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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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ging nicht nur um Geld - Edan hatte jede Menge anderer Möglichkeiten, Geld zu machen, mit denen er nicht die Einmischung der Spectres riskierte. Hier passierte etwas Merkwürdiges. Etwas, dem er weiter nachgehen würde.
    Jellas Körper zuckte erneut. Das Piepen der Geräte stieg zu einem einzigen schrillen Geräusch an, als ihre Werte unter den kritischen Bereich sanken. Saren stand bewegungslos daneben und beobachtete, wie die Zeiger wild über die Skalen der Geräte huschten, während er seine nächsten Schritte bedachte.
    Edan hatte ein prunkvolles Gebäude in der Nähe von Ujon, Camalas Hauptstadt, errichten lassen. Doch Saren bezweifelte, dass er ihn dort finden würde. Edan war ein vorsichtiger Mann. Selbst wenn er sicher war, dass niemand eine Verbindung zwischen ihm und dem Angriff auf Sidon herstellen konnte, wäre er untergetaucht, sobald er von Überlebenden gehört hätte. Er konnte inzwischen überall sein.
    Nein, korrigierte Saren sich, und ignorierte das frenetische Piepen der Maschinen und die heftigen Krämpfe, die Jellas Körper hin und her warfen. Edan hätte es vermieden, die Sicherheitsvorkehrungen am Raumhafen zu passieren, wenn es auch nur die geringste Möglichkeit gab, dass jemand von seiner Verwicklung in die Sache wusste. Und das bedeutete, dass er sich vermutlich noch irgendwo auf Camala versteckte.
    Aber es gab viele Orte auf dieser Welt, an denen Edan sich verbergen konnte. Er besaß eine ganze Reihe von Minen und Raffinerien; riesige Anlagen, die über den gesamten Planeten verteilt waren. Wahrscheinlich hielt er sich in einer davon auf. Das Problem war nur, herauszufinden, in welcher. Es gab buchstäblich Hunderte dieser Anlagen auf Camala. Es würde Monate dauern, sie alle zu durchsuchen. Und Saren vermutete, dass er nicht soviel Zeit hatte.
    Jella schlug immer noch unkontrolliert um sich, gefangen im verzweifelten Überlebenskampf ihres geschundenen Körpers. Aber sie wurde allmählich immer schwächer. Saren drehte die Spritze, die sie retten konnte, zwischen seinen Fingern hin und her. Und dachte immer noch über das Problem mit Edan nach, während er auf ihren Tod wartete.
    Es war offensichtlich, dass die Menschen nicht wussten, wer hinter den Angriffen steckte. Deshalb sah Saren keine Notwendigkeit, diese Information mit dem Rat zu teilen. Zumindest noch nicht jetzt. Von der illegalen KI-Forschung auf Sidon würde er natürlich berichten. Das konnte die Allianz in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Gleichzeitig würde die Aufmerksamkeit von seinen eigenen Ermittlungen über Edans Beteiligung daran abgelenkt. Aber bevor er nicht genau wusste, warum der Batarianer ein derartiges Risiko einging, würde er Edans Namen aus seinem Bericht heraushalten. Er musste jetzt nur noch überlegen, wie er ihn aufspüren sollte.
    Zwei Minuten später war Jella endlich ruhig. Der Turianer überprüfte ihren Körper auf irgendwelche Lebenszeichen. Doch er fand nur bestätigt, was die Monitore ihm bereits gesagt hatten: Sie war tot.
    Erst jetzt nahm er die Spritze und injizierte sie in die Vene, wohl wissend, dass es dafür zu spät war. Dann legte er die Spritze gut sichtbar auf den kleinen Tisch neben dem Bett.
    Langsam ging er zur Tür, schloss sie auf und drehte den Türknauf. Draußen wartete der diensthabende Arzt, der unruhig auf und ab ging. Er drehte sich um, um den Turianer anzusehen, als der den Raum verließ.
    „Wir haben die Maschinen gehört...", sagte er nur.
    „Sie hatten recht", bemerkte Saren emotionslos. „Jella war zu schwach. Sie hat es nicht geschafft."
    Botschafterin Goyle ging zielstrebig über die grünen Felder des Präsidiums zum Turm der Citadel, der sich in der Ferne erhob. Ihre schnellen, forschen Schritte standen dabei in Kontrast zu der Ruhe ihrer Umgebung. Die stille Schönheit des simulierten Sonnenlichts, das von der Mitte des Sees reflektiert wurde, konnte sie nicht beruhigen. Sie hatte Andersons Warnung gerade eine Stunde, bevor sie vor den Rat zitiert worden war, erhalten. Es konnte sich um keinen Zufall handeln. Sie ging auf dem Weg verschiedene Szenarien durch und überlegte, was sie sagen sollte, wenn sie dem Rat gegenüberstand. Sie konnte sich auf keinen Fall unwissend stellen: Sidon war eine offizielle Basis der Allianz. Selbst wenn man ihr glaubte, dass sie persönlich nichts von der Forschung gewusst hatte, würde es lediglich den Anschein erwecken, dass sie nur eine Marionette ohne echte Macht war.
    Sich reuevoll und zerknirscht zu geben, war eine

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