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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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drohend. „Wenn ich das tue, wird meine Befragung ihre tiefsten Geheimnisse aufdecken."
    Anderson spürte, wie seine Muskeln sich spannten, aber er würde nichts mehr über Kahlee sagen.
    Als er erkannte, dass der Mensch nicht auf den Köder einging, wechselte Saren erneut das Thema. „Wie bist du hierhergekommen?"
    „Ich beantworte keine deiner Fragen mehr", erwiderte Anderson rundheraus. „Wenn du mich töten willst, dann bring es hinter dich."
    Der Turianer schaute sich lange die umliegende Gegend an und suchte den Horizont im schwindenden Licht ab. Er schien einen Beschluss gefasst zu haben, dann senkte er die Waffe.
    „Ich bin ein Spectre, ein Agent des Rats", erklärte er mit vornehmem Unterton. „Ich bin ein Diener der Gerechtigkeit und habe geschworen, die Galaxis zu beschützen. Dein Tod wäre überflüssig, Mensch."
    Wieder klang das Wort wie eine kaum verhohlene Beleidigung.
    Saren drehte sich um und ging weg in Richtung eines kaum sichtbaren kleinen Geländewagens. „Durchsuch ruhig das Geröll hier, wenn du dich dadurch besser fühlst", rief er über die Schulter zurück. „Du wirst nichts finden."
    Anderson bewegte sich nicht, bis Saren im Auto saß und davonfuhr. Nachdem der Geländewagen außer Sichtweite war, holte er seine Pistole aus dem Dreck. Es war fast schon dunkel, das Geröll zu durchsuchen, würde nichts bringen. Und er glaubte tatsächlich den Worten des Turianers, dass er hier nichts finden würde.
    Es wurde immer dunkler, und daher brauchte Anderson mehrere Minuten, um zu seinem eigenen Geländewagen zurückzukehren.
    „Was ist passiert?", fragte ihn Kahlee, als er einstieg. „Ich habe gesehen, dass du mit jemandem gesprochen hast."
    „Saren", entgegnete er. „Der turianische Spectre."
    „Was macht der denn hier?", fragte sie, aufgeschreckt von der Erinnerung an ihr letztes Aufeinandertreffen und der bloßen Erwähnung seines Namens.
    „Er hat nach Beweisen gesucht", erklärte Anderson.
    „Was hat er gesagt? Was wollte er?"
    Anderson überlegte kurz, ob er sie belügen sollte. Ihr irgendetwas sagen, das sie beruhigte. Aber sie war ein Teil des Ganzen. Sie hatte es verdient, die Wahrheit zu wissen. Oder zumindest das meiste davon.
    „Ich glaube, er hat ernsthaft überlegt, ob er mich töten sollte."
    Kahlee schnappte vor Schreck nach Luft.
    „Ich bin mir aber nicht sicher", ergänzte er schnell. „Vielleicht habe ich mich geirrt. Turianer sind nicht leicht zu durchschauen."
    „Erzähl keinen Blödsinn", konterte sie. „Du würdest mir so was nicht sagen, wenn du nicht davon überzeugt wärst. Erzähl mir, was passiert ist."
    „Er hat nach Informationen gesucht", sagte Anderson. „Er hatte bereits herausgefunden, dass du ihn über deine Arbeit auf Sidon belogen hast."
    „Dah'tan stellt keine biotischen Implantate her", räumte sie ein.
    „Ich habe ihm nichts erzählt. Als er erkannt hat, dass ich ihm in seinen Ermittlungen nicht weiterhelfen konnte, bekam er diesen harten Gesichtsausdruck. Das war der Moment, in dem ich überzeugt war, dass er mich umbringt."
    „Aber er hat es nicht getan." Ihre Worte waren halb eine Feststellung, halb eine Frage.
    „Dann schaute er sich sehr langsam um, als wolle er überprüfen, ob noch jemand bei mir war. Danach ging er einfach weg."
    „Er wollte wissen, ob du allein hier draußen bist", rief sie aus und kam zu dem gleichen Schluss, den auch er bereits gezogen hatte. „Er konnte dich nicht töten, wenn es Zeugen gegeben hätte!"
    „Rein rechtlich gesehen darf ein Spectre tun, was er will. Aber der Rat schätzt keine mutwilligen Morde. Wenn er mich getötet und jemand es gemeldet hätte, wäre er eingeschritten."
    „Glaubst du wirklich, dass der Rat eingreifen würde, weil Saren einen Menschen erschossen hat?"
    „Die Menschheit ist politisch bedeutender, als die Außerirdischen zugeben wollen", erklärte Anderson. „Wir haben genügend Schiffe und Soldaten, damit jede andere Spezies es sich zweimal überlegt, ob sie sich mit uns anlegt. Der Rat muss auf unserer Seite bleiben. Wenn herauskäme, dass ein Spectre einen Offizier der Allianz ohne Verurteilung getötet hätte, würde er eingreifen müssen."
    „Und was machen wir jetzt?"
    „Wir fahren zurück in die Stadt. Ich muss mit dem nächsten Schub eine Nachricht an Botschafterin Goyle schicken."
    „Warum?", fragte Kahlee knapp. „Wozu?" Die Angst in ihrer Stimme erinnerte ihn daran, dass sie ja immer noch auf der Flucht vor der Allianz war.
    „Saren weiß, dass die

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