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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Spezies vertreten das zugrunde liegende Konzept der friedlichen Koexistenz", erklärte ihr der Salarianer, als würde er sie belehren. „Wir sehen Stärke in Einigkeit und Zusammenarbeit. Dagegen scheint die Menschheit immer noch zu glauben, dass Wettbewerb der Schlüssel zum Wohlstand ist. Als Rasse sind Sie feindlich und aggressiv."
    „Jede Spezies strebt nach Macht", erwiderte die Botschafterin. „Der einzige Grund, warum Sie hier sitzen und Recht sprechen können, ist die Flotte des Rates!"
    „Die Völker des Rates investieren riesige Ressourcen in den Versuch, den galaktischen Frieden zu erhalten", erklärte der Turianer ärgerlich. „Geld, Schiffe und Millionen unserer eigenen Bürger opfern sich für dieses höhere Gut."
    „Oftmals richten sich die Regeln des Rates gegen unsere eigenen Völker", erinnerte sie der Salarianer. „Sie kennen das aus eigener Erfahrung. Die Turianer mussten große Reparationen an die Allianz zahlen nach dem Erstkontaktkrieg. Obwohl man darüber streiten konnte, ob die Menschen nicht genauso schuld waren wie die anderen."
    „Die Verbindung zwischen theoretischer Philosophie und praktischem Handeln ist sehr dünn", erklärte die Asari. „Wir verbieten dieses Vorgehen nicht einem Einzelnen oder ganzen Spezies und Kulturen. Wir versuchen, ihren Einfluss und ihr Gebiet zu erweitern. Aber wir glauben, dass Fortschritt am besten mit einem System, das auf Gegenseitigkeit beruht, erreicht werden kann. Die Menschen nennen es Geben und Nehmen."
    „Dadurch sind wir bereit, uns zum Wohle anderer zu opfern", schloss sie. „Können Sie ehrlich von der Menschheit dasselbe behaupten?"
    Die Botschafterin antwortete darauf nicht. Als oberste Repräsentantin der Allianz auf der Citadel hatte sie die interstellare Politik gründlich studiert. Sie kannte sich mit jeder Regel aus, die der Rat innerhalb der letzten zweihundert Jahre erlassen hatte. Und obwohl die eigene Spezies immer etwas bevorzugt worden war, stimmte, was die Asari gesagt hatte. Ihr eigenes Volk, die Salarianer und selbst die Turianer hatten sich den Ruf erarbeitet, selbstlos und uneigennützig im galaktischen Maßstab zu handeln.
    Es war eins dieser Dinge, mit denen Goyle noch kämpfte. Dieses empfindliche Gleichgewicht zwischen eigenen Interessen und dem generellen Allgemeinwohl jeder Spezies, die zur galaktischen Gemeinschaft gehörte. Die Integration und Aufnahme neuer außerirdischer Rassen geschah zu schnell, es erschien unnatürlich. Goyle glaubte an die Theorie, dass es irgendwie mit der protheanischen Technologie zusammenhing, die jedes raumfahrende Volk nutzte. Dadurch hatten sie etwas Gemeinsames, worauf sie aufbauen konnten. Aber warum hatte sich dann die Menschheit nicht genauso schnell integriert?
    „Wir sind nicht hier, um über Politik zu reden", erklärte die Botschafterin schließlich und wich damit der Antwort der Asari aus. Sie war plötzlich erschöpft. „Was planen Sie, wegen Sidon zu tun?" Es gab keinen Grund mehr, die Entscheidung länger hinauszuzögern, nicht dass sie sie überhaupt hätte beeinflussen können.
    „Es wird Sanktionen gegen die Menschheit und die Allianz geben", informierte sie der Turianer. „Dies ist ein schlimmes Verbrechen. Die Strafe muss das reflektieren."
    Vielleicht ist das ja bereits Teil davon, die Menschheit in die interstellare Gemeinschaft zu integrieren, überlegte Goyle müde. Eine schrittweise und unausweichliche Entwicklung, die die Allianz in eine Linie mit den anderen Spezies bringt, die dem Rat unterstehen.
    „Als Teil dieser Sanktionen wird der Rat eine Anzahl Gesandter abstellen, die die Aktivitäten der Allianz im Randsektor beobachten." Der Salarianer führte jetzt die Bestrafung der Menschen im Detail aus.
    Vielleicht unterscheiden wir uns grundlegend von den anderen Völkern, überlegte Goyle und hörte den Ausführungen nur halb zu. Vielleicht passen wir hier nicht rein, weil mit uns irgendetwas nicht stimmt. Es gab noch ein paar andere Spezies wie die Kroganer, die kriegsbezogen und feindselig gesinnt waren. Am Ende hatten die Kroganer dafür bezahlt, indem sie sich den Zorn des Restes der Galaxis eingehandelt hatten, dezimiert wurden und heute nur noch ein verstreutes, sterbendes Volk waren. War das vielleicht auch das Schicksal der Menschheit?
    „Diese bestellten Abgeordneten des Rates werden ebenfalls regelmäßige Inspektionen aller Anlagen und Kolonien der Allianz durchführen, einschließlich der Erde, um sicherzustellen, dass Sie die Gesetze und

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