit waren.
Infektionen und massive Herzprobleme, verursacht durch den traumatischen Schock, stellten eine konstante Bedrohung dar, während die junge Frau an der Maschine
Weitere Kostenlose Bücher